30.06. Ein sehr anstrengender Tag

Der Tag begann, wie jeder andere Arbeitstag auch. Allerdings blieb das nicht so und er verlief, mal wieder, nicht so, wie Herrin und ich uns das geplant hatten. 

Der Wecker warf uns um Sieben aus den Federn. Besser: Er hätte es sollen, und zwar meiner Meinung nach schon um sechs. Ich war nämlich schon seit halb sechs wach gelegen und hatte erwartet, dass Herrin laufen ginge. Pustekuchen, Ihr Plan sah anders aus. Als Sie gegen viertel nach sieben immer noch keine Anstalten machte, das Bett zu verlassen, sprach ich Sie an. "Ich geh doch nicht laufen, wenn es regnet, mein sklave! Und das hatte ich gestern Abend schon in der App gesehen und den Wecker umgestellt. Schau halt abends vor dem Schlafen gehen selber nach, ob es regnen soll, dann wirst du nicht überrascht." Schwierig, wenn das Handy sich um Punkt 21 Uhr in die von Herrin verordnete Nachtruhe begibt.

Herrin ließ sich jedoch alle Zeit der Welt und so klopfte der Rohrstock mich erst gegen 7:45 aus den Federn. Damit war ich, gelinde gesagt, im Stress. Als erstes legte ich den Cage, dieses Mal ohne weitere Probleme, wieder an. Dann musste ich zügig die Küche säubern, Kaffee kochen, Wasser sprudeln und sollte um 8:30 aber Herrin bereits auch schon den fertigen Tagesplan geschickt haben. "Es ist Freitag, sklave. Da hast du eh kaum Termine und den späten Vormittag hast du dir doch heute sowieso geblockt!" Herrin war jedenfalls ziemlich unwirsch und fegte meine Einwände vom imaginären Tisch, als Sie mich um viertel nach acht an den Arbeitsplatz geleitete. Auch mein Hinweis auf die Parkposition, die nun komplett entfallen war und die als Mosaiksteinchen meiner Devotion durchaus einen Stellenwert für mich habe, wurde so nicht geteilt. "Stell dich nicht so an!"

Frühstück ließ Herrin für sich gestern komplett ausfallen. Gegen neun durfte ich einen Magerquark mit Obst zu mir nehmen. Schnell erledigte ich noch einige Tätigkeiten in der Arbeit, ehe Herrin mich gegen zehn bereits vom Stuhl löste, wir uns beide in Schale warfen und Richtung Stadt fuhren. K1 hatte Abiturzeugnis Überreichung. Da das Wetter gestern Vormittag als sehr wechselhaft angesagt war, hatte die Schule die Zeugnisverleihung aus dem Hof in die Turnhalle verlegt. Für meine Herrin, mit den vielen Menschen und meiner Ex Frau dazu, war das eine ziemliche Herausforderung. Und einen Sektempfang danach sollte es nun auch noch geben. Wir rechneten mit etwa ein bis anderthalb Stunden Anwesenheit und sollten uns massiv getäuscht haben.

Eine Viertelstunde vor Beginn waren wir dort. Einen Parkplatz hatten wir problemlos fünf Minuten entfernt gefunden. Alles lief also nach Plan. Wir setzten uns ganz nach hinten an die Wand, auf eine Bierbank, und hatten so alles vor uns im Blick. So hatte Herrin zumindest den Rücken frei und etwas mehr Ruhe, als mitten im Pulk. Die Veranstaltung begann zehn Minuten spät. Die DirektorInnen (seit gestern weiß ich, dass an dieser Schule krass gegendert wird) Rede war mindestens 15 Minuten zu lang, die OberstufenkoordinatorInnen Rede nochmal zwanzig Minuten dazu und anschließend folgte eine halbe Stunde die Laudatio auf die besten SchülerInnen in den verschiedenen Kategorien. Unterbrochen wurde das ganze durch eine Terror Warnung ("Wir schließen daher alle Türen und Fenster"), die die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Halle empfindlich weiter nach oben trieb, und einige wirklich unsägliche Musikstücke. Und dann kam auch noch die, etwas ausufernde "Rede" der Abituria selber, ehe weit über 100 AbsolventInnen Ihre Zeugnisse entgegennehmen durften. Erst nach gut drei Stunden ging es um kurz vor zwei in den Hof, wenigstens hatte es aufgehört zu regnen, um mit einem Glas Sekt anstoßen zu können. Herrin hatte immer noch nichts gegessen und wenig getrunken. Der Sekt kam also auf nüchternen Magen. Als K1 sich wieder Richtung FreundInnen verabschiedet hatte, brachen wir gegen viertel nach zwei auf.

Wir kauften noch schnell einen Fisch und Fischsauce im Großmarkt und fuhren dann rasch heim. Und tatsächlich, nachdem Herrin mich angekettet hatte, musste ich noch rasch etliche Arbeitsanfragen beantworten. Gegen 16:15 ging es dann ins Wochenende. Und Herrin hing in den Seilen. Der Arztbesuch in der Stadt, am Vortag, und nun der große Schul Almauftrieb, waren für Sie zu viel gewesen. Daher genehmigten wir uns zum Einklang ins Wochenende ein Glas Sauvignon Blanc und ich kochte unser Abendessen. "Ich kann wirklich nichts essen, mein sklave. Mein Magen ist komplett durch den Wind," teilte Sie mir mit. Unser gestriges Diätessen war ein Kartoffel-Schwammerl Grösti, mit Bergkäse überbacken. Sehr große Portionen mit doch nur etwa 530 Kalorien für jeden. Und das beste war: Herrin hat alles aufgegessen, weil es Ihr so gut geschmeckt hat. Die Kombination aus Champignons und Pfifferlingen war allerdings auch ausgesprochen lecker. "Und das Gericht nimmst du bitte in unsere normale Essensliste mit auf, mein sklave."

Herrin wünschte einen absolut ruhigen Abend zu verbringen. Anscheinend hatte Sie aber nichts dagegen, mich bei sich zu wissen. "Wenn ich früher so einen Menschen Stress hatte, habe ich zu Hause abgeschlossen, die Klingel und das Telefon aus gestellt und mich das ganze Wochenende verkrochen, bis ich meine Ruhe wieder gefunden hatte", erzählte Sie mir später, als wir auf der Veranda saßen. Freundlicherweise hatte Herrin mir eine Decke über geworfen, denn bei 19 Grad nackt draußen zu sitzen, wird auf Dauer doch unangenehm. Wir tranken noch eine Flasche Barolo 2016 von Erbaluna, ehe wir, reichlich angedüdelt, gegen 22:15 ins Bett gingen. Im Bett sagte Sie: "Du weisst schon, dass du heut Glück hast, sklave. Ich wollte dich eigentlich auslagern, aber das geht jetzt nicht mehr. Mach ich dann halt morgen." Warum hatte ich dann da Glück gehabt? Die Frage verkniff ich mir allerdings. Selbstverständlich sorgte Herrin auch für die adäquate Befestigung Ihres sklaven.

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