03.01.2024 Wieder allein in den irischen Wetlands
Herrin und ich waren schon um halb sieben, und damit vor dem Wecker, wach. Leise prasselte der Regen an die Scheiben. Und wir waren nicht allein. K1 war ebenfalls bereits wach. Da wir früh zum Flughafen aufbrechen mussten, war das ausgesprochen hilfreich. Herrin hatte auf das morgendliche Ritual angesichts der Geräusche im Nachbarzimmer verzichtet und mich gleich Kaffee kochen geschickt. Diesmal standen drei Kaffee auf der Tagesordnung, allerdings nur einer wurde formvollendet im Arbeitszimmer serviert.
Nachdem es mir auch gelungen war K2 aus dem Bett zu vertreiben, verschlangen die beiden Kinder ein schnelles Frühstück, ehe wir noch den Hühnerstall öffneten - der Auslauf glich einem einzigen Sumpfgebiet - , uns ins Auto schwangen und bereits um 7:45 Richtung Kerry International Airport steuerten.
Problemlos erreichten wir das Ziel eine Stunde später, hindurch durch etliche Regenschauer, unterschiedlicher Intensität. Nach einem tränenreichen Abschied von den Kids machten Herrin und ich uns Richtung Killarney auf. Mein elektrischer Rasierer hatte vor drei Monaten neue Klingen erhalten und die waren bereits so hinüber, dass mein Gesicht nach jeder Rasur aussah, wie mit der Drahtbürste gebügelt. "Du erhältst einen neuen Rasierer. So geht das nicht weiter, mein sklave!", hatte Herrin daher beschlossen. In Killarney begaben wir uns in den großen Tesco Markt - natürlich durch einen kleinen Schauer vom Parkplatz in den Markt -, erstanden einige Lebensmittel, einen einfachen Braun Rasierer und einen neuen Toaster. Anschließend beantragten wir eine Tesco Club Card, da doch viele Produkte um 25% billiger sind, als standardmäßig ausgezeichnet. Das übliche Punkte System, von dem Herrin nichts hält, kommt noch obendrauf. Wieder einmal waren wir erstaunt, wie einfach in Irland das tägliche Online Leben gestaltet ist. Wir erhielten sogar vor Ort noch den 5 Euro Bonus für den Toaster gleich wieder rücküberwiesen.
Wir fuhren auf einen Parkplatz im Stadtzentrum und liefen die paar Schritte zu einem kleinen Café, bei dem das Frühstück gut sein soll. Auf dem Weg, es tröpfelte ausnahmsweise nur, begegneten wir auf dem Weg dieser Scheußlichkeit, die in einem Hotelfoyer stand.
Das Café schien mit unserer Anwesenheit zunächst überfordert. Also hauptsächlich das Personal, denn wir wurden gefühlt eine Viertelstunde lang im Eingang ignoriert. Herrin war entsprechend angesäuert. Als wir im eigentlich ziemlich leeren Café aber schließlich unsere Eggs Florentine und den Cappuccino erhielten, war alles gut. Beides war großartig zubereitet.
Als wir wieder Richtung Heimat fuhren, registrierten wir erneut die unglaubliche Nässe in der ganzen Region. Die Flüsse standen noch höher, viele Wiesen glichen einer Seenlandschaft und, durch das permanente Anpassen der Scheibenwischergeschwindigkeit, an die Intensität der nahezu permanent fallenden Regentropfen, stand sklave kurz vor einer Sehnenscheidenentzündung im rechten Arm. Nichts desto trotz ergaben sich, wie so häufig, einige eindrucksvolle Panoramen.
Als wir kurz nach Mittag wieder zu Hause ankamen, versanken wir auf dem Weg in den Hühnerstall in der Wiese mehrere Zentimeter im Wasser. Aber laut Wetterbericht sollte das nun erst einmal das Ende der Stürme und des Regens gewesen sein. Das wäre auch wirklich sehr hilfreich für die Natur hier.
"So, mein sklave. Jetzt mach mer noch a bisl langsam, aber heute Abend kommst wieder in die Ketten." So war es dann auch. Das Abendessen, Herrin hatte zur Resteverwertung Schweinefilet in Gorgonzola Rahm, Wirsing und Edamame Nudeln bestellt, durfte ich noch einmal oben mit am Tisch einnehmen. Danach ging es wieder in die Ketten. Abends sahen wir uns, bei heißem Tee, einen arg makabren, englischen Thriller an. Anschließend noch eine Folge unserer Serie und fielen gegen halb elf ins Bett. Und natürlich kam ich auch wieder in die Dreipunkt Befestigung.
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