01.05.2023 Wanderung mit Folgen

Ausschlafen funktioniert definitiv nicht so gut bei offenem Fenster. Das Gezwitscher Gewitter der Vögel ist einfach zu furios. Das ist der Nachteil, wenn man inmitten eines Quasi Vogelbiotops lebt. So dösten Herrin und ich immer nur wieder ein und vor uns hin. Und nachts mussten wir mehrere Male aus dem Bett aussteigen, da unser Harndrang, bedingt durch Spargel und alk freien Gin Tonic schlicht erstaunlich war. Herrin musste mich jedesmal ab und wieder anschirren, aber das kann Sie inzwischen fast im Schlaf. 

Wir kuschelten schließlich ein wenig und Herrin ließ Ihre Hand unter die Decke gleiten und ergriff sich mein Männchen, das erfreut aufsprang. So lagen wir eine Weile, bis Herrin aus dem Bett sprang. "So. Jetzt geh ich aufs Klo, dann schlag ich dich und dann machst meinen Kaffee, mein sklave!" 

Habe ich schon erwähnt, dass die Kochlöffel Schläge wirklich fies sind? Kurz darauf kümmerte ich mich hingebungsvoll um Herrins Füße, allerdings tippte Sie mich kurz angebunden an und schickte mich in die Küche. Rasch hatte ich aufgeräumt, Herrin Ihren Kaffee serviert und damit Zeit, mich auf dem neuen Knie Kissen nieder zu lassen. Mit einem zusätzlichem Schloss, das Herrin gekauft hatte, fand ich sogar Gelegenheit, mich einigermaßen korrekt in Parkposition zu begeben. Und wartete so darauf, dass Herrin, zur Inspektion, in die Küche kam.

Schneller, als von mir erwartet, stand Herrin im Raum. "Wir wollen heute früh los, zum Wandern, mein sklave." Ich hatte etwa zehn Minuten kniend verharrt, bis Herrin die Schlösser öffnete, Sie mir die Maske abnahm und mich Blog schreiben schickte. Der Blog war relativ schnell geschrieben und so konnte Herrin Ihn überprüfen, während ich bereits das Frühstück vorbereitete. Herrin bastelte sich Ihren Smoothie selber und ich deckte für mich den "Tisch", erstmals wieder auf dem Boden neben Herrin. 

Nach dem Frühstück spülte ich noch schnell ab, dann machte ich mich auch schon fertig, damit wir zu unserer Wanderung aufbrechen konnten. Die Wanderung startete direkt in unserem Städtchen, führte dann sanft ansteigend ins Landesinnere, nach einer Stunde Wanderung extrem und steil aufwärts, bis wir auf einem Höhenkamm zwischen drei Gipfeln auf rund 300 Metern Höhe ankamen. Keine Menschenseele, nur ein paar Schafe und Kühe begegneten uns. Diesem Kamm folgten wir weiter aufwärts, kamen über einen ersten Gipfel und später auf den höchsten Gipfel, auf etwa 360 Metern Meereshöhe. Der Ausblick, vom Kamm aus, war wirklich beeindruckend. Wir nahmen eine kleine Stärkung zu uns, genossen den Ausblick, die Einsamkeit und freuten uns über das wirklich perfekte Wetter.

Dann folgten wir dem Weg abwärts. Die ganze Landschaft ist ein einziges Hochmoor. Wir hatten Glück, dass es seit zwei Wochen fast nicht mehr geregnet hatte und so relativ trocken war. An einigen Stellen war es dennoch matschig und wir waren froh, unsere richtigen Bergstiefel angezogen zu haben. Sogar in den Bergstiefeln konnte ich die Cuffs gut tragen und auch der Stretcher machte keine Probleme. Aber, nach etwa einem Drittel Abstieg, in relativ sanft abfallendem Gelände, stieg ich mit dem rechten Fuß in ein Stück, überraschenderweise matschigem, nachgebendem Erdreichs. Mein Bein überstreckte beim Einsinken, es machte Zong und in meinem Unterschenkel war Muskelgewebe gerissen. Vornüber fiel ich auf den einigermaßen weichen Boden. Mühsam richtete ich mich auf und starrte etwas konsterniert nach unten. Der weitere Weg war noch verdammt lang und keine Menschenseele, außer Herrin und mir, weit und breit. Ich erklärte Herrin das Problem, Sie nahm mir nun unseren Rucksack ab und wir begannen mit dem weiteren Abstieg. Langsam humpelnd gelang es mir, mit Herrins Unterstützung, Meter für Meter weiter abzusteigen. Und selbst den Kilometer flachen Geländes, am Ende, bis wir zu unserem Wagen kamen, schafften wir langsam zurückzulegen. 

Autofahren ging wenigstens, so dass ich meine besorgte Herrin zum lokalen und, sogar am ersten Mai, geöffnetem Schnäppchenmarkt fahren konnte. Dort ließ Sie mich im Wagen sitzen und erstand ein paar Coolpacks, ein Eis Gel und eine Wadenkompresse. So ausgerüstet fuhren wir zum Pizza Express und nahmen erst mal eine Stärkung, in Form von einer sehr vernünftigen Take Away Pizza, zu uns. Zu Hause angekommen beehrte uns unser Nachbar Bauer mit seiner Anwesenheit und erklärte mir in aller Ruhe, warum seine Wiesen so schönes Gras haben und wir nicht. Und bot freundlicherweise an, den richtigen Dünger, Kalksandstein, auch über unseren Rasen zu kippen, wenn er Tonnen davon erhalten hat. Erst danach konnte meine besorgte Herrin mich verarzten. Herrin hatte fleißig gegoogelt, was bei einem Muskelfaserriss zu beachten ist. Ich bin da etwas anfällig und hatte in meinem Leben sicher schon zehn Stück. Aber so wusste Herrin nun auch, dass ein Arzt oder Krankenhaus Besuch nicht notwendig zu sein scheint. 

Nachdem ich Eis Gel, Cool Pack und Kompresse angelegt bekommen hatte, durfte ich auf dem Sessel Platz nehmen und meine Füße, für den Abend, auf Herrins neuem Schemel ablegen. Herrin öffnete höchstselbst eine Flasche neuseeländischen Sauvignon Blancs und servierte ihn mir! Sie schaltete Netflix ein und wir sahen unsere Serie weiter. Gegen zehn nach zehn ging es schließlich ins Bett. Wir waren von der vier Stunden Wanderung, mit ganz viel Sonne, doch sehr erschöpft. Noch einmal erneuerte Herrin mir Cool Pack und Gel, dann ging es, vollkommen unangekettet, ins Bett. Nun, weglaufen würde ich in der Nacht, auch ohne Ketten, im Moment sicher nicht gut können. "Soll ich Sie dann trotzdem wecken, falls ich nachts aufs Klo müsste, Herrin?", fragte ich scheinheilig. "Übertreib es nicht, mein sklave!"

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