19.10.2023 Halsschmerzen und mehr

Wir waren beiden morgens zwischen 5:30 und 6 Uhr wachgelegen. Herrin hatte sich definitiv erkältet und schniefte vor sich hin. Ich drehte mich, in der Fesselung ziemlich umständlich, zu Ihr, nahm Ihr Gesicht in beide Hände und massierte Ihr, so lange Sie es zuließ, sanft Schläfen und Genick. Danach schliefen wir wieder ein und wachten erst sehr viel später wieder auf. Gemeint war natürlich: Herrin weckte Ihren sklaven um Neun: "Es ist schon wieder so spät sklave. Aufwachen!"

Fünf schmerzhafte Rohrstockhiebe sorgten für den notwendigen Fokus. Anschließend erhielt Herrin ausgiebig Ihre Füße verwöhnt, ehe der sklave sich in die Küche aufmachte. Es gab nicht sonderlich viel zu tun, daher kniete ich bereits, direkt nach dem Kaffee Service, in Parkposition. Einige Minuten verstrichen, ehe Herrin herein kam und etwas ironisch meinte: "Wenn es keine Weingläser zum Abspülen gibt, bist du immer so früh fertig, sklave." Nicht ganz korrekt, denn die Spülmaschine ist für mich der größte Zeitfresser. Und die war dieses Mal noch nicht voll gewesen. "Aber Herrin, Sie müssen sich doch nicht von mir hetzen lassen, nur weil Sie denken, ich bin in der Parkposition. In der bleibe ich gerne, so lange Sie es wünschen." Was bleibt mir auch anderes übrig. Aber es fühlte sich einfach nicht gut an, dass Herrin Ihr morgendliches "Programm" danach ausrichtet, wie weit ich mit meiner Arbeit bin.

Ehe Herrin mich von der Kette nahm, besprach Sie mit mir Ihre Tagesplanung. Und: "Deine früh morgendliche Massage hat mir wirklich geholfen. Ich konnte danach drei Stunden richtig gut durchschlafen, mein sklave." Das freute mich doch sehr. 

Etwa eine Stunde blieb mir um den Blog zu schreiben und natürlich wurde ich nicht ganz fertig. Dann musste die Wohnung Robsi tauglich geräumt werden. Und kurz vor zwölf kutschierte ich Herrin zunächst zum Wertstoffhof und dann weiter ins Städtchen. Der Wetterbericht hatte von Wind und Regen gesprochen, doch wir fanden Windstille und Sonnenschein, bei fast 20 Grad, vor. Nachdem wir im Städtchen unseren Wagen auf dem großen Parkplatz abgestellt hatten, liefen wir zum Restaurant, "frühstücken". Herrin bekam ein sehr leckeres Cajun Hühnchen mit Pommes und der sklave durfte sich über ein Sirloin Steak, mit Kartoffelstampf, Pfeffersauce und Gemüse freuen. Das Fleisch war prima, wenn auch durch, nicht medium-rare, wie bestellt. Da es mir wichtig war, zusammen mit Herrin unser Essen einzunehmen, erwähnte ich es dem Kellner gegenüber, insistierte aber nicht auf korrekte, neue Ausführung. Als Herrin an der Kasse bezahlte, wurden Ihr als kleine Entschuldigung, die Getränke nicht in Rechnung gestellt. Sehr nett. 

Nach dem Mittagessen liefen wir einkaufen. Zunächst in den nebenan liegenden Supermarkt. Für das von Herrin geplante Abendessen, benötigten wir zwingend Semmelbrösel. Daher war das auch unsere erste Suche. Wir fanden welche im Kühlfach, also frisch. Damit war klar, dass wir Hühnchen besorgen mussten. Auf dem Weg zum Metzger liefen wir am Bio Shop vorbei, in dem die deutsch stämmige Inhaberin gerade mit einer deutschen Kundin sprach. Es gibt anscheinend mehr Deutsche in der Gegend, als wir dachten. Wir erstanden einen Hokkaido Kürbis und frischen Knoblauch. Weiter ging es zum Metzger, bei dem wir ein Kilo Hühnchen Brust kauften. Wir liefen zurück zum Wagen und fuhren zum großen Supermarkt am Ende des Ortes. Hier wurde der Einkaufswagen vollgepackt, ehe wir die übrigen Punkte der Einkaufsliste bei ALDI abarbeiten konnten. Natürlich trug sklave grundsätzlich die Einkäufe brav zum Wagen und hielt Herrin jeweils die Tür auf. 

Wir benötigen hier in Irland zum Einkaufen immer wesentlich länger, als das in Deutschland der Fall war. Das ist logisch, da man hier nie genau weiß, was sich gerade wo im Sortiment befindet. Ergo muss man, mehr oder weniger, jeden Laden im Städtchen abklappern, um seine Sachen beisammen zu bekommen. So bepackt ging es aber dann daher, auch erst gegen halb drei, zurück nach Hause.

