12.07.2023 Die Ruhe nach dem Sturm

Gegen zwölf Uhr nachts, Herrin war wohl noch nicht eingeschlafen gewesen, brach das Unwetter über uns herein. Ein massiver Gewittersturm zog ostwärts über München hinweg und traf dieses Mal sogar uns. Schnell sprangen wir auf - ich war ja ausnahmsweise mal nicht angekettet, wie praktisch - und machten alle Schotten dicht. Immerhin konnten wir beide danach einschlafen. 

Als der Wecker um Sechs klingelte, waren wir dennoch wie gerädert. Die Klimaanlage sorgt zwar für kühle Luft, aber keine frische. Und so war es in unserem kleinen Schlafzimmer arg stickig geworden. Herrin verzichtete auf die morgendlichen fünf Schläge und schickte mich gleich in die Küche. "Ich geh gleich laufen. Kümmer du dich bitte darum, dass K2 zur U-Bahn kommt!"

Als ich gegen zwanzig nach sieben wieder in der Tiefgarage geparkt hatte, war Herrin auch, von Ihrer etwas größeren Jogging Runde, zurückgekehrt. Rasch brühte ich Ihr Ihren Morgenkaffee, schrieb und sendete Ihr meinen Tagesplan und machte mich im Anschluss wieder auf den Weg zur Arztpraxis, mein 24 Stunden EKG abliefern. Um halb neun war ich wieder bei Herrin, Sie legte mich in Ketten, beließ es allerdings beim Ausgeh Collar. Herrin ging um Neun Brot kaufen und ich kümmerte mich um den Frühstückstisch. Da ich in einem Meeting hing, durfte ich direkt am Tisch mit Ihr frühstücken und wurde auch danach nicht auf dem Bürostuhl "verschraubt".

Die Zeit bis Mittags verlief in ruhigen Bahnen. Gegen 12:20 nahm Herrin von der Kette und wir fuhren einkaufen. Zunächst ging es zum Metzger im Nachbarort, weiter zum Eierbauern, dann zum Gemüsebauern, Erdbeerbauern und zum Schluss, für alle übrigen Einträge in der Einkaufsliste, zum Supermarkt. Gegen 13:30 waren wir wieder daheim. Herrin legte mich sogleich in Ketten, ich kochte Ihr Kaffee und schon ging es weiter in der Arbeit.

Punkt 16 Uhr forderte mich Herrin auf, das Abendessen zu kochen. Das wurde noch einmal unterbrochen durch einen unerfreulichen Anruf meines Chefs, der eine zuvor gemachte Zusage im Prinzip widerrief. Danach gab es als Abendessen rote Bete, gegrillten Ziegenkäse, Thymian, Röstkartöffelchen und grünen Salat, sowie dazu einen fränkischen Sylvaner. Herrin wünschte am Tisch, und ich am Boden daneben, das Essen einzunehmen. Es war wieder mal sehr lecker, nur monierte Herrin, dass die Rote Bete etwas zu wenig durch gewesen waren.

Anschließend tranken wir den Weißwein, bei einer ziemlich lebhaften politischen Diskussion, auf dem Ostbalkon zu Ende. Ich teilte Ihr dabei mit, wen ich nie wählen würde. Sie konterte: "Du wählst sowieso nur, was ich dir anschaffe, sklave!" Auch klar! Einige Minuten später, ich denke Herrin war wohl etwas genervt von der anstrengenden Diskussion, ging es für mich, in K1 Zimmer, in den dort geparkten kleinen Käfig. Sie ließ die Rollos herunter und ließ mich im Dunkeln im Käfig zurück. Ich hörte noch, wie Sie den Fernseher anwarf, dann schlief ich doch tatsächlich angewinkelt im Käfig ein. Irgendwann wachte ich auf, schob mich in die andere Ecke des Käfigs und schlief wieder ein. Die schlechte, vorherige Nacht, forderte wohl ihren Tribut. Als ich erneut erwachte, hörte ich, dass Herrin telefonierte. Das Telefonat dauerte noch einige Zeit und war wohl mit Ihrem Sohn. Als das Gespräch beendet war, ließ Sie mich wieder aus dem Käfig. Etwa eineinhalb Stunden waren vergangen. 

"Ich habe eine tolle Reportage über KI gefunden, die ich zusammen mit dir anschauen möchte, mein sklave. Allerdings nicht ganz so auf dem Trockenen. Ich hole noch eine Flasche Rotwein aus dem Keller." Eine Flasche Barolo kam auf den Tisch, ich schenkte uns beiden ein und wir schauten die Reportage. Gegen Ende der Reportage, kurz vor 21 Uhr, war Herrin, auf Ihrem Ottomanen, eingeschlafen. Auch bei Ihr schlug die unruhige Nacht zuvor durch. Das stellte mich vor ein kleines Problem: Um 21 Uhr ging mein Handy in Sleep Mode. Ich hing an der Couchkette. Herrin wecken ging nicht. Und eine neue Serie ohne Sie anzufangen, kam auch nicht in Frage. Ich scrollte durch Netflix und fand schließlich einen Film, den wir ganz bewusst nicht zu Ende gesehen hatten. Diese arg laue Komödie schaltete ich an und schlug mir die Zeit um die Ohren, bis Herrin wieder erwachte. Das war gegen zehn der Fall und schon ging es auch ins Bett. Ausgeh Collar bedingt, zumindest einigermaßen befestigt, konnte ich dennoch ziemlich lange nicht einschlafen. Das Arbeitsthema beschäftigte mich doch ziemlich und ich steigerte mich da ziemlich rein. Alles in allem war das kein guter Tag gewesen.

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