13.05.2023 Ein langer Ausflug mit Hindernissen

Erneut war Herrin vor mir wach. Und hatte wohl ausreichend geschlafen. Damit war wohl doch ein größerer Ausflug angesagt. Relativ bald übte Herrin Ihre Maintenance Funktion aus, verpasste mir acht Schläge, mit dem Kochlöffel auf den Arsch und ließ mich kurz an Ihre Füße. "Beeil dich in der Küche. Du musst ja auch noch abspülen!" Entsprechend umfangreich gestaltete sich das Küchenprogramm. Als ich Herrins Kaffee eingegossen hatte, stand Sie auch schon in der Küche. Schnell ging ich auf die Knie, überreichte ihn Ihr und werkelte weiter. "Wir gehen heute frühstücken und dann machen wir unseren Ausflug Richtung Dingle Halbinsel, mein sklave." Es gelang mir noch die Küche klar Schiff zu machen und ein paar Zeilen Blog zu schreiben, als Herrin zum Aufbruch blies. 

Herrin ließ sich von mir ins Städtchen fahren und nahm mich in das kleine, französische Café mit. Sie bestellte für uns beide ein vegetarisches Croque Monsieur, ein Pain au Chocolat und einen Capuccino. Und fühlten uns wie in Frankreich, denn an den Nebentischen wurde nur französisch gesprochen. Eine junge, farbige, irische Kellnerin, die uns unsere Bestellung brachte, sprach deutsch mit uns, französisch mit der Eigentümerin und englisch mit anderen Gästen. Sie sei hier geboren und aufgewachsen, Ihre Mutter Deutsche und die andere Kellnerin (perfektes deutsch, französisch und irisches englisch) sei Ihre Tante. Globalisierung am westlichsten Punkt des Kontinents. Nebenbei gesagt gibt es dort auch die besten Croissants und Pain au Chocolats nordwestlich von Frankreich. Ohne jeden Zweifel!

Rundum zufrieden machten wir uns mit dem Wagen auf den Weg. Und mussten schon bald feststellen, dass wir ein Problem an der Vorderachse hatten. Werkstätten haben in Irland meist Samstag vormittags noch geöffnet und so erreichten wir eine, kurz vor der nächsten Ortschaft. Die Schnelldiagnose ergab: Bremsscheiben und -klötze waren dahin. Weiterfahren war, laut Mechaniker, ein Risiko. Aber er könnte die Bremsscheiben bis 14 Uhr ausgetauscht haben. Wie man ja weiß, ist guter Rat teuer und Bremsscheiben sind nicht wirklich billig. Etwas anderes, als austauschen, blieb uns kaum übrig und wir waren schon überrascht, dass die Ersatzteile in der Nähe verfügbar waren. Wir ließen uns die paar Kilometer in die nächste Ortschaft fahren, die wir sowieso mal näher begutachten wollten und erkundeten die Umgebung. Nachdem wir gegen 13 Uhr alles abgelaufen hatten, war uns klar, dass mit Ausnahme des riesigen Garten Centers, sich für uns kein Bedarf ergab, zukünftig hierher zu fahren. Unser Städtchen gefällt uns da bedeutend besser. Wir setzten uns auf die Terrasse eines Pubs, genossen das Wetter und aßen einen Burger. Punkt zwei hatten wir den Wagen wieder und waren 380 € ärmer. Ich bin kein Fachmann, aber Herrin, die mehr KFZ Kenntnis hat als sklave, konnte dem Mechaniker nur beipflichten.

Herrin war etwas traurig, dass Ihr Tagesplan so aus den Fugen geraten war und ließ mich Richtung Heimat fahren. Als wir durch das nächste kleine Örtchen kamen, schlug ich Herrin vor, die dortigen Dünen, die weit ins Meer hinein reichen, doch mal näher zu erkunden. Das Wetter war immer noch gut und so stimmte Herrin zu. Zunächst beeindruckte uns die Wetter Standhaftigkeit der Iren. Bei 17 Grad Außentemperatur kann man schließlich wunderbar im Atlantik baden! 

Wir liefen den Strand entlang, profitierten von der gestarteten Ebbe und konnten so bis fast ans Ende des Strandes laufen. Die meiste Zeit liefen wir in Wind abweisenden Regenjacken, denn der auflandige Wind schien die Kälte des Wassers (laut Internet 12 Grad Wassertemperatur) aufs Land zu tragen. 

Der Rückweg, nun auf der landeinwärts gerichteten Seite, gestaltete sich bedeutend schwieriger. Wir sanken tiefer im Sand ein und wurden, vom landeinwärts fegenden Wind, erheblich gebremst. Als wir endlich wieder im Schutz der Dünen waren, waren Herrin und ich ziemlich geschafft. Meine Wade spielte immer noch mit und so liefen wir die verbliebenen drei Kilometer wieder etwas runder Richtung Wagen. Auf dem Weg hatten wir gefühlt ein halbes Kilo Sand in die Schuhe und Socken bekommen, die wir beim Auto erst mal wieder entleeren mussten. Mit dem Spaziergang durch das Städtchen waren gestern mehr als 20.000 Schritte zusammen gekommen. Und weder die Wade, noch der Stretcher, hatten Probleme bereitet.

Die Fahrt nach Hause verlief unspektakulär. Wir merkten nur, dass uns der lange Strand Lauf, bei Sonne und Wind, doch sehr ermüdet hatte. Und Farbe ins Gesicht natürlich auch. Als wir zu Hause angekommen waren, liefen wir zunächst erst noch mal zu unserem Flüsschen und überprüften dann noch einmal die Anzahl der Spargel. Ein weiterer, weißer, hatte sich dazu gesellt.

Herrin ließ mich ausziehen, legte mich in Ketten und ich setzte mich an den Rechner, den Blog fertig schreiben. Danach schickte Sie mich kochen, während Sie duschen ging. Gestern gab es unseren beliebten "Nudelsalat", also Spaghetti, Kirschtomaten, Basilikum, etwas Chili, Knoblauch, Olivenöl und gestern, als Original Alternative zu der von Mir normalerweise verwendeten Büffelmozzarella, einen irischen halb Frisch Schafskäse, der mir gut geeignet schien. Das Zutaten waren schnell in einer Schüssel zusammengerührt, die gekochten Nudeln darüber gegeben, etwas Parmesan und Pecorino dazu, fertig. Herrin fand es ganz toll und interessanterweise verändert der kräftige Schafskäsegeschmack das Gesamt Gericht erheblich. 

Herrin erließ mir gestern Abend das Abspülen, wir waren beide ziemlich ermattet, ließ mich Ihr nur noch einen "Saoirse Fruchtcocktail" servieren ("den werde ich in Deutschland wirklich vermissen!"), ehe wir noch zwei Folgen unserer Serie sahen und wie tot ins Bett fielen.

Als Herrin mich im Bett Dreipunkt verankert hatte, fiel mir ein, dass ich schon lange nicht mehr geteast worden war und noch viel länger nicht mehr kommen hatte dürfen. Das letzte Mal war am 27.3. gewesen, und das war ein ruinierter Orgasmus gewesen. Davor hatte ich Mitte Februar mal kommen dürfen. Drei Monate her. Mit diesen Gedanken schlief ich letztlich ein.


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