16.10.2023 Herrin wirft den Plan und den Kompost über den Haufen

Wenn Herrin die schwere Gummi Maske im Wohnzimmer liegen lässt, betrachte ich das als Zeichen dafür, dass Sie wünscht, dass ich sie anziehe. Denn ansonsten ist alles "Spielzeug" weggesperrt und für mich nicht erreichbar. So auch gestern. Wir waren etwas früher wach, kurz nach sieben, Herrin sprang zeitig aus dem Bett und bereits gegen halb acht war mein Hintern rot vom Rohrstock und Herrins Füße ausgiebig gewertschätzt worden. Für mehr hat Herrin morgens im Schlafzimmer keine Lust, denn: "Das zieht hier immer so kalt rein, mein sklave. Da frierst du doch sicher!" 

Meinen Dienst verrichte ich immer nackt vor Ihren Füßen, Herrin sitzt währenddessen bequem und angezogen auf der Bettkante, und direkt über mir ist das Fenster geöffnet. Sechs Grad Außentemperatur sind kalt, aber nichts was sklaven binnen Minuten zum unmittelbaren Tod verurteilen würde. Dennoch freute ich mich über Ihre Rücksichtnahme. Allerdings hätte "man" das Fenster auch einfach schließen können, nehme ich an.

Noch einmal war ein schöner Tag angesagt und daher hatte Herrin ein umfangreiches Garten Programm vorgesehen. Entsprechend war Ihre Tagesplanung auch anders gelagert, wie Sie mir mitteilte, als Sie mich aus der Parkposition befreite, in der ich nur wenige Minuten verbringen musste. Frühstück war gegen halb elf gewünscht, mit Ei und Brot. Anschließend sollte ich den vor dem Frühstück begonnenen Blog fertig stellen, um dann auf die Natur losgelassen zu werden. 

So waren wir kurz nach zwölf, Herrin wünschte noch einen Tee kurz vor Mittag, im Freien und begannen unsere Arbeit. Herrin wollte sich um unseren, in der einen Gartenecke mäandernden Komposthaufen kümmern und diesen "in Form" bringen, während sklave die ehrenvolle Aufgabe hatte, alle Grasränder und Böschungen zu schneiden. Schneiden ist das falsche Wort, denn der 2-Takt Rasentrimmer schlägt die Halme mit einem Nylonkordel durch. Der Komposthaufen hatte die unpraktisch, längliche Form erhalten, weil unser Nachbar beim Mähen die Rasenabfälle einfach nur nebeneinander abgeworfen hatte.

Da unser Nachbar, der sich bereit erklärt hatte, unseren Rasen zu pflegen, dies exakt einmal, und nur den ebenen Rasen, genau vier Wochen, bevor wir umzogen, vorgenommen hatte, waren die Böschungen und Ränder seit Mai komplett überwuchert. So sehr, dass die von uns gepflanzten Kartoffeln, Knoblauch und  Johannisbeersträuche komplett von langem Gras, Brombeerranken und anderem Rankenzeugs verdeckt und vernichtet worden waren. Entsprechend mühsam gestaltete sich die Arbeit mir dem Rasentrimmer, der ja eher nur Rasen schneiden können sollte. Zwei Stunden später hatte ich die schlimmsten Auswüchse vernichten können, hatte dabei einen halben bis zu einem Meter Rasenebene an den Ränder dazugewonnen (!!!) und am Schluss noch, die letzten Meter bis zum Fluss für Herrin, von einem halben Meter hohem Gras und Gewuchere, befreien können. Endlich konnte Herrin, die in der Zwischenzeit den sogenannten Komposthaufen in einen echten verwandelt hatte, ich zog meinen imaginären Hut vor Ihr, das erste Mal zum Fluss hinunter laufen. Wahrscheinlich das letzte Mal für die nächsten Tage, denn wir hatten eine Sturm- und Überflutungswarnung bekommen. Sturm "Babet" hat sich angekündigt und wir sollen wohl in 24 Stunden 50 bis 100 Liter Regen je Quadratmeter bekommen. Mal sehen, wie weit unser Fluss dieses Mal über die Ufer treten wird.

Zusammen standen wir ein wenig am Ufer und Herrin sah geschafft, aber richtig glücklich aus. Damit war ich es auch. Zuletzt breiteten wir eine große Plastik Plane über dem Stück Rasen aus, wo wir nächstes Jahr ein Feld bewirtschaften wollen. Diese befestigten wir mit schweren Steinen, die wir nur zusammen tragen konnten. Im Frühjahr soll das darunter liegende Gras abgetötet und kompostiert sein, versicherte uns unser Nachbars Bauer, der die Idee und Plane mitgebracht hatte. Waren wir vorher müde gewesen, war Herrin nun wirklich am Ende. Ihr sklave war ebenso geschafft, wie Sie und selbst eine heiße Dusche half nicht gegen die Erschöpfung. Bei einem Tee, sklave wieder in Ketten, versteht sich, saßen wir erst mal in der Couchecke und versuchten Kräfte zu tanken. 

