10.03.2024 Alles andere, als ein ruhiger Sonntag
Gestern lief alles anders, als geplant. Zunächst waren wir beide mit einem ausgewachsenen Kater gesegnet. Als der Hahn krähte und die Hühner schrien, mühte ich mich aus dem Bett, Herrin hatte mich ja nicht angekettet, um nach dem Rechten zu sehen. Viel Geschrei um nichts.
Dann blieben wir noch lange kuschelnd liegen. Gegen viertel vor acht stand Herrin auf und verzichtete darauf, Ihren wieder weggenickten sklaven zu wecken. Erst gegen halb neun kam Sie zurück und erteilte mir, zum betörenden Geruch von frisch gebrühtem Kaffee, eine kleine Lektion mit dem Kochlöffel. Die Kopfschmerzen verschwanden dadurch allerdings nicht. Nachdem ich mich um Herrins Füße bemüht hatte, erklärte Sie mir den Tagesplan aus Ihrer Sicht. "Nach dem Kaffee gehen wir eine kleine Runde laufen. Dann kümmerst du dich um den Treppenbauer, machst Frühstück und dann schauen wir mal, wie es uns danach geht."
Genau so lief der Vormittag auch ab. Ungeplant war hingegen, dass ich mitten in unserem Spaziergang den Cage abnehmen musste (Herrin hatte den Schlüssel dabei), weil mein rechtes Ei, durch den kalten Wind, wieder einmal äußerst schmerzhaft in den Zwischenraum zwischen Ring und Cage gerutscht war und nicht mehr daraus zu befreien war.
Rechtzeitig für den Handwerker waren wir zurück. Gut rasiert und gestriegelt stand er vor der Tür, war doch gestern in Irland Muttertag. Nur hatten wir beide nicht damit gerechnet, dass der Treppenbauer eine Stunde benötigen würde, um alles genau auszumessen und zu besprechen. Frühstück gab es direkt danach, mit Ei, gegen viertel vor zwölf. Und da es uns beiden, auch nach dem ausführlichen Frühstück, nicht sonderlich besser ging, schlug ich vor, eine große Ausnüchterungs Runde zu laufen. Das Wetter sollte immer noch halten, meinte der irische Wetterdienst. Herrin war glücklich über den Vorschlag. Also stiefelten wir los.
Ein dreiviertel Stunden später kamen wir geschlaucht, aber ziemlich zufrieden und sogar trocken wieder zu Hause an. Die Wanderung hatte sich als sehr sinnvolle Betätigung erwiesen, wir hatten den Kopf frei bekommen und Herrin hatte, angesichts des noch unerledigten gelben Überraschungsbox Zettels vom Freitag, zumindest mal an meinem Arm ausschließen können, dass sklave auf Brennnesseln allergisch reagiert. Es wird rot und brennt anhaltend. "Dann werden wir das in Kürze wohl mal angehen, sklave."
Den obligatorischen Kaffee servierte ich Herrin natürlich auch. Und kam dann einigermaßen in Hektik, da ich den Blog noch fertig zu schreiben hatte, Grünkohl für Sonntag vorbereiten musste und auch noch das Abendessen, ein indisches Spinat - Fisch Curry, zuzubereiten war. Ganz zu schweigen davon, das gestern das monatliche Auswischen der Wohnung noch angestanden hätte. Herrin, der ich das alles nun beichtete, vertagte das Wischen auf die kommende Woche und das war auch gut so. Denn kurz darauf klopfte es an der Tür.
Unser landschaftsgärtnernder Nachbar lieferte 140 Kirschlorbeer Setzlinge bei uns ab. Zu zweit luden wir sie ab und besprachen die weitere Vorgehensweise. Er würde Montags kommen, das große Metall Außenbeet mit Erde befüllen und unser Feld noch etwas höher mit Erde aufschütten. Und mein Job wäre es, alle 140 Setzlinge, auf den dafür vorgesehenen Flächen, einzugraben. Nach knapp einer Stunde war er wieder unterwegs und mir fehlte eine weitere Stunde Zeit. Daher beschloss ich, den Grünkohl im Schnellkochtopf garen zu lassen. Keine überragende Idee, wie ich am nächsten Tag feststellen würde.
Und befasste mich danach mit der Zubereitung des Spinat-Fisch Currys. Dazu verwendete ich den restlichen Seehecht, den wir in der Fischfabrik erstanden hatten. Wie sich herausstellte, schmeckte das Gericht erstaunlich gut. Ich hatte präzise nach Anweisung aus dem Buch gekocht, etwas, das ich sonst tunlichst vermeide, und wurde belohnt. Herrin war überrascht und erstaunt, dass es Ihr so gut zusagte.
Als Herrin schließlich den Feierabend einläutete, war es bereits kurz vor acht. Rasch hatte ich ein Feuer angeworfen und wurde nun von Herrin auch wieder in Ketten gelegt. "Irgendwie hatte ich mir den Tag ganz anders vorgestellt, mein sklave. Aber, erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt", sinnierte Herrin. Bis viertel nach zehn sahen wir die zunehmend zäher werdende Serie weiter. Dann ging es ins Bett und natürlich auch wieder in die sichere Dreipunkt Verwahrung.
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