30.10.2023 Kein Fasan vor der Flinte

Unser Mitbewohner machte nachts einige Male auf sich aufmerksam, als er über unserem Schlafzimmer im Dach zu kratzen, beißen und scharren begann. Aber das hörte nur ich, Herrin hörte nur mich, als ich es Ihr im Bett sagte. "Und dafür weckst du mich jetzt echt sklave?"
 
Sie war dann um halb acht wach, aber ziemlich gerädert und der Schuldige dafür schnell gefunden. "Wenn du mich auch wegen jedem Scheiß aufweckst, sklave! Wenn ich dich nur wieder auslagern könnte." Herrin stand auf, erledigte Ihr Yoga und kam dann zurück zu mir ans Bett. Dieses Mal war der Kochlöffel dran. Danach scheuchte Sie mich Fuß- und Grußlos ins Bad und auf die Waage. Das Ergebnis war nicht mehr ganz so niederschmetternd wie am Montag zuvor.
Als ich Herrin wenige Minuten später Ihren Kaffee servierte, forderte Sie mich auf, die Maske aufzusetzen. So bestückt erledigte ich den Rest der Küche, dieses Mal mit wieder deutlich mehr Arbeit, und begab mich in die Parkposition. Herrin gesellte sich nach etwa zehn Minuten zu mir und erklärte mir, wie Sie sich den Ablauf des weiteren Vormittags vorstellte. "Wenn ich den Kaffee ausgetrunken habe, laufen wir ganz gemütlich eine große Runde. Das Wetter soll heute traumhaft sein." Dementsprechend kam ich anschließend auch mit meinem Blog nicht allzu weit, ehe Herrin zum Aufbruch blies und mir die Ketten und Maske abnahm.

Präzise eine Stunde 38 Minuten später waren wir zurück. Bei absolut ruhigem, sonnigen Herbstwetter konnten wir die Runde so richtig genießen. Dachte ich. Aber Herrin war immer noch schlecht drauf. "Ich bin einfach unausgeschlafen und grantig." Sie hatte morgens festgestellt, dass Sie sich nicht mit Ihrem Arbeitsrechner in die Arbeit einloggen konnte und dass das Problem wohl arbeitsseitig nicht ohne Weiteres zu beheben sein würde.

Herrin legte mich sofort wieder an die Kette, denn es war höchste Zeit unsere Hauptmahlzeit vorzubereiten. Gestern gab es ein echtes Diätessen, wenn auch sehr schmackhaft: Überbackene Kartoffel und Champignon Pfanne. Viertel nach zwölf hatte ich serviert und es schmeckte uns beiden sehr gut, bot aber keinen ansehnlichen Anblick.

Anschließend nahm Herrin mir auch schon wieder die Ketten ab, denn Sie wollte Nüsse besorgen, damit wir, für den Diät Hunger zwischendurch, immer ein paar Magenfüller zu Hause haben. Daraus wurde ein etwas längerer, als geplanter Ausflug, denn nach dem kompletten Abarbeiten der Einkaufsliste bei ALDI, fuhren wir noch an den Strand. Das Wetter war einfach zu schön. Wir liefen den ganzen Strand einmal auf und wieder ab und sahen den Möwen beim Wellenspringen zu. 


Danach ging es in zehn Minuten wieder heim und sklave durfte einer sinnvollen Outdoor Beschäftigung nachgehen. Dick eingekleidet wurde ich unter einer olivgrünen Plane, neben dem Schuppen, auf dem Boden, verstaut. Und zwar mit dem Luftgewehr in Richtung unseres Apfelbaums. An diesem, wunderschönen Nachmittag hatten sich die Fasane aber wohl ein anderes Revier ausgesucht, denn die anderthalb Stunden, die ich still verharrte, bis mir kalt wurde, rührte sich rein gar nichts und der Jäger blieb ohne Beute. 

Unverrichteter Dinge begab ich mich wieder ins Haus, wurde angekettet, schrieb rasch den Blog zu Ende und kam für eine halbe Stunde vor die Couch. Dann war schon Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Es gab einen griechisch inspirierten Salat, mit Büffelmilch Feta, dazu Brot. Dem abendlichen Ritual folgend, bastelte ich Herrin einen 0,0 Gin, diesmal Gordon's und dann ging es vor die Couch. Herrin schaltete den Fernseher an und wir sahen die dreiteilige Serie weiter. Als diese um viertel vor zehn beendet war, Herrin war sehr müde, schlug ich Ihr vor, bereits ins Bett zugehen. Punkt zehn war das Licht aus und sklave lag gesichert in der Dreipunkt Fesselung. Und gestern konnte sogar ich zügig einschlafen.


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