09.02.2024 Viele Themen an einem Tag

Ein Morgen wie jeder andere in Herrins Haus. Nein, nicht ganz. Herrin hatte den Wecker später gestellt, da Sie einen Termin beim hiesigen Einwohnermeldeamt hatte. Und zwar gegen halb zehn. Das Morgenprogramm verlief wie immer, nur dass Herrin mich bereits um Neun umziehen schickte. Kurz nach neun waren wir unterwegs, Herrin erließ mir den Plug, und wenige Minuten später waren wir vor Ort angekommen.

Das Amt öffnete Punkt halb zehn und schien dem deutschen Pendant nicht unähnlich. Erstaunt waren wir beide jedoch, dass Herrin aus der Wartenden Schlange nach vorne an den Schalter gerufen wurde. Herrin benötigt eine sogenannte Public Services Card, die für allerlei Transaktionen in Irland als Beleg dafür dient, dass Sie hier ansässig ist und Steuern zahlt. Dies ist für Sie zum Beispiel erforderlich, um sich für den Führerschein anmelden zu können. Herrin hatte als Nachweis Ihrer Person Ihren deutschen Personalausweis mitgenommen und die Daten wurden nun in das System eingegeben. Dann benötigte Herrin ein Pass Photo. Dazu wurde in der offenen Kabine hinter Herrin die Leinwand heruntergelassen und ganz unproblematisch von der Bearbeiterin ein Photo mit einer PC Kamera erstellt. Zu guter Letzt musste Herrin das Ganze per Passcode am Handy bestätigen und erhielt dann den Komplettausdruck zur Unterschrift vorgelegt.

Sollte noch jemand glauben, dass Datenschutz in Europa groß geschrieben wird, wurde Herrin hier eines besseren belehrt. ALLE Ihre privaten Informationen waren auf dem Papier vermerkt. Auch die, die Herrin gar nicht angegeben hatte: Name Ihrer Eltern, Geburtsname der Mutter.....alles ein großer europäischer Datensalat, wie von Irland aus auf die deutschen Daten zugegriffen werden konnte. Nach zwanzig Minuten waren wir aus dem Gebäude raus, mit dem Versprechen, dass Ihr die Karte in den nächsten sieben Tagen zugestellt würde.

Wir stiegen in den Wagen und Herrin lotste mich zu einer Fischfabrik in der Nähe, bei der man wohl auch frischen Fisch einkaufen kann. Man konnte. Die Auswahl war überschaubar, aber dafür absolut frisch. Theke gab es keine, die Fische wurden im Verarbeitungsraum extra für uns ausgenommen und eingepackt. Wir fuhren mit 650 Gramm Seezungen Filets und 650 Gramm Meerhecht wieder ins Städtchen und waren nur 21 Euro los geworden. Das spektakulärste bei der Fabrik war übrigens die Aussicht.


Im Städtchen gingen wir zunächst im Supermarkt einkaufen. Danach ging es zu einem kleine Café, in dem wir sehr lecker frühstückten. Und dann wieder über den Baumarkt nach Hause. Für die Hochbeete in unserem Gewächshaus benötigen wir vernünftige Erde und in so fern war das unsere erste Anlaufstelle. Da sie Erde aber nur im Frühjahr und Sommer im Angebot haben, verwiesen sie uns an einen Kleinunternehmer in der Gegend. Zu Hause angekommen rief ich diesen an. In tiefstem, irischem englisch teilte er mir mit, dass wir ja wohl die mit dem neuen Polytunnel seien und direkt nebenan wohnen. Er ist unser direkter Nachbar 150 Meter Fluss abwärts, der uns schon unser am Fluss gelegenes Teilgrundstück abschwatzen wollte. Wir verabredeten uns für den Abend um alles Nötige zu besprechen.

Herrin war froh und ungehalten zugleich. Denn angesichts der unklaren Situation, konnte Sie mir die Ketten nicht anlegen