31.10.2023 Abwarten und Tee trinken

Herrin lebt zwar nun mit mir, wo Sie sich rundum wohl fühlt. Aber das heißt nicht, dass immer alles schon so klappt, wie Sie sich das vorstellt. Das hat auch damit zu tun, dass hier im Haus viel zu viele Dinge noch zu erledigen sind, ehe Herrin Ihr Domizil so zur Verfügung haben wird, wie Sie sich das vorstellt.

Dazu gehört das noch nicht ausgebaute Dachgeschoss, aber auch kleinere Themen, wie das Abhängen der Küchendecke oder der Einbau zweier Öfen im Wohnzimmer und sogenanntem Living Room. Und natürlich zählt auch die Renovierung des Bads mit dazu. Alles in allem eine Menge Zeit, Geld und Arbeit, die investiert werden müssen, um das Haus so zu gestalten, wie Herrin das vorschwebt.

Und gestern war das Abhängen der Decke angesagt. Möglicherweise. Denn das hing davon ab, ob unser Taxi fahrender "Hans Dampf in allen Gassen" mit zwei Leitern und Hänger anrücken würde, damit wir zu zweit die Arbeit durchführen konnten. Oder alternativ erst am Mittwoch anrücken würde. Beides war möglich und vorher anrufen ist bei Ihm nie gewährleistet. Das bedeutete logischerweise aber auch, dass Herrin, nachdem Sie mich gegen halb acht mit dem Kochlöffel "geweckt" hatte, mir Ketten und Cuffs abnehmen musste. Alle Utensilien, auch die beiden Boden-Kissen, wurden verstaut und auch der Käfig verschwand, versteckt unter einer Decke, im Living Room. Und ich war natürlich angezogen, wie ein normaler Mensch.

Nachdem ich die Küche aufgeräumt hatte, das ging natürlich erheblich schneller, ohne Ketten Beeinträchtigung, begann ich kurz mit dem Blog. Als Herrin aber Ihren Kaffee ausgetrunken hatte, fuhren wir beide zum Baumarkt und besorgten eine Marder Falle, die ich sogleich auf dem Dachboden aufbaute. Hinein kamen ein Ei und Erdnussbutter, um den, inzwischen sicher hungrigen Mitbewohner, fangen zu können. 

Anschließend widmete ich mich dem Blog und wir tranken eine Kanne Tee. Herrin wusch noch eine Trommel Wäsche, denn für die kommenden Tagen war ein größerer Herbststurm angesagt. Für einige, noch hoffentlich trockene Stunden, wanderte die Wäsche auf die Spinne. 

Das Warten auf unseren Handwerker am Vormittag, jedenfalls, war vergebens. So konnte ich nach dem Blog in Ruhe dem Mittagessen widmen. Herrin hatte Zoodles Salat, ganz ohne Nudeln, bestellt und erstmals hatte Sie nun mir aufgetragen, die Spaghetti Zoodles mit der Maschine selber herzustellen. Kurz vor zwölf rettete Herrin die noch etwas feuchte Wäsche vor dem nahenden Regen. Und Punkt zwölf stand unser Essen, für beide übrigens, auf dem Tisch. Es war gut, aber nicht so gut, wie das Mal zuvor. Das hatte zwei Gründe: Die Zucchini wässerten mehr, als die Sorte beim letzten Mal und der irische Schafs Halloumi hatte nicht die feste Konsistenz, wie sonst.

Da wir immer noch damit rechnen mussten, dass unser Handwerker urplötzlich auftauchen könnte, blieben wir im Vanilla Mode. Inzwischen war auch das Wetter umgekippt und es hatte zu regnen begonnen. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, fuhren wir kurz in die Stadt, ein paar Kleinigkeiten einkaufen und zum Wertstoffhof, eine Fuhre Müll wegbringen. Gegen halb drei waren wir wieder zu Hause und Herrin kochte uns erst mal eine Kanne Tee an diesem trüben Nachmittag. In unserer Falle im Dach war bisher übrigens alles ruhig geblieben. 

Etliche Fasane tummelten sich wieder unter unserem Apfelbaum. Vom Küchenfenster aus versuchte ich mich, auf noch größere Distanz, an einem Kopfschuss. Aber die etwa 40 bis 45 Meter, mit etwas Wind, erwiesen sich als zu weit für mich, um treffen zu können. Es gelangen insgesamt vier klare Schüsse, aber keiner traf. "Wenn die Fasane immer nur bei schlechtem Wetter zum Baum kommen, musst du dich eben in den Regen rauslegen und warten, mein sklave." Schöne Aussichten.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir beide auf der Couch und tranken die nächste Kanne Tee. Herrin beließ die Vanilla Situation wie Sie war und schickte mich erst gegen halb sechs, Abendessen kochen. Ich schnippelte Salat und briet ein Lengfisch Filet dazu, dass wir im Fischladen erstanden hatten. Lengfisch schmeckt deutlich in Richtung Kabeljau. Da wir beide Kabeljau nicht als Lieblingsfisch in der Liste haben, schmeckte uns der Fisch gut, aber er wird von Herrin sicher nicht so schnell wieder gekauft werden. Immerhin war das Salat Dressing wieder mal so, dass Herrin ein "Hmmm" von sich gab.

Herrin bestellte den obligatorischen 0,0 Gin, den ich Ihr kniend servierte. Dann sahen wir uns, beide auf der Couch, wie ein Stino verheiratetes Paar, zwei Filme auf Prime an. Natürlich gab es nach dem Gin auch noch eine weitere Kanne Tee. Gegen halb elf ging es ins Bett. Und da ich nur die Vanilla Cuffs trug, erfolgte die Befestigung im Bett auch nur im Einpunkt Modus am Ausgehcollar.

Kommentare

  1. Seltsam, am 31.10 in Irland und kein Wort von Halloween. Selbst wennn die Nachbarn etwas weiter weg wohnen, müsste man doch etwas mitbekommen haben

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  2. Hm, das stimmt. Danke für den Hinweis. Vor dem Hintergrund ist es vielleicht auch logisch, dass unser Handwerker nicht, wie zuvor angekündigt, zu uns gekommen war.
    Aber, wie Herrin gerade so schön zu mir sagte: "Ich hab mit allen Mitteln versucht, mich Halloween zu entziehen." Aber weil Sie das gerade geschrieben haben: Nein, gemerkt haben wir davon direkt bei uns nichts. Da sind wir wohl zu remote. Aber den Halli Galli, der mit Extra Abteilungen in den Geschäften und Supermärkten einher gegangen ist, haben wir natürlich schon gesehen. Und überall gab es die großen, orangen Kürbisse zum Schnitzen zu kaufen, aber kaum mal Esskürbisse. Auch das Lokal, in dem wir am 19.10. gegessen hatten, war mit Kunstspinnweben und großen, schwarzen Spinnen bereits vortrefflich geschmückt gewesen.

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  3. Na also geht doch. Im keltischen Mutterland von Helloween

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