20.03.2024 Sonne pur

Gestern hat uns das Wetter alle Pläne und Routinen durchkreuzt. Es war einfach zu schön. Der erste richtige, sonnige Frühlingstag ließ Herrin alle Abläufe über den Haufen schmeißen. 

Nachdem ich morgens noch routinemäßig meine Aufgaben erledigt hatte, schickte Sie mich bereits direkt nach dem Kaffee an die frische Luft. Ich sollte mit der Einrichtung unseres kleinen Feldes beginnen. Dazu nahm Sie mir auch die Fuss Cuffs ab, damit ich in den schweren Stiefeln laufen konnte. Die zu schaufelnde Erde war noch immer mit Wasser gesättigt, so dass jeder Spatenstich eine erhebliche Kraftanstrengung darstellte und die Stiefel bei jedem Schritt in der Erde fest klebten. Herrin besah sich das Ganze und brachte mir zur Stärkung ein Vollkornbrot Sandwich. Bis viertel nach elf hatte ich nicht mal die Hälfte des Beetes geschafft. Immerhin aber hatte ich Kartoffeln, rote und weiße Zwiebeln, Spitzkohl, Weißkohl und Wirsing gepflanzt. Zu mehr reichte es nicht. Denn nun musste ich in die Küche, unser Mittagessen vorbereiten. 

Und brachte aus dem Hühnerstall ein weiteres Monster Ei mit ins Haus. Sage und schreibe 84 Gramm schwer war das Prachtstück. Wieder von der selben Henne. Beim ersten Mal hatten sich darin zwei Eigelbe befunden. Mal sehen.

Am Vortag hatten wir den Hühnerzaun neu gestellt und Herrin nahm sich, während ich kochte, die Zeit, um die heraus gescharrten Pflanzenreste aus dem alten Auslauf zu entsorgen. Interessanterweise düngen die Hühner den Bereich nicht nur ausgiebig. Sie "pflegen" auch das Gras, in dem sie mit Vorliebe Flechten und Moose entfernen, die Herrin auf den Kompost werden konnte.

Das Mittagessen, Rote Bete mit Ziegenkäse, Röstkartoffeln und Salat war lecker, wie immer. Nachdem ich abgeräumt hatte, ging es sofort wieder ins Freie. Zusammen liefen wir ganz gemächlich in der Sonne unsere große Runde und brauchten dieses Mal fast zwei Stunden lang. Schneller hätte ich nach der Gartenarbeit am Morgen beim besten Willen auch nicht mehr laufen können. Der Vitamin D Haushalt war auch wieder im Lot, denn wir hatten uns sogar einen leichten Sonnenbrand zugezogen.

Meine üblichen Arbeiten blieben damit alle liegen und wurden von Herrin vertagt oder für diese Woche sogar ausgesetzt. Gestern wären ein Fenster und Schlafzimmer putzen dran gewesen. Aber Herrin fand die Wanderung und auch das Arbeiten am Beet wichtiger. "Wenn so ein Wetter ist, müssen wir das ausnutzen. So wie die Iren das tun." Wenn mal überaus gutes Wetter herrscht, sind hier die Hälfte der Geschäfte plötzlich geschlossen. Die Leute nehmen einfach einen Tag frei. Carpe Diem vom feinsten.

Anschließend fuhren wir den Müll zum Wertstoffhof. Dass die private Müllabfuhr nicht bis zu unserem Haus fährt, hat sich als großer Vorteil erwiesen. Wir müssen zwar sammeln, trennen und zum Wertstoffhof fahren, aber das beschränkt sich auf ein bis zwei mal im Monat. Und dann entsorgen wir jeweils einen Recycling (2,50 €) und einen Restmüll Sack (5 €). So kommen wir im Jahr nicht einmal auf 150 € Kosten für den Müll pro Jahr. 

Herrin wollte diesen wunderbaren Tag weiter in vollen Zügen auskosten. "Fahren wir doch zum Abendessen nach Waterville." Das gewählte Restaurant liegt an der Strandpromenade mit einem wunderschönen Blick auf die Bucht. Als wir dort ankamen, hatte es geschlossen, laut Homepage aber geöffnet. Das Restaurant hatte kommentarlos und überraschend abwesend. Lags am Wetter und der Koch nahm sich einfach frei?

Nebenan konnten wir dann doch noch in einem anderen Lokal recht vernünftiges Fish and Chips erhalten. Wir fuhren auf dem Rückweg noch kurz einkaufen und nahmen bei Aldi noch einmal eine Handvoll 40 Liter Säcke Erde mit. Diese fünf Säcke leerte ich zu Hause noch ins Außenhochbeet und verteilte Sie.

Anschließend liefen Herrin und ich auch mal wieder zum Fluss runter. In der Abendstimmung war es wunderschön. Der Fluss floss aber immer noch randvoll an uns vorüber.

Der Abend verlief unspektakulär am Rechner und bei unserer Serie. Wir hatten einen lokalen Whisky besorgt und genossen den durchaus gelungenen Geschmack vor und auf der Couch. Herrin zog mich noch einmal hinaus auf die Veranda, wo wir den wunderschönen Sternenhimmel betrachteten. Gegen zehn fielen wir todmüde ins Bett. Erneut beließ es Herrin dabei, mich nur am Collar im Bett zu befestigen.

Kommentare

  1. Fabulous scenery that you are fortunate to live amongst, i love that dry stone wall. px

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  2. Many of those around here....and as many lost buidings.... and if the weather obliges, it's really astonishing scenery.

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