Herrin bekam einen Mordshunger und hatte bereits angekündigt, das ich eine übergroße Portion Pasta würde kochen sollen. Aber dann: "Weißt was, sklave. Das mit dem Kochen dauert mir zu lang. Wir gehen heut Pizza essen, an Stelle von Donnerstag. Hopp, auf!" Und schon begann Sie die Ketten zwischen Händen und Füßen zu entfernen, die Cuffs blieben dran, und wechselte auf das Ausgeh Collar. "Und die Jogging Hose kannst gleich anbehalten." Das war höchst ungewöhnlich, besteht Herrin doch normalerweise darauf, das ich eine Unterhose anziehe, wenn ich das Haus verlasse. 

So fuhr ich Herrin zum Pizza Imbiss, einer Tankstelle am Ortseingang mit kleinem Spar, und eben zwei Fast Food Anbietern. Die Pizza Kette heißt "Apache Pizza", ist irisch und verfügt über 160 Outlets in ganz Irland. Die Pizza hat in etwa so viel mit italienischer Pizza zu tun, wie Stabhochsprung mit Skispringen. Aber wenn man sich darauf einlässt, ist das Geschmackserlebnis erstaunlich gut. Mein etwas zerrissenes Outfit, Jogginghose und sehr alte, ausgefranste Trainingsjacke, waren hier nicht weiter von Belang. Lediglich die Cuffs musste ich immer wieder mal in der Trainingsjacke verstecken. Und, dass ich beim Pizza abholen klingelte und schepperte, schien keinen der anderen Besucher zu interessieren. Herrin bestellte aus dem wöchentlichen Angebot zwei große Pizzas, die jeder von uns mit zwei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen belegen konnte. Herrin gönnte sich "Apache Special" und "Vegetarian", während sklave sich für hot "Cajun Chicken Apache" und "Fajita Fiesta" entschied, da die "Crazy Jalfrezi" nicht bestellbar war.

Gegen 17 Uhr fuhren wir, ziemlich satt und zufrieden, wieder in unser, inzwischen sehr vertrautes, Heim zurück. Umgehend wurde sklave in sein häusliches Kettengeschirr, inklusive Heavy Rubber Maske, gesteckt und wir lasen einige Minuten auf unseren Handys. Dann aber hatte Herrin wohl noch anderes vor, denn Sie schickte mich, das allererste Mal in Irland, in den Käfig. Ich bekam die Augenklappe montiert und verbrachte eine gute Stunde in Dunkelheit und hinter Gittern. Hinterher wurde mir klar, warum Herrin nicht gestört werden wollte: Sie hatte sich, so Ihre Worte, ein erstes Online Package Theorie Fragen für die Führerscheinprüfung herunter geladen, diese durchgearbeitet und am Ende einen Online Test dazu bestanden.

Als Sie mich aus dem Käfig herausgeholt hatte, wünschte Sie einen Saoirse 0,0 Gin Tonic. Sie warf den Bildschirm an, als er Ihr kniend serviert worden war und entschied sich für John Wick, Chapter 4. Auf Englisch mit englischen Untertiteln, versteht sich. Wir hätten den Film, immerhin fast drei Stunden lang, auch auf chinesisch anschauen können, da die vereinzelten Dialoge nicht entscheidend für das Verstehen des Films sind. Ich bekam anfangs sowieso nur die Untertitel mit, da die Maske, durch meine eigenen Atemgeräusche, nur wenig Ton durchlässt. Ausgesprochen praktisch finde ich hingegen, dass meine Brillen stabil auf der Maske liegen bleiben. Nach etwa der Hälfte des Films öffnete Herrin den Verschluss im Nacken und ich konnte den nun deutlich hörbaren Kampfgeräuschen besser folgen. Am Ende waren wir uns nicht hundertprozentig sicher, aber John Wick tötete im "Chapter Four" mehr Gegner, als in John Wick 1 -3 zusammen, so dachten wir.

Gegen viertel nach zehn, am Ende des Gemetzels, waren wir des Kämpfens und Tötens so müde, dass Herrin zur Nachtruhe rief. Natürlich erneut in der Vierpunkt Sicherung. Und einschlafen konnten wir erst mal nicht so schnell. Vermutlich war der Film einfach zu aufregend gewesen.



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