04.12.2022 Ein schöner Ausflug und ein nicht so schöner Ausbruch

Ein Traum Tag kündigte sich an. Ziemlich kalt, mäßig windig und sehr sonnig. Eigentlich das erste mal, seitdem wir hier, vor gut drei Wochen, angekommen waren. Herrin hatte daher unser Programm für den Tag umgeworfen. Aber alles begann am, nicht ganz so frühen Morgen, als Herrin bereits nicht mehr schlafen konnte und aufstand. Ich bekam es mit, linste kurz Richtung Fenster, sah, dass es noch dunkel war und beschloss, so Herrin es zuließe, noch mal einzuschlafen. Erstaunlicherweise ließ Herrin mich und ich nickte noch mal weg. Keine drei Minuten, nachdem ich aufwachte, stand auch Herrin gegen zehn nach acht irischer Zeit, bei mir im Schlafzimmer. "Guten Morgen, mein sklave, umdrehen!"

Acht Schläge mit dem Kochlöffel sind alles andere als lustig. Ich begab mich danach zu Herrins Füßen und begann Ihr meine Zuneigung zu zeigen. "Ist kalt, sklave, beeil dich!" Sie hatte recht. Es war im Schlafzimmer sehr kalt geworden. "Draußen hat es nur 3 Grad", kommentierte Herrin weiter, als Sie mich in die Küche verabschiedete. 

Beim Abspülen in der Küche kann ich, so es schon hell ist, durchs Fenster, über unseren Garten, in die Landschaft blicken. Gestern war das eine äußerst erfreuliche Aussicht:


Nachdem ich Herrin Ihren Kaffee im Wohnzimmer serviert hatte - im Schlafzimmer war es Ihr zu kalt geworden -, Sie die Küche inspiziert und für sauber befunden hatte, wurde ich zum Frühsport ins leere Zimmer auf die Matte geschickt. "Und danach machst Frühstück, mein sklave! Mit Ei!"

Das Frühstück war lecker, wie immer. Ich spülte noch rasch ab und durfte danach meinen Blog schreiben. Herrin konsultierte noch einmal die Wetter App und wies mich dann an, den Blog doch bitte zeitig abzuschließen, damit wir einen Ausflug machen konnten. Das gute Wetter sollte nicht einfach nur so verstreichen, ohne ausgenutzt zu werden. Ich beeilte mich also und als ich fertig geschrieben und Herrin den Blog gepostet hatte, durfte ich mich anziehen. "Und den Stretcher mit Kette nimmst bitte ab, mein sklave! Wir wollen zwar nicht rennen, aber ein längerer Spaziergang wird es schon." 

So ging es mit dem Wagen los. Es war immer noch ziemlich kalt, aber in der Sonne und mit Anorak bekleidet, ganz gut auszuhalten. Wir fuhren etwa 15 Kilometer und begaben uns dann auf einen einfachen Walk, der uns zu einem der westlichsten Punkte des Kontinents führen würde. Wir waren den Weg im Sommer schon einmal gelaufen. Der Parkplatz war damals voll und eine stetige Schlange, von Menschen aller Länder, war auch dorthin unterwegs gewesen. Gestern waren wir fast allein. Hier war auch der Wind bedeutend stärker und stetiger als zu Hause und ohne Anorak hätten wir sicher zu frieren begonnen. Die karge Landschaft und die Aussichten waren jedenfalls spektakulär:


Während wir liefen und je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr störte sich mein linkes Ei an seiner Situation. Ihm schien es deutlich zu kalt zu werden. Ich konnte spüren, wie es sich verkleinerte und versuchte, den verbleibenden Ring zu passieren. Anscheinend waren Temperatur, kombiniert mit Wind, zu kühl, um in der außenliegenden Position verharren zu wollen. "Und den Imbus hast nicht dabei?" Herrins mehr rhetorische Frage beantwortete ich mit einem kopfschütteln. "Na, in Zukunft kommt immer der Imbus mit, mein sklave. Eigentlich sollte ich schon das bestrafen!" Nun, Bestrafung war im Moment das kleinste meiner Probleme. Wenn ein Ei sich durch einen Stahlring zwängen will, ist dies alles andere als schmerzfrei. "Wir drehen um!" teilte mir Herrin energisch mit. Wir waren nur noch 100 Meter von unserem Ziel, einem alten Leuchtturm, entfernt gewesen. Mit einer Hand in der Hose, versuchte ich, die halbe Stunde Fußmarsch zum Wagen, zurück zu absolvieren. Zum einen konnte ich so etwas Gegenzug auf den Hoden ausüben, zum anderen etwas Temperatur zufügen. Wirklich beeindrucken ließ sich mein linkes Ei allerdings dadurch nicht. Als sich schließlich von unten eine Familie mit Kinderwagen näherte, sehr langsam näherte, musste ich länger die Hand aus der Hose nehmen. Diese Einladung ließ sich die linke Bazille nicht entgehen und verstärkte den Druck auf den Ring. Mühsam hielt ich mich aufrecht, denn der Schmerz war noch stärker, als wenn Herrin meine Eier mit Ihrer Hand quetschen würde. Plötzlich durchschoss mich ein kurzer, stechender Schmerz, verbunden mit einem kurzen Aufstöhnen meinerseits und dann war der Schmerz schlagartig verflogen. Herrins fragenden Blick beantwortete ich mit: "Es ist durch, Herrin!" Herrins Befürchtung, dass sich nun Ei Nummer 2 auch verdünnisieren würde, war ungerechtfertigt. Wir erreichten fünfzehn Minuten später unseren Wagen und Herrin ließ mich umgehend Richtung Heimat fahren. Wir fuhren auf dem Weg noch kurz bei Aldi vorbei, ehe ich zu Hause, mit dem Imbus, den Ring ums rechte Ei lösen konnte und wieder in meine gewohnte "Kettenkleidung" schlüpfen konnte. 

