28.07.2022 Anatra

Ich fror, und weil ich auch noch dringend aufs Klo musste, war ich bereits um Sechs wach. Das frösteln ließ meine Ketten derart erklirren, dass Herrin nicht mehr ruhig schlafen konnte. Gegen 10 vor Sieben löste Sie die beiden Schlösser und sagte müde "Dann geh halt aufs Klo!" Sie hatte den Wecker später als sonst gestellt, daher lag ich danach unangekettet eine ganze Weil neben meiner Herrin und hielt Ihre Hand, während Sie weiter schlief. Als dann der Wecker klingelte, nutzte ich meine ungewohnte Freiheit und kuschelte mich zu Herrin auf Ihre Seite. Herrin schien das auch zu gefallen und wir beide waren damit nicht allein. Zwischen meinen Beinen herrschte ebenso regsame Aufmerksamkeit. Herrin löste diese Situation locker auf, in dem Sie, mir nichts, dir nichts, ins Bad verschwand.

"Dreh dich um!" Die fünf Schläge wurden, da ich ja in der Mitte des Bettes zu liegen gekommen war, von Herrin im Stehen ausgeführt. Dadurch hatte Herrin einen besseren Schwung und Winkel, als wenn Sie auf dem Bett neben mir sitzend die Schläge ausführt. Einen weiteren Schlag, quer über die Oberschenkel, gab es als Dreingabe auch noch. Dieser war, Göttin sei Dank, kein optimaler Treffer, sondern wurde durch das Bettlaken etwas abgefedert. "Aua!" stöhnte ich erstaunt über das Stakkato der ersten fünf Schläge. "Stell dich nicht so an! Hopp, auf geht's!" Schon kümmerte ich mich hingebungsvoll um Herrins Füße und rasselte ab in die Küche.  

Dort war mehr zu tun, als ich gedacht hatte: Spülmaschine ausräumen, Gläser waschen, Pizza Reste abräumen, wischen und zu guter Letzt auch noch das Bircher Müsli ein wenig weiter bearbeiten. Ich hatte die Wasserflaschen noch nicht gesprudelt, als Herrin bereits in der Küche stand "Na, viel zu tun?" fragte Sie lächelnd. Ich nickte nur.

Kurz darauf war ich mit Polo Shirt bekleidet auf meinem Arbeitsplatz und kümmerte mich um meine täglichen Aufgaben. Frühstück gab es um Neun. Herrin hatte dazu kurz entschlossen vom Feinkostladen nebenan ein paar Semmeln geholt. Bis Mittag verlief der weitere Tag ruhig, außer dass Herrin immer mal wieder, wie übrigens am Vortag auch schon, freudig "Anatra" rief. Dabei handelt es sich um das italienische Wort für Ente. Das von Ihr gewünschte Abendessen gestern war Fettucine all'Anatra. Und dafür hatte ich bereits am Mittwoch die Basis Sauce gekocht, die wabernd den ganzen Tag, bei uns im Wohnzimmer, Ihren Duft verbreitete. Und als ich Mittags weiter an der Sauce werkelte, wieselte Herrin um mich herum und stieß immerfort die Sätze "Ist die Anatra schon fertig?" und "Wann gibts endlich Essen?" aus. Ich konnte nur vor mich hin grinsen, was Herrin zu dem Schluss kommen ließ, ich nähme Sie wohl nicht recht ernst. Nun, so etwas als Ihre ziemlich kindliche Vorfreude auf das Essen zu interpretieren, wäre mir doch sicher niemals in den Sinn gekommen!

Dennoch kam es, wie von mir befürchtet: Herrin beschloss kurzer Hand, meine Ernsthaftigkeit in unserer Beziehung zu fördern und schob mir um 13:15 zu diesem Zweck, das Kronenkorken Brett unter den Hintern. Damit war meine Arbeit am Nachmittag, genau gesagt, für den Arsch! Mehrere Male musste ich aufstehen, da weiter das Sößchen auf dem Herd schmurgelte und Aufmerksamkeit verlangte. Jedes Aufstehen erzeugte unmittelbaren Trennungsschmerz, da die eingedrückte Haut sich von den Kronenkorken lösen musste. Nur um mich nach einigen Sekunden wieder aufs Brett setzen zu dürfen. Sehr eindrücklich das alles! Das ging so bis 14 Uhr 30, als Herrin hereinkam, einen Löffel Sauce probierte ("Mhmmm, Anatra!") und großzügig meinte: "Kannst das Brett jetzt weglegen, mein sklave!" 

Gegen 16 Uhr kam Herrin wieder zu mir ins Zimmer. "Kannst jetzt nicht endlich Schluss machen?" Ja, konnte ich. Und nachdem Herrin mir die Arbeitskleidung, lange Kette und Polo Shirt, abgenommen hatte, bereitete ich das Essen zu. Gegen 17 Uhr hatte Herrin Ihre "Anatra" dann auf dem Tisch.


Wenn jemand mit dicken Backen kaut und dabei grinst wie ein Honigkuchenpferd, sieht das irgendwie nicht so schön aus. Schön war es für mich trotzdem, Herrin so aus meiner Froschposition über mir mampfen zu sehen. "Das ist wie Bolognese für Erwachsene!" konstatierte Herrin, nachdem Sie den Teller leer gefegt hatte. Ich räumte die Küche auf und wurde von Herrin losgeschickt, meine Klamotten für den Urlaub zusammenzusuchen. Danach bereitete ich Ihr wunschgemäß einen 0,0% Gordon's Gin Tonic und durfte es mir damit, zusammen mit Ihr, auf dem Ost Balkon gemütlich machen. 

Als Herrin Ihren Drink geleert hatte stand Sie auf und meinte: "So, jetzt schau mer noch a bisl Serie!" Ich watschelte mit den leeren Gläsern zurück in unsere "Wohnküche" und wurde vor der Couch verstaut. Ich blödelte ein wenig herum und meinte, ob Sie nicht noch eine Pizza Margherita bestellen wolle. Da hatte Herrin wohl das Gefühl, mich ein wenig sortieren zu müssen. Drei satte Ohrfeigen später sagte ich jedenfalls nicht mehr viel. Und Herrin hatte ein wohliges Glänzen in Ihren Augen. Offensichtlich hatten Ihr die Ohrfeigen auch gut getan. Später servierte ich Herrin noch einen Gordon's. Für Herrin ziemlich spät, gegen 23:15, ging es dann ins Bett. 



Kommentare