04.12.2021 Es wurde gekocht und massiert

Normalerweise werden wir irgendwann von den Kirchenglocken geweckt. Es geht doch nichts über die katholische Zwangsweckung. Um 6:01, direkt nach dem ersten Läuten des Tages, vier mal für die volle Stunde und sechs mal für die Uhrzeit, startet das einminütige Crescendo, das die Gläubigen zum Morgengebet aufruft. Nicht unähnlich dem morgendlichen Allah uh Akhbar in islamischen Ländern. Der Effekt ist der selbe: Ob gläubig oder ungläubig: Du bist wach. Auch wenn es mir gelingt, danach wieder einzuschlafen, so ist an Samstagen und Sonntagen um 8:45 Schluss. Nach den drei Schlägen zu dreiviertel ertönt ein fünf minütiges Dauerläuten, das die Gläubigen zum Gottesdienst ruft.

Gestern schliefen wir bis 9:15 ohne "Lärmbelästigung". Dank dem Herrn für einen offensichtlichen Software Glitch bei der automatisierten Steuerung der Kirchenglocken! Herrin fand das auch prima, kuschelte sich ein wenig zu mir, stand dann auf, zog sich an und verpasste mir meine fast all morgentlichen fünf Rohrstockhiebe. Diesmal waren zwei hübsch durchgezogene dabei, die auf meinen Oberschenkeln landeten und mich die Luft scharf einziehen ließen. Danach öffnete Sie meine nächtliche Drei-Punkt-Sicherung ans Bett und ich öffnete Tasche Nummer 4 Ihres Adventskalenders.


Darauf freute ich mich tatsächlich! Herrin hat ziemliche Schulterbeschwerden und für meinen Geschmack nimmt Sie meine Massagedienste da eher zu wenig in Anspruch. Ich würde gerne helfen.

Zunächst begrüßte ich noch Herrins Füße, erledigte dann rasch meine Aufgaben in der Küche, brachte Herrin Ihren Kaffee, befestigte mich ordnungsgemäß an der Küchenkette und wartete schließlich auf Herrins Eintreffen in unserem Hauptlebensraum.

Da wir wirklich spät dran waren und das Wetter wirklich abscheulich war, bemühten wir diesmal den Wagen um unsere samstäglichen Einkäufe zu erledigen. Frisch mit Brezen und Semmeln ausgestattet machte ich mich bei der Rückkehr rasch ans Frühstück machen.  


Samstags sieht das dann so aus. Wie man erkennen kann, steht die Nutella nicht auf dem Tisch, das hatte ich übersehen. Am Nachmittag gab es dafür und für den Fehler beim Gedicht vier schmerzhafte Haselnussstockhiebe auf den Arsch.

Nach dem Frühstück gegen 11:30 begann ich mit der Produktion von Brühwürfeln. Meine sind gefroren und bestehen aus selber gekochter Hühnerbrühe. Dazu benötige ich ein Bio Huhn, das wir zuvor gekauft hatten, und Suppengemüse. Das Huhn zerlegte ich aufwändig in Fleischteile, die ich portioniert einfror, und "Abfall", also alles außer Fleisch, die ich dann mit klein geschnittenem Suppengemüse im Schnellkochtopf koche. Für unsere Risottos, zum Bespiel, ist die selber gekochte Brühe als Geschmacksunterstützer unerlässlich. Das zerlegen des Huhns ist eine schweißtreibende Angelegenheit, wenn man es in kurzen Ketten machen muss. Aber Herrin möchte es so und dann ist es auch gut so.

Wir mussten dann für eine Stunde noch mal etwas besorgen fahren, so dass ich mich nach der Rückkehr bereits zügig an die weiteren Kochvorbereitungen machen musste. Sauce für den Sonntagsbraten, Raita für das Paprikacurry mit Paneer am Abend, das Herrin sich gewünscht hatte. Herrin blieb auf der Couch, es ging Ihr auch nicht so gut gestern. Ich war dann froh, als ich Ihr gegen halb vier mal ein bisschen Gesellschaft leisten konnte und durfte, ausnahmsweise auf der Couch.

Gegen viertel nach vier begann ich dann Abendessen zu kochen. Indische Küche sieht so einfach aus, ist es letztlich auch. Allerdings ist die hohe Anzahl an einzelnen Arbeitsschritten enorm zeitraubend. Aber Arbeitskraft in Indien kostet ja fast nichts. Wie in Herrins Haushalt auch. 

Das Essen selber, das Herrin sehr gut schmeckte, nahmen wir am Couchtisch ein. Ich natürlich kniend davor. Wir schauten, nachdem ich die Küche gesäubert hatte, die Bundeliga Highlights an. Dann durfte ich Herrin ausgiebig massieren. Natürlich kümmerte ich mich besonders um Ihre entzündete Schulter und tatsächlich gelang es mir, den Schmer bei Ihr für eine Weile auszuschalten. Danach ging Herrin sich duschen. Ich durfte Sie begleiten und anschließend abtrocknen.

Herrin setzte mich gut gesichert vor der Couch ab und gönnte mir etwas Ruhe, von dem, für mich, sehr arbeitsreichen Tag. 


So verbrachten wir den restlichen Abend bei einem guten Glas Darscho 2012 und Haus des Geldes. 

Gegen Mitternacht gingen wir dann ins Bett. Ich war zwar reichlich geschafft vom Tag, aber sehr glücklich.




Kommentare

  1. Hast du mal wieder großartig geschrieben mein lieber sklave und mir mehr als ein Lächeln ins Gesicht gezaubert 🤭 Und ja es war ein schöner Tag, wenn ich dich auch lieber etwas öfter bei mir gehabt hätte. Ach, und meine Hundepeitsche hab ich gestern auch noch reichlich ausgeführt 😁😈😘

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  2. Stimmt, Herrin. Und die Ohrfeigen und das Ohren beißen vor der Couch habe ich auch vergessen. Tut mir leid, Herrin

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