11.07.2023 Ein viel zu heißer Abend

Morgens war die Welt noch in Ordnung. Der Wecker klingelte um Sieben und obwohl wir alles über Nacht  aufgerissen hatten, hatte Herrin, trotz Helligkeit, bis kurz vor dem Wecker durchschlafen können. Und die Wohnung war sehr gut abgekühlt. Herrin verteilte gut gelaunt fünf Rohrstockhiebe auf meinem Hintern und natürlich erhielten Ihre Füße, die mehr als berechtigte Aufmerksamkeit meinerseits. Rasch dackelte ich in die Küche und machte Kaffee, denn ich hatte einen Arzttermin um 8:15.

Um kurz vor neun war ich wieder zu Hause und lieferte Herrin brav die Schlüssel ab und wurde in Ketten gelegt. Für die nächsten 24 Stunden hatte ich ein Langzeit EKG um den Hals bekommen und entsprechende Pflaster auf der Brust. "Und bitte nicht duschen", war die Anweisung der klebenden, medizinischen Assistentin gewesen. Prima, 35 Grad angesagt und keine Dusche möglich. Da sag noch einer, ich könne nicht leiden.

Gefrühstückt haben wir gegen Neun, erneut unsere sich etwas unterscheidenden, morgendlichen Obst Quarks. Anschließend widmeten wir uns unseren beruflichen Tätigkeiten. Da es um zwölf draußen bereits brüllende 32 Grad hatte, verzichtete Herrin auf einen mittäglichen Ausflug, sondern parkte mich vor dem Fernseher und wir sahen eine weitere Folge unserer Serie. Kurz vor eins gab es Kaffee, Herrin aß eine Kleinigkeit und ich einen kleinen griechischen Salat. 

Zwischen zwei Meetings schnitt ich kurze Zoodles für unser Abendessen. Gegen 16 Uhr brachen wir auf, denn es war noch einiges zu erledigen, ehe wir K2 von der U-Bahn abholen konnten. Zwei weitere Säcke für die Altkleidersammlung, der Supermarkt, die DHL Filiale im Nachbarort und zu guter Letzt auch Autowäsche, standen auf dem Programm. Alles lief soweit glatt, nur die Autowaschanlage war suboptimal. Man musste dazu aussteigen, bei inzwischen 35 Grad im Schatten, während das Vehikel hübsch gewaschen wurde. Gut verschwitzt saßen wir einige Minuten später im Wagen und holten K2, ebenso verschwitzt, um viertel nach fünf an der U-Bahn ab. 

Unsere Wohnung war immer noch ziemlich kühl, aber inzwischen etwas stickig geworden. Rasch briet ich die Zucchinis, warf für K2 Nudeln in den Topf und wärmte die Bolognese auf. Viertel vor sechs saßen wir zu dritt am Tisch, ich hatte die Klimaanlage nun doch angeworfen, und ließen uns das Essen schmecken. Anschließend blieben wir noch ziemlich lange sitzen und ratschten angeregt. Als Herrins Kommunikationsbedürfnis sich irgendwann erschöpfte, verzog Sie sich alleine, trotz 35 Grad, auf den Ost Balkon.

Gegen 19:30 verzog sich K2 aufs Zimmer und Herrin schaltete den Fernseher ein. Sie orderte einen 0,0 Gin Tonic und, nachdem ich ihn serviert hatte, sahen wir unsere Serie weiter. Gegen zehn setzten wir uns noch für einige Minuten, bei immer noch 29 Grad (!), auf die Veranda, ehe wir ins Bett gingen. Da für die Nacht eine geringe Möglichkeit für Regenschauer bestand, ließen wir alle Dachfenster geschlossen und die Fenster nur gekippt. Wir hatten in der Zwischenzeit allerdings lüften müssen, die Temperatur war innen nun so hoch wie außen, und so schalteten wir, sowohl bei uns im Schlafzimmer, als auch bei K2 im Raum, die Klimaanlage an. Herrin war etwas angefressen. als ich beichten musste, mein Handy im Wohnzimmer vergessen zu haben. Da ich aber, EKG bedingt, ausnahmsweise komplett ohne Ketten im Bett lag, musste Sie nicht aufstehen, sondern ich. "Bestrafung wird es trotzdem geben, sklave!" Einschlafen war trotz Airconditioning eine echte Challenge und so lagen wir noch etwas länger wach.


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