21.08.2023 Reisetag nach Würzburg

Wenn die Blogs gerade mit viel Verspätung eintrudeln, hat das nur damit zu tun, dass wir wirklich ein straffes Urlaubsprogramm durchexerzieren. So auch gestern:

Der Wecker klingelt schon um 7:30. Herrin blickte zu mir herüber, rieb sich verwundert die Augen und murmelte: "Es ist mir ein Rätsel, wie ich dir gestern noch die Cuffs habe anlegen können!" In der Tat, eine Meisterleistung mit unserem Alkohol Pegel. Etwas beschwerlich und ohne den kleinen Klatscher im Einsatz, nahm Sie mir die Ketten wieder ab und wir machten uns fürs Frühstück bereit. Wir waren als erstes im Frühstücksraum und als erstes auch wieder draußen. 

Sogleich unternahmen wir einen morgendlichen Spaziergang zum Ort des großen Gala Essens am Vortag, da wir dort den Wagen zurückgelassen hatten. Die Sonne brannte uns bereits wieder ins Gesicht und, gepaart mit der im Ahrtal wohl üblichen, höheren Luftfeuchtigkeit, waren wir relativ frühzeitig wieder nass geschwitzt. Auf unserem Weg durch Heimersheim durchstreiften wir etliche Straßen, in denen jedes dritte Haus mit Flutschäden leer stand. Sehr, sehr traurig. Wir fuhren zurück zum Hotel, duschten rasch und checkten danach aus.

Unser Weg führte uns nun zu unserem Lieblingsweingut an der Ahr, deren Buschenschank wir am Vortag versucht hatten zu besuchen. Wir hatten ein sehr lebhaftes, interessantes und gutes Gespräch mit dem Winzer, der uns seine Philosophie näher brachte und dem wir zwei Kisten Wein abnahmen. Weiter ging es von dort zu einem weiteren Winzer, dessen Wein wir sehr schätzen und bereits üppig im Keller liegen haben. Wir verbrachten hoch interessante zwei Stunden mit diesem Winzer und nahmen ebenfalls einige Flaschen Wein, zum Nachprobieren zu Hause, mit. 

Erst gegen 14 Uhr machten wir uns daher auf den Weg nach Würzburg, unserem nächsten Ziel der Reise. Nach ereignisloser Fahrt kamen wir gegen 17 Uhr im ziemlich schäbigen Hotel an. Ohne weitere Zeit zu verlieren, nahmen wir die Beine in die Hand und liefen zu einem reservierten Tisch in einem vietnamesischen Lokal. Wäre es nicht so heiß gewesen, auch in Würzburg lag die Temperatur erneut deutlich jenseits der 30 Grad Marke, hätten wir das ausgezeichnete Essen noch wesentlich besser genießen können. 

Herrin wollte danach noch eine Runde durch die Stadt drehen. Es gelang uns weitgehend durch Schattenspringen in den Stadtkern vorzudringen und wir liefen einmal durch das Julius Spital. An dessem Ende befindet sich das zugehörige Restaurant. Und nachdem das Juliusspital nicht nur eine der Top Sehenswürdigkeiten in Würzburg ist, sondern zugleich ein sehr gutes und das größte Weingut Deutschlands, beschlossen wir ein Glas Julius Echter Berg Silvaner im Hof des Restaurants zu trinken. Drei große Mineralwasser Flaschen später brachen wir auf und steuerten weiter durch die Schatten der Stadt. Ein weiteres Krankenhaus, das Bürgerspital zum heiligen Geist, ist nahezu ebenso berühmt für seine Weine. Und im zugehörigen Restaurant..... Richtig: Wir bestellten eine Flasche 2009er Silvaner Würzburger Stein aus dem sogenannten Schatzkästchen des Restaurant Kellers und genossen diesen herausragend gealterten Wein in aller Ruhe bei drei weiteren Flaschen Mineralwasser. Um 21 Uhr zeigte das Thermometer immer noch schattige 29 Grad im Schatten. 

Als wir die Flaschen geleert hatten machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Wir liefen noch am Main entlang und kehrten gegen 23 Uhr ins Zimmer zurück. Immerhin gab es eine scheppernde Klimaanlage, die die Temperatur im Zimmer erträglich gestaltete. Und tatsächlich konnten wir, in zwei Einzelbetten, relativ zügig einschlafen. Herrin hatte mir die Ketten nicht angelegt, denn "wenn du schon nicht bei mir im Bett schläfst, sollst wenigstens auch keinen Lärm machen, mein sklave."

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