28.02.2024 Wenn der Nachbar endlich klingelt
Herrin ließ mich glatt morgens liegen. Ich war nicht richtig wach geworden, Sie aber wohl schon und so war Sie, ohne mich zu wecken, raus, die Hühner aus dem Stall lassen und den Kaffee anwerfen. Als mein Hirn dies schließlich realisiert hatte, rief ich nach Ihr, denn ich konnte Sie draußen rumlaufen hören. "Da wirst schön warten müssen, bis ich soweit bin, sklave!", rief Sie zurück. Erst etwa zehn Minuten später erhielt ich sechs Kochlöffelschläge, durfte aber nicht mehr an Ihre Füße, da Sie bereits Socken angezogen hatte.
Da Sie sich bereits den Kaffee selber gemacht hatte, kam ich direkt an die Küchenkette. So erledigte ich in der Maske meine morgendlichen Pflichten und ging danach in die Parkposition. Herrin stieß nach wenigen Minuten hinzu, befand die Küche für in Ordnung, den Esstisch aber als nicht gewischt. Eintrag ins Strafbuch. "Ich hab nachts etwas wach gelegen. Ich denke, ich werde weitere Internet Einschränkungen über den Router bei dir einrichten, sklave. Wenn der das schon von sich aus anbietet." Und als Sie mich löste, erklärte Sie mir, dass wir heute die beiden dreißig minütigen Parkpositionen nachholen würden. "Und das erste Mal gleich um zehn. Und ich will, dass der Blog bis Mittag fertig ist, mein sklave!" Neuerdings erhalte ich immer schon mal in der Parkposition klare Ansagen, was Herrin bis wann erledigt haben möchte.
Weit war ich mit meinem Blog noch nicht gekommen, als ich mich kurz nach zehn auf den Knien niederließ. Ich kniete dieses Mal etwa die erste Hälfte der Zeit alleine in der Dunkelheit, ehe Herrin sich zu mir setzte. Sie verließ mich dann allerdings auch wieder für einige Minuten, um nach den Hühnern zu sehen. Es fiel mir ähnlich schwer wie am Vortag. Allerdings gelang es mir zumindest zeitweilig, den Kurzzeitwecker auszublenden. Dabei half wohl auch, dass ich unter der Maske die Ohrenstöpsel mit eingesetzt hatte.
Kurz nach halb elf ging es wieder zurück an den Blog. Diesen gelang es mir zwar fertig zu schreiben, aber nicht mehr zu editieren und die Fotos einzubinden, ehe ich mich ans Kochen machen musste. Es stand Thai Hühner Nudel Suppe auf dem Programm. Auch bei diesem Gericht nehmen die Vorbereitungen die größte Zeit in Anspruch. Kurz nach zwölf stand das Essen auf dem Tisch und Herrin ließ mich missmutig oben sitzen. "Suppe mit Stäbchen vom Boden. Das geht nicht , sklave. Wird dringend Zeit, dass ich Gerichte finde, die du unten essen kannst. Oder ich lasse dich die Suppe pürieren und mit Strohhalm essen. Auch eine Variante."
Herrin hat mir mein altes Arbeits Handy wieder eingerichtet. Es ist zwar ohne SIM Karte, hat aber Anschluss ans W-LAN. Alle unnötigen Apps sind gelöscht und alles, was nun noch darauf zu finden ist, ist auf einem einzigen Screen sichtbar. "Und Google und die Uhr kann ich dir nicht nehmen, weil das ist verknüpft mit deinem Google Konto. Dann hättest du das auch am anderen Handy nicht mehr, sklave ." Dieses Handy soll dazu dienen, dass ich im Garten Bereich mit ihr Kontakt halten kann, aber sonst eben nichts unternehmen kann. Ohne die Uhr würde ich keine Erinnerungen aus dem Kalender bekommen. Da der Kalender aber gut gepflegt ist, von Herrin für mich und von mir für mich ebenfalls, war dieser spezifische Zugang unumgänglich.
Nach dem Essen kochte ich einen Kaffee, den wir noch zügig tranken, ehe Herrin mir zehn Schläge mit dem Stock einbläute. Am 26. hatte ich den Plug vergessen und in der Früh war der Tisch nicht sauber gewischt. Dann ließ Sie sich von mir in die Stadt fahren. Als ich noch schnell den Plug anlegen wollte, lehnte Sie ab: "Wenn du schwer schleppen musst, ist das wahrscheinlich keine gute Idee......" Ziel war Aldi, bei dem Humus im Angebot war. Dieser soll als oberste Schicht für unsere Beete im Folientunnel fungieren. Natürlich blieb es nicht dabei, nur 450 Kilo Erde zu kaufen. Beim Fischladen erstanden wir zwei Thunfischsteaks, die Herrin zum Abendessen wünschte. Beim Metzger kauften wir einen Schweinebraten und Spareribs, die ich für die Soße benötige. Und natürlich klapperten wir auch den zweiten Supermarkt auf der Suche nach einer kleinen Auflaufform, nur für Herrin, ab. Herrin wurde fündig. Mit unserem hoffnungslos überladenen Fiesta fuhren wir nach Hause zurück und ließen die Erde erst mal im Kofferraum liegen, denn es regnete in Strömen.
Der Landschaftsgärtner von nebenan hatte sich erneut für abends angekündigt. Daher wagte Herrin es nun nicht mehr, mir die Ketten anzulegen. Sie schlug daher vor, dass wir ganz gechillt am Computer ein Spiel zusammen spielen. Wir begannen das Spiel, aber gegen 16:30 musste ich mich in die Küche begeben. Herrin hatte schließlich Thunfischsteaks mit Salat bestellt. Und die Steaks wollten zunächst mariniert werden und der gemischte Salat zugeschnitten. Herrin hetzte währenddessen von meinem PC zu Ihrem und spielte auf beiden Konsolen weiter. Als wir schließlich unser durchaus so leckeres, wie mageres Abendessen zu uns genommen hatten, blieb mir nur noch das Spiel zu beenden, denn Herrin hatte im Alleingang schon fast alles erledigt.
"Der Bagger ist da!" Herrin hatte ihn zuerst vernommen. Ich lief in den Regen hinaus und begutachtete, wie der Nachbar mit dem Minibagger, fein säuberlich und mit großer Geschicklichkeit, in der Dunkelheit unser Feld "bestellte". Nach nur zehn Minuten war unser Feld fertig angelegt und er fuhr wieder ab. Wann wir allerdings die Kirschlorbeersträucher gepflanzt bekommen, konnte er mir noch nicht sagen.
Natürlich legte Herrin mir nun wieder die Ketten an. "Nein, die verbleibenden dreißig Minuten Parkposition machen wir heute nicht mehr, sklave." So verbrachten wir einen ruhigen Abend vor dem Fernseher bei einer neuen Serie, die uns buchstäblich die Sprache verschlägt. Und das sogar ungeknebelt. Gegen halb elf brachte Herrin mich in die stabile Horizontale in der effektiven Dreipunkt Befestigung. "Schön, dass es Ihrem Magen wieder etwas besser zu gehen scheint, Herrin", bemerkte ich noch vor dem Einschlafen.
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