Herrins Erkältung, besonders die Halsschmerzen, begannen sich weiter zu verschlimmern. Sie gab noch meinen inzwischen beendeten Blog frei und hatte nicht einmal gemerkt, dass ich vergessen hatte, die abendliche Fuß Massage zu erwähnen. Ich kochte Ihr einen Tee und wir ließen uns auf der Couch, natürlich ich davor, nieder und lasen ein wenig. Herrin nutzte das gute Wetter und lief eine Runde um Ihr Reich: zum Fluss, zum Spargel, zum Kompost und den Pilzen.

 Als Sie zurückgekehrt war, gab es um unseren Komposthaufen einen regelrechten "Göckgöck" Almauftrieb. "Göckgöcks", so nennt Herrin die Fasane, die unsere am Boden liegenden Äpfel zu schätzen scheinen, gaben sich den ganzen Nachmittag die Klinke in die Hand. Ein Weibchen und mindestens vier verschiedene Männchen konnten wir beobachten. Da fiel mir unser Luftgewehr ein. Ich fragte Herrin, ob ich nicht mal das Gewehr zusammen setzen und draußen versuchen solle, es in Betrieb zu nehmen. Herrin war, trotz Ihres schlechten Allgemeinzustandes, Feuer und Flamme. Ich schraubte das Zielfernrohr aufs Gewehr, nahm Patronen, Zielscheiben und Schraubenzieher mit und baute alles im Hof auf. zunächst versuchte ich mich aus etwa sieben Metern Entfernung.

Selbst aus dieser kurzen Entfernung fand kein Stück Blei auch nur annähernd die aufgebaute Zielvorrichtung. Um das Zielfernrohr justieren zu können, musste ich aber erst einmal wissen, in welcher Richtung ich so weit vorbei schoss. Erst nach etwa 10 Schuss traf ich erstmals die Zielscheibe. Und begann zu justieren. Im Laufe der nächsten halben Stunde entfernte ich mich bis auf etwa 30 Meter von der Zielvorrichtung, verscheuchte, sogar ohne Gewehr, beim zurücklaufen zwei über den Rasen stolzierende Fasane und wurde zunehmend präziser mit den Schüssen. Mit aufgesetztem Gewehr traf ich nun sicher in den schwarzen Ring. "Die Fasane können kommen", freute sich Herrin und schickte mich Abendessen kochen.

Es gibt viele ukrainische Flüchtlinge hier in der Gegend. Und so ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur der polnische Laden sich größter Beliebtheit erfreut, sondern auch der Metzger und ein Speiselokal "Hühnchen nach Kiew Art" (Chicken Kiev) anpreisen. Etwas skeptisch hatten wir uns das angesehen, den Metzger auch befragt und uns dann entschieden, es eventuell mal selber zu versuchen. 

Und Herrin wollte es gestern Abend, natürlich fettreduziert, mit einem Salat serviert bekommen. In die Hühnerbrust wird dazu eine Tasche geschnitten, in die üppigst gekühlte Kräuterbutter, mit Estragon, Petersilie, Dill, Zitronensaft und Knoblauch gefüllt wird. Das ganze wird wie Cordon Bleu paniert und dann in Fett rausgebraten oder frittiert. Die Menge an Kräuterbutter schreckte Herrin ab, also war sklave gefragt, das Gericht erträglich zu gestalten. Ich nahm nur ein wenig Butter, dafür aber viele, unterschiedliche, frische Kräuter, die inzwischen bei uns alle im Kräuterbeet oder auf der Fensterbank wachsen. Nachdem ich die fertige Butter in den Tiefkühler gepackt hatte, kümmerte ich mich um den Salat dazu. Dann begann ich das Fleisch mit der nun hart gewordenen Butter zu füllen. Nach der Panade mit Semmelbröseln, kamen die fertigen Teile in die Pfanne und wenige Minuten später stand das Essen, mit einem Glas Chardonnay dazu und ausnahmsweise für uns beide auf dem Tisch. Und ich darf nun ein weiteres Gericht auf die Essensliste setzen, denn Herrin war ziemlich begeistert.

Nach dem Essen ging es schließlich für den Rest des Abends auf und vor die Couch. Herrins Halsschmerzen waren ziemlich unerträglich geworden und Sie insistierte, dass nur eine Flasche Rotwein da noch helfen könne. Hiermit kann ich ausdrücklich bestätigen, dass der Adeneuer Spätburgunder No.1 von 2019 Schmerz lindernde Wirkung zeigt und Herrin sogar auf der Couch tief und fest schlafen ließ. Gegen halb elf, mitten in "For your eyes only", gingen wir ins Bett. Und sklave war natürlich gut gesichert in der Vierpunkt Fesselung. Einschlafen funktionierte gut, auch wenn Herrin eine sehr unschöne Nacht verbringen sollte.


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