15.03.2024 Carpe Diem

Wir schliefen bis halb neun aus. Herrin hat Freitags immer frei, so hat Sie sich das eingerichtet, und wir schliefen endlich mal in aller Ruhe aus. Der Kochlöffel kam zum Einsatz, um auch die letzte Schläfrigkeit aus meinem Hirn zu vertreiben, denn Herrin schlug zwei mal auf beide Oberschenkel. "Oh, das sieht aber hübsch aus." So hübsch fühlte es sich jedenfalls nicht an. Und mit Freude und Schmackes kam der Rohrstock zum Einsatz, als ich mich um Ihre Füße kümmerte.

Das erfreuliche am gestrigen Tag war eindeutig, dass es einmal nicht regnete. Und sich sogar die Sonne mal wieder für länger blicken ließ. In der Parkposition konnte ich das zwar nicht erkennen, aber später, beim Vorbereiten der Schupfnudeln, konnte ich doch einige Male aus dem Fenster lugen und unseren Hühnern dabei zusehen, wie sie es sich auf der Wiese gutgehen ließen. 

Zu Mittag gab es Schupfnudeln mit Sauerkraut. In Deutschland war das immer ein schnelles, aber sehr leckeres "Kindergericht". Schupfnudeln aus dem Supermarkt, selbstgemachtes Sauerkraut von unserem Geflügelhändler, zwanzig Minuten Zeit und fertig war das sehr leckere Gericht. Hier in Irland ist das etwas aufwändiger. Das Sauerkraut musste aus dem Rohzustand in ein schmackhaftes Sauerkraut verwandelt werden. Und die Schupfnudeln mussten von Grund auf selber hergestellt werden. Für einen ersten Versuch gestern war das am Ende ziemlich vielversprechend. Das Sauerkraut selber schmeckte Herrin sehr gut. Das hatte Sie nicht erwartet. Auch die Schupfnudeln waren ansprechend, aber ein wenig zu weich. Mein Versuch, den Kartoffelgeschmack zu stärken, in dem ich am Mehl spare, sorgte dafür, dass die Kartoffelstängel etwas zu weich blieben. Beim nächsten Mal werde ich mit etwas Kartoffelstärke nachhelfen. 

Geschmacklich erwies sich das Gericht als sehr gelungen, befand Herrin. Wir hatten etwas früher gegessen als sonst und konnten nun zu einer ausgedehnten Wanderung in der Sonne aufbrechen. Bei sehr schönem, frühlingshaftem Wetter liefen wir auf befestigten Wegen, alles andere ist eher Matsch, eine große Runde. Gegen 14 Uhr waren wir zurück und fuhren umgehend zum Garten Bedarf. Es galt ein Windbreaker Netz für die gepflanzten 132 Kirschlorbeer aufzustellen, die schräg gewehten wieder gerade aufzurichten und zu befestigen sowie endlich auch mal ein paar Pflanzungen für unseren Folien Tunnel vorzunehmen.

Herrin kümmerte sich um die Setzlinge, der sklave begann dicke Holzpfosten mit einem Vorschlaghammer tief in die Erde zu rammen. Nachdem alle Pfosten tief genug verankert waren, begann ich das Windnetz an den Pfosten entlang zu montieren. Ganz zum Schluss stellte ich noch die windschiefen Pflanzen wieder gerade und gab ihnen noch extra Erde oben auf, damit sie zukünftig besser stehen bleiben. Herrin Ihrerseits verräumte das ganze Werkzeug, als ich noch einmal sechs Löcher aushob, um unsere Obststräucher einzugraben. Als das erledigt war, befüllte ich zwei Kartoffeleimer (ein spezieller Eimer zum Kartoffeln ziehen) mit Erde und einer deutschen Goldmarie Kartoffel, die wir den Winter über im Schuppen kühl und dunkel gelagert hatten, und stellte sie in den Folien Tunnel. Zufrieden und erschöpft blickte ich Richtung untergehende Sonne und hörte Herrin sagen: "Jetzt haben wir uns einen Wein verdient, mein sklave."

Nach einem unspektakulären Abendessen am Tisch, legte Herrin mir die Ketten wieder an und wir gingen noch einmal kurz an die PC's. Gegen acht, bei einem flackernden Feuer im Holzofen, saßen wir vor dem Fernseher und um zehn vielen wir wie tot ins Bett. Herrin beließ es diesmal bei einer Zweipunkt Sicherung. Meine Hände konnte ich frei bewegen.

Kommentare

  1. Glad to see that it finally stopped raining. px

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    1. after the rain unfortuantely is rught before before the next heavy rain this season, poppet....

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