21.11.2023 Der sklave riskiert eine große Klappe

Der Wecker klingelte laut um 7:30. Herrin hat so einen extrem hässlichen, wie lauten, Disco Sound eingestellt. Wirklich entsetzlich. Wach wird man ohne jede Frage. Herrin erteilte mir kurz darauf die fünf, diesmal eher sanften, Rohrstockhiebe und ich begab mich zu Ihren Füßen, um Ihnen angemessen und liebevoll zu huldigen. Dann ging es in die Küche, Maske an, Kaffee gekocht und sauber gemacht. Natürlich erhielt Herrin kniend dargeboten Ihren Kaffee, ehe ich mich, nach Beendigung meiner Aufgaben, mit Knebel und Augenblende, in die Parkposition begab.  

Nur kurz darauf stand Herrin schon im Raum, befand die Küche für angemessen sauber und schickte mich, nach Ziehen eines Zettels aus der Box, an den Blog. "Na wenn du bei dem Zettel den Mund nicht etwas zu voll genommen hast, sklave", runzelte Sie, durchaus erfreut, die Stirn. 

Herrin hatte indisch für Mittags bestellt und wollte frisches Naan dazu. Also begann ich als allererstes damit, einen Hefeteig anzusetzen und Kichererbsen zu kochen. Erst danach konnte ich mich auch dem Blog widmen. Dieser war damit erst gegen elf fertig und ich beeilte mich, in die Küche zu rasseln. Herrin erleichterte mir die weitere Arbeit erheblich, da Sie mir Maske und alle Ketten abnahm. Zwischen eins und zwei hatte sich ein Assessor angesagt, der die Möglichkeiten errechnet, wie das Hause energetisch auf den Stand der Technik zu bringen sein könnte. Dieses wird in Irland vom Gesetzgeber, für viele unterschiedliche Maßnahmen, gefördert und stellt daher tatsächlich eine ganz gute Option für uns dar. Und wenn das Haus irgendwann gut genug gedämmt ist, bekommt man sogar noch die Wärmepumpe mit etwa 40% der Kosten gefördert. Das wollten Herrin und ich uns mal durchrechnen lassen.

Herrins gewünschtes "Arbeiter" Curry, Kichererbsen, mit Zwiebeln und Tomate, stand um Punkt zwölf mit Knoblauch Naan am Tisch. Und es schmeckte uns vorzüglich. Erneut ließ Herrin mich mit oben sitzen. "Naan ist immer so eine Sauerei." Es gab keinen Grund für mich zu widersprechen. 

Nach dem Essen kochte ich Herrin noch einen Kaffee. Und kurz darauf klopfte auch schon der Ingenieur. Er vermaß das ganze Haus, auch den Speicher, und wir unterhielten uns angeregt über die bestehenden Möglichkeiten. So verflog der Nachmittag wie im Flug. Der Assessor verließ uns erst kurz nach vier und Herrin war über dieses lange Eindringen in Ihre Privatsphäre nicht 'amused'. Sie hatte sich die ganze Zeit in Ihr Office verkrochen gehabt und mir die Kommunikation überlassen. "Und was hat er nun so gesagt, sklave?"

Da Herrin noch eine kleine Runde laufen wollte, endlich war der Wind eingeschlafen und für den Rest der Woche komplett trockenes Wetter angesagt, erläuterte ich Ihr die weitere, geplante Vorgehensweise auf unserem Spaziergang. Als wir zurück waren, ließ Herrin mich knapp eine halbe Stunde Zeitung lesen. In den letzten drei Tagen war ich nicht dazu gekommen, da ich an zwei Tagen bekanntlich kein Internet haben durfte und am Vortag, durch den ausgiebigen Ausflug, keine Möglichkeit bestanden hatte, mich über die Welt Neuigkeiten zu informieren.

Um halb sechs gab es Abendessen. Für Herrin. Ich hatte mich an den Tisch zu knien und erhielt erst mal eine Handvoll zischende Ohrfeigen. "So als Einstimmung, mein sklave. Und jetzt lies den Zettel!"

        Der sklave bringt fünf Klammern an der Zunge an und wird in den nächsten     
        zehn
 Minuten jede von Herrins Fragen ausführlich beantworten. Danach darf er die 
        Klammern wieder abnehmen.

Nun wusste ich, was Herrin in der Früh gemeint hatte. Und Herrin hatte sich Ihre Essenszeit ausgesucht, um sich so mit mir zu amüsieren. Das nun folgende Frage und Antwort Spiel war extrem demütigend. Ich konnte zwar ausgesprochen flüssig reden - Herrin gab mir ein Handtuch, "damit du den Boden nicht versaust, sklave" - aber verständlich machen konnte ich mich nur bedingt. Und manchmal wollte Herrin vielleicht auch gar nicht verstehen. Die Schmerzen in der Zunge taten Ihr übriges, damit ich nicht ganz Herr meiner Sinne war. Denn als Herrin mich für die kommenden Tage aussuchen ließ, welches Essen ich pürieren werde müssen, war mir nicht klar gewesen, dass ich auch Porridge hätte pürieren dürfen. Statt dessen wählte ich die schlechteste Option, die geplanten Spitzkohl Nudeln am Donnerstag und würde trotzdem abends Porridge aus dem Napf erhalten. Herrin amüsierte sich köstlich auf meine Kosten und ließ sich die Reste vom Mittag schmecken. "Wirklich blöd für dich, dass du nicht den Porridge gewählt hast. Pürierte Spitzkohl Nudeln. Bäh! Ist ja eklig, sklave!" 

Entsprechend bedröppelt schaute ich drein. Als nach zehn Minuten der Wecker klingelte, war ich ungeheuer froh, die schmerzenden Klupperl wieder abnehmen zu dürfen. "Und jetzt hol deinen Porridge und iss, mein sklave. Mich brauchst ja dazu nicht", sprach Sie und verschwand aus dem Wohn-Ess-Bereich. 

Herrin hatte mich, nach der Pleite am Vorabend, den Porridge mit 50% Milch, einer Prise Zucker, Salz und Zimt, kalt anrühren lassen. Dadurch war die Konsistenz weniger schleimig und ein klein wenig Geschmack war auch dran. Brav machte ich mich über mein Abendmahl her und leerte den ganzen Teller.

Herrin öffnete nach dem "feudalen Mahl" eine Flasche Sylvaner, befestigte mich vor der Couch und hatte zwei Filme ausgesucht, die sie gerne ansehen wollte. Beim zweiten Film schlief Sie tief und fest ein. Leider gelang mir das nicht und so musste ich diesen wirklich öde langweiligen Film, ohne Ihre Gesellschaft, zu Ende sehen. Danach ging es schnurstracks ins Bett, natürlich in der, nun wieder möglichen Vierpunkt Sicherung.

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