02.10.2023 Die Schweden kommen

Gegen halb neun weckte Herrin mich. "Komm wach auf, sklave. Ist schon spät." Klingt ziemlich barsch, war aber zärtlich aus der Nähe geflüstert. Nicht ganz so zärtlich war der Rohrstock, den Herrin nun doch wieder ausgepackt hatte und mir fünf Schläge auf den Hintern gab. Das Füße begrüßen wurde von Herrin zügig mit den Worten beendet: "Hopp, mach Kaffee. Wir wissen ja nicht wann der IKEA kommt." Logischerweise nahm Herrin mir die Ketten und auch die Fuß Cuffs ab und ich lief in die Küche.

Große Säuberungsarbeiten standen dort nicht an und so konnte ich mich, nachdem ich Herrin Ihren Kaffee auf der Couch serviert hatte, auch schon gleich dem Blog widmen. Als dieser fertig gestellt war, wünschte Herrin Frühstück. Vollkornbrot, ein Bagel und die lokalen, Süßstoff losen Marmeladen, ohne Zuckerzusatz, waren die Grundlage für unseren Tag. Anschließend warteten wir ein wenig sinnlos auf den IKEA Lieferdienst. Dieser kündigte sich um 11:45 für 12:30 an. Die Zwischenzeit vertrieben Herrin und ich uns mit der Montage einer Stehlampe, die mit der Post eingetroffen war.

Um 12:45 war der LKW schließlich da und unsere Shopping Liste wurde abgeladen. Letztlich war ich doch etwas erschrocken, wie viel wir da noch aufzubauen, zu schrauben und zu bohren haben werden.

Aber Herrin hatte zumindest für den Rest des Tages einen Plan: "Nachdem das Wetter trocken bleibt, gehen wir erst mal eine große Runde. Danach fahren wir einkaufen und dann kochst du Abendessen. Und danach schauen wir, wie weit wir mit dem IKEA Zeugs am Abend noch kommen." Bei ruhigem, wenn auch stark bewölkten Wetter, liefen wir eine deutlich schnellere Runde, als am Tag zuvor. Das mag auch ein wenig an den Hunden gelegen haben, die uns bei einigen Bauernhöfen sehr neugierig verfolgt hatten.

Wie geplant, ging es danach ins Städtchen. Wir klapperten drei der vier "Supermärkte" ab und besorgten, diesmal beim Bäcker, sechs frische Eier. Gut bepackt kamen wir erst gegen 16:30 zu Hause an. Nachdem ich die Einkäufe im geräumigen Kühlschrank verstaut hatte, machte ich mich an ein neues Gericht, das Herrin schon länger mal von mir gekocht und ausprobiert haben wollte: Pasta mit Grünkohl. Wir hatten das immer schon mal wieder diskutiert, wie man Grünkohl und Pasta kombinieren kann. Grünkohl Pesto und Risotto sind bereits feste Bestandteile in Herrins Essensliste. Aber ein echtes Grünkohl Rezept hatte mich auch bei meinen Recherchen im Netz nicht angesprungen. Wir hatten uns schließlich dennoch auf ein Rezept geeinigt und an dem versuchte ich mich gestern.

Ich war reichlich skeptisch und am Ende nicht ganz zu Unrecht. Es ist mir ein Rätsel, warum man den wunderbaren und intensiven Grünkohl Geschmack mit einem Räucher Aroma versehen muss. Dass das zum deutschen Grünkohl mit Wurst und Kassler gehört, ja, aber doch nicht generell. Ich hielt mich an die Buchstaben des Rezepts und am Ende störte exakt das Räucher Aroma das Genuss Erlebnis erheblich. Überraschenderweise passten dafür die gerösteten Walnüsse sehr gut in das Essen. Und als ich Herrin im Nachhinein noch einen kleinen Schuss Sahne über Ihre Nudeln gegeben hatte - eigentlich eher ein Sakrileg, überall Sahne dazuzugeben - war das Räucher Aroma ausgegrenzt und der Geschmack insgesamt rund und trotzdem kräftig. "Und wenn du nächstes Mal das Räuchersalz weg lässt und einen kleinen Teil Grünkohl pürierst, haben wir sogar echte Sauce", freute sich Herrin. 

Als ich die Spülmaschine eingeräumt hatte, ertönte Herrins Halali: "Komm in die Speisekammer! Wir bauen die Möbel zusammen, sklave!" Wir verbrachten in der Folge viel Zeit mit Ivar, Omar und Platsa. Nicht alles verlief reibungslos. Bei Omar, dem großen Weinregal, zählten Herrin und ich die Montageringe am Gestell unterschiedlich, so dass wir etliche Male die Befestigungen in der falschen Höhe anbrachten. Also sklave hätte natürlich sofort Herrins Ansatz erkennen und befolgen müssen. "Zähl endlich mal so, wie ich das tue", rüffelte mich Herrin denn auch unmissverständlich. Danach arbeiteten wir plötzlich fehlerfrei zusammen. Und beim großen, weißen Sideboard, Platsa, handelte ich mir berechtigte Kritik ein, als ich die Aufbauanleitung und die Schrauben ins Wohnzimmer trug, während Herrin die großen, schweren Seitenteile ins Wohnzimmer schleppte. "Sag mal, sklave. Findest du nicht, dass da etwas ganz arg falsch läuft? Das solltest du tragen!" "Ja, Herrin!" war die einzig korrekte, wie mögliche Antwort. Sogleich machte ich mich auf die Suche nach weiteren schweren Teilen. Als wir mit dem Aufbau begannen, zeigte die Aufbau Anleitung, dass in Teamwork gearbeitet werden müsse. In der Zeichnung hält der Mann das kleine Kopfteil fest, während die Frau das große Seitenteil, in die dafür vorgesehene Halterung hebt und eindrückt. "Sehen Sie Herrin: Ich soll nur halten und Sie..." Weiter kam ich nicht. Herrins Tod bringender Blick hatte mich ereilt.

Erst gegen viertel nach neun abends waren wir mit den drei Schränken durch. "Du machst uns jetzt einen Saoirse 0,0 GinTonic, während ich schnell dusche. Und dann schauen wir noch eine Folge Serie." Um halb elf waren wir daher auch im Bett und Herrin sorgte erneut für die angemessene Dreipunkt Fixierung Ihres sklaven.




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