Erstaunlicherweise war das rechte Ei alleine nicht in der Lage gewesen, dem Stahlring zu entkommen. Nur das linke hatte sich auf weniger als die Hälfte verkleinert und war ausgebrochen. Nachdem Herrin und ich einen wärmenden Tee zu uns genommen hatten, watschelte ich in meinen Ketten in die Küche und begann mit den umfangreichen Vorbereitungen fürs Abendessen.

Am Samstag hatten wir nochmal Monkfish beim Fischladen bekommen und so bereitete ich Seeteufel auf Tomate, Ingwer, Knoblauch, Koriander Sauce zu. Dazu gebratenen, grünen Spargel und Reis. Herrin fand Fisch, Sauce und Reis wirklich sehr gelungen. Ich persönlich war stolz, wie Oskar, dass mir der Spargel so gut gelungen war. Sogar die Oystersauce konnte ich, durch besonders kräftiges Anbraten, hervorragend simulieren. Herrin sah das leider ganz anders, fand es zu stark angebraten und mit zu viel Fett versehen. Und da Herrin das Maß aller Dinge ist, werde ich das so sicher nicht wieder versuchen.

Herrin war so lieb, mir anschließend mit dem Abtrocknen zur Hand zu gehen. Nachdem ich auch die Oberflächen gewischt hatte, durfte ich mich in den Sessel setzen und ausspannen. Natürlich erst, als ich am Tisch festgekettet war. Herrin suchte uns eine englische Literatur Verfilmung aus, die sich als bedeutend besser erwies, als ich angenommen hatte. Herrin löste mich vom Tisch, damit ich Ihr einen 0,0% Gin Tonic servieren konnte. "Möchtest du ein paar Sour Cream Chips dazu, sklave?" Ich stand auf, Sie griff sich beherzt meinen Schwanz und fügte hinzu: "Na, da ist auch nur noch Sour Cream drin, oder, mein sklave?" Ich musste laut auflachen. Da hatte Herrin sicher recht, denn schließlich vergammelt der Inhalt in meinem Gehänge schon seit mehr als drei Monaten. Auch wenn er heute sicher ausreichende Kühlung erfahren hatte.

Als ich Herrin den Gin Tonic kniend serviert hatte, startete Sie eine neue Serie. Auch hier nahm Herrin sich eine Pause und verschwand in Ihrem Zimmer. Ich bemerkte, dass Sie mich nicht am Tisch befestigt hatte. Ich darf mich, ohne Herrins Erlaubnis, keinesfalls aus einem Raum entfernen. Im großen Wohn Ess Bereich könnte ich mich aber "frei" bewegen, ohne Sie fragen zu müssen. Natürlich nur, wenn ich nicht angekettet bin. Belustigt machte ich mich, scheppernd und in Trippelschritten, auf den Weg zum Küchenfenster. Dort angekommen, winkte ich mit beiden Händen heftig in die Dunkelheit, in der Annahme, dass Herrin in Ihrem Zimmer, am Fenster stand. Breit grinsend machte ich mich auf den Weg zurück zum Sessel, kam aber nicht weit, denn eine entsetzte Herrin kam ins Zimmer zurück gestürmt. "Warum bist du nicht festgemacht, sklave?" "Weil Sie mich nach dem Gin Tonic nicht mehr fest gekettet hatten, Herrin", erwiderte ich schmunzelnd. Herrin führte mich zurück auf meinen Platz, das Schloß klickte und eine "not so amused" Herrin ging wieder Ihrer Dinge nach und ließ mich vor dem pausierten Fernseher allein.

Nachdem wir die erste Folge der skurrilen Serie zu Ende gesehen und uns gut amüsiert hatten, wurde ich Richtung Bett geschickt. Aus bekannten Gründen wurde ich gestern nur Drei Punkt gesichert. Eingeschlafen sind wir beide trotzdem ziemlich schnell.

PS: Ich bin überaus glücklich, dass Herrin über den Humor und die Souveränität verfügt, meine Spitzfindigkeiten und "Frecheleien", nicht nur zu akzeptieren, sondern darüber lachen zu können.

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