26.10.2023 Ein ungebetener Mitbewohner

Als wir gegen halb sieben wach wurden, war es noch zappen duster und kalt. Daher blieben wir auch erst noch einmal liegen und ich versuchte Herrin wieder zum Einschlafen zu animieren, in dem ich Ihre Schläfen massierte. Fast hatte ich den Eindruck, als könne mir das gelingen, aber Herrin streckte mir nach einiger Zeit Ihren Nacken entgegen. Nach ebenfalls ausgiebiger Nackenmassage seufzte Herrin, schwang sich aus dem Bett und sagte: "Fast wäre ich wieder eingeschlafen, mein sklave. Aber dafür war es mir dann doch schon zu spät."

Fünf Rohrstockhiebe und eine Fußanbetung später, räumte ich bereits die Küche auf. Und nach dem Kaffeeservice konnte ich auch schon in die Parkposition gehen. Nach nur wenigen Minuten wurde ich daraus befreit, die Kücheninspektion verlief zu Herrins Zufriedenheit, und durfte mich an den Blog stellen. 

Im Laufe des Vormittags kamen erneut ein paar organisatorische Themen dazwischen, so dass der Blog noch nicht finalisiert war, als ich mich bereits ans Essen kochen machen musste. Als ich gerade damit anfangen wollte, knabberte über mir im Gebälk des Dachs ein Tier das Holz an. Das war ja auch schon am Vortag der Fall gewesen. Offenbar erfreut sich das Wesen an der "Fußbodenheizung" im Dachstuhl, die durch das Beheizen der, nach oben offenen, Küche entsteht. "Wir werden wohl Fallen kaufen müssen, mein sklave", meinte Herrin nachdenklich. 

Zum Essen hatte Herrin einmal mehr Rosenkohl Nudeln ohne Nudeln bestellt. Daher musste ich zunächst noch die Zucchini in handliche Zoodles schneiden und anbraten, ehe ich mich dem eigentlichen Essen widmen konnte. Um 12:02 stand Herrins Essen auf und meines am Boden neben dem Tisch. Herrin hatte mir eine Mischung aus Zoodles mit Pasta gegönnt, für sich aber nur Zoodles bestellt. Geschmeckt hat es sehr gut, allerdings hatten die tiefgefrorenen Rosenkohle leider nicht die Bissfestigkeit der frischen. 

Nachdem der Geschirrspüler angeworfen, der Blog bereitgestellt und von Herrin frei gegeben worden war, brachen wir auf eine ausgiebige Wanderrunde auf. Herrin verfügt inzwischen über drei unterschiedliche, Profi Wetter Apps und kann das Wetter daher viel präziser vorhersagen. "Laut Wetter Apps soll es die nächsten beiden Stunden sicher nicht regnen. Brechen wir jetzt auf, mein sklave!" Eigentlich hatte Herrin bereits direkt nach dem Mittagessen aufbrechen wollen, da kein Regen vorhergesagt worden war, aber ein massiver Regenschauer verzögerte unseren Aufbruch um eine halbe Stunde.

Um eins waren wir bei fast wolkenlosem Himmel unterwegs. Um halb zwei standen wir unter einem Baum, um einen Schauer auszusitzen. Zwanzig  Minuten später erreichte unsere Häupter Nieselregen aus komplett wolkenlosem Himmel. Da wir unterwegs beim Baumarkt vorbei kamen, besorgten wir auch gleich ein paar Rattenfallen. Und auf den letzten 500 Metern entkamen wir mit Mühe und Not einer weiteren Regenwand. Bei strahlendem Sonnenschein und einem wunderschönem Regenbogen, erreichten wir schließlich unser Haus.

Herrin hatte mir mittags ein Angebot über eine Photovoltaik Anlage weitergeleitet. Mit dieser beschäftigte ich mich eine Weile am Laptop. Dann musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass meine deutsche KV mir erneut alles falsch und viel zu hoch belastet hatte. Ein weiteres Schreiben musste, übrigens zum Kratzen und Knabbern aus dem Dachgebälk, aufgesetzt und verschickt werden. Schließlich stand eine etwas säuerliche Herrin neben mir und raunzte mich an. "Du musst noch Nudelteig machen, die Fallen aufstellen und unser Abendessen kochen. Fahr endlich den Laptop runter, sklave!" Bis zu dem Punkt hatte ich noch nicht einmal in unsere Zeitungs Abos geschaut. Entsprechend bedröppelt war ich. 

Rasch stellte ich die Rattenfallen im Dachgeschoß auf. In der Hoffnung das besagtes Tier sich auch im deutlich kälteren Dachgeschoss herumtreibt. Als ich die Leiter wieder herunter kam, forderte mich eine etwas ungeduldige Herrin auf: "Es ist schon viertel nach fünf! Kümmere dich bitte jetzt ums Abendessen, sklave!" Um sechs stand das Abendessen auf dem Tisch. Herrin hatte überbackenes Gemüse Omelett bestellt. Bei ALDI hatten wir einen sehr klassischen Cheddar erstanden, der gut schmeckt und perfekt schmilzt. Entsprechend einladend orange sah das Omelett auch aus.

Und geschmeckt hatte es ebenfalls. Herrin war nun wieder besserer Laune und warf im Schuppen eine Ladung Wäsche in die Maschine, während ich mich um den Nudelteig für Freitag kümmerte. Anschließend kettete Sie mich vor die Couch und lief wieder in den Schuppen, die gewaschene Wäsche aus der Maschine holen. Und kam erst mal nicht mehr zurück, da ein heftiger Regenschauer es ratsam erscheinen ließ, im Schuppen zu verweilen. Nach etwa 20 Minuten hatte sich der Schauer gelegt und Herrin kam zurück. "Es ist echt verrückt, sklave. Nur eine einzige Wolke am Himmel und dann schüttets wie blöd."

Im Anschluss servierte ich Herrin einen Gordon's 0,0 und wir sahen Pierce Brosnan als Bond zu Ende. Und danach noch Daniel Craig in Casino Royale. Erneut wurden wir durch unseren ungebetenen Mitbewohner gestört. Dieses Mal waren die Knabbergeräusche so laut, dass Herrin die Geduld mit dem Wesen verlor. Sie schnappte sich den Bodenwischer mit dem langen Stiel, stellte sich auf einen Stuhl und malträtierte mit dem Stielende die Holzvertäfelung an der Decke. Als Sie ein zweites Mal laut klopfend tätig geworden war, verstummte das Knabbern. Kurz nach halb elf ging es, nach Ende des Films, ins Bett. Herrin war etwas unglücklich damit, dass der Film, auch wegen der tierischen Unterbrechungen, so lange gedauert hatte. "Das nächste Mal schalte ich um zehn aus, sklave!" Wie zumeist, schlief ich, gut befestigt in meinen Ketten, rasch ein.  

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