25.03.2024 Herrin arbeitet, sklave auch

Ein neuer Arbeitstag für Herrin bedeutet auch für mich kein Faulenzen. Gestern Morgen war der Rohrstock das Maß, mich daran zu erinnern. In der Küche war eine Menge zu erledigen und da wir wieder einmal davon ausgehen mussten, unerwarteten Besuch zu erhalten, blieb ich zunächst Ketten los unterwegs. 

So schrieb ich den Blog, erledigte einige Themen online und reinigte den Hühnerstall, wenn auch nicht komplett, wie eigentlich angedacht, sondern nur das Nötigste. Der konstante Regen und das daraus resultierende Schwimmbad in der Voliere ließen nicht mehr zu.

Binnen 24 Stunden ist unsere uralte Schubkarre, die Herrin zur Aussortierung neben den Schuppen gestellt hatte, fast komplett mit Wasser aufgefüllt worden. Und es gibt im Moment auch keine Aussicht auf Besserung. Wir hatten gestern ein paar Stunden Sonnenschein, aber nicht, weil das Tiefdruckgebiet weiter gezogen wäre, sondern weil wir genau im Auge lagen. Laut Wetterdienst soll es nun die nächsten vier Tage weiter über uns kreisen, ohne seinen Standort großartig zu verlagern. Das heißt weiter Regen und noch mal Regen. Unsere Hühner nutzten die paar Stunden Regen frei, um sich wieder ins Freie zu begeben und trocknen zu lassen. Normalerweise legen sie sich dazu ins Gras. Gestern jedoch, der Nässe geschuldet, legten sie sich, ganz unnatürlich ungeschützt, auf die kleinen Schutzhäuschen.

Zum Mittagessen kochte ich Herrin eines unserer Lieblingsgerichte: Italienischen Nudelsalat, wie Sie es nennt. Dieses Mal auch wieder mit "echten" Nudeln und dem dafür fantastisch geeigneten Schafs Halloumi aus Irland. Und es schmeckte, wie sklave sich das vorgestellt hatte. Herrin ließ mich auch ohne Ketten kniend auf dem Boden essen und genoss Ihr Essen allein am Tisch.

Mittags erfuhren wir, dass der Fensterbauer nun erst Freitag gedenkt, bei uns vorbei zu schauen. Damit konnte ich auch wieder zumindest in Fußketten gelegt werden und begann so das Bad zu reinigen. Anschließend erledigte ich noch einige organisatorische Themen, bis Herrin etwas frustriert gegen halb vier Feierabend machte und wir zusammen ein Spiel am PC spielten. 

Das anschließende Abendessen, das ich auf den Tisch brachte, Lachs Bagel, mit Frischkäse und Spinatblättern, wurde unterbrochen, weil unser Nachbar mit dem Bagger im Hof vorfuhr. Hektisch nahm Herrin mir die Fußkette ab und ich versteckte die Cuffs unter der Hose. Er lud zwei Ladungen Sand ab und überbrachte uns die Rechnung seines Tuns der letzten Wochen. Erschreckenderweise deutlich teurer, als von ihm anfangs angekündigt und von uns erwartet. Sehr unerfreulich, zumal wir, mit allem großzügigem Nachrechnen, nicht auf die Höhe Gesamtsumme kommen können, die er uns nannte. Und zum Wetter meinte auch er nur: "So eine Nässe hat es hier noch nie gegeben. Das ist unfassbar. Eigentlich sollte es nach St. Paddy besser werden..." Er zuckte nur mit den Achseln und schaute himmelwärts.

Den Abend verbrachten wir damit, unsere Serie zu Ende zu sehen. Da die Temperaturen noch einmal empfindlich abgesackt sind, warfen wir auch noch einmal unseren Kaminofen an. Gegen halb elf ging es dann Zweipunkt verankert ins Bett.

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