09.07.2022 In der Küche ist was los!

Herrins Grundregel für Samstag und Sonntag lautet: "Weck mich bloß nicht vor Acht!" Gestern gelang mir das weitestgehend. Herrin bedankte sich auf Ihre Weise. Nach den fünf morgendlichen Schlägen und dem kinderbedingten Abnehmen der Cuffs, ließ Sie den Rohrstock in schnellem Stakkato über meine beiden Pobacken wandern, während ich Ihre Füße liebkoste. Ich machte mich auf den Weg in die Küche. Ein volles Programm stand an:

Marmelade für K2 kochen, Brot für Sonntag backen, Abendessen mit Fisch im Rohr und, zu guter Letzt, Pizza Teig für Sonntag ansetzen. Nachdem ich die Küche gereinigt hatte, schrieb ich an meinem Blog. Herrin unterbrach mich irgendwann, wir mussten einkaufen fahren.

Gegen 10:45 waren wir wieder zurück mit frischem Hecht, tiefgefrorenen Himbeeren und Semmeln fürs Frühstück. Dieses bereitete ich umgehend vor. Das Reste Schälchen, des am Vortag gekochten rot-schwarzen Johannisbeer Gelees, erwies sich als der Renner. Sogar K1 beteiligte sich am Verzehr. 

Nach dem Frühstück durfte ich eine längere Mail von Herrins Joy Club Kontakt beantworten, dann begann ich zuerst eine Brot Gewürzmischung zu mahlen. Als Herrin die Kombination im zweiten Anlauf abgenickt hatte, begann ich den Vollsauerteig herzustellen. Direkt im Anschluss stand die Marmelade auf dem Programm: 2 Kilo rote Johannisbeeren waren abzuperlen, zu mixen, aufzukochen und durchzusieben. Beim durchsieben stieß Herrin freundlicherweise dazu und half mir, wie am Vortag auch, das Marmeladenchaos im Griff zu behalten. Der nun entstandene Johannisbeersirup wurde um die Himbeeren ergänzt, Gelierzucker dazu, Stabmixer rein und aufkochen. Fertig. Herrin spülte tatsächlich auch selber den großen Topf, in dem wir die Marmelade gekocht hatten. Danach sprach Sie: "Ich geh mal ins Bad, Hände eincremen. Ich hab ja schon Spülfinger." 

Herrin hatte auch die Spülmaschine ausgeräumt. Man merkt doch, dass Sie diese Kompetenz normalerweise an Ihren sklaven ausgelagert hat. Ich entdecke nun Küchenutensilien an Orten, an denen ich sie nie zuvor gesehen hatte und ich sie sicher auch nicht ohne weiteres finden kann. 

Der Sauerteig war in zwischen so weit, dass ich den Hauptteig, mit allen Zutaten, kneten lassen konnte. Während der Teig ruhte, begann ich das Gemüse fürs Abendessen zu schneiden und in die große Reine zu schichten. In die Mitte des Bräters kam, mit vielen Kräutern, der morgens frisch gefangene Hecht. 45 Minuten später saßen wir zu dritt am Tisch und aßen zu Abend. Herrin wars zufrieden, ich nicht. Das Gemüse war zum Garen zu viel gewesen und wahrscheinlich auch nicht klein genug gewürfelt. Nun gut, kann ja nicht immer alles klappen. 

Inzwischen hatte ich auch das Brot in den Ofen geschoben. Zusammen mit K1 sorgte ich nach dem Essen dafür, dass die Küche wieder in den Normalzustand zurück versetzt wurde. Nur noch den Pizzateig machen! Ich suchte verzweifelt nach der Kitchen Aid, die ich doch eindeutig auf der Küchenablage hatte stehen lassen. Auch hier war Herrin hilfsbereit gewesen und hatte sie bereits aufgeräumt. Danke, Herrin, der gute Wille zählt! Als ich die Maschine wieder aufgebaut hatte, konnte ich mit dem Pizzateig beginnen. Nach längerem Knetvorgang stellte ich ihn zum Gehen beiseite. 

Endlich konnte ich mich zu Herrin auf die Terrasse begeben und Ihr einen Chardonnay servieren. Ich war froh mich setzen zu können. Als gegen 20:00 das Brot schließlich fertig und der Pizzateig im Kühlschrank gelandet war, war mir die Erleichterung anzusehen, diesen Tag irgendwie rum gebracht zu haben.

Später testeten wir zu dritt das noch warme Brot und fanden es doch ziemlich gut. Herrin packte noch einen Barolo aus und bei einem Eberhofer Krimi ließen wir dann auf der Couch den Tag ausklingen. 
Gegen 23:30 waren wir dann im Bett und ich fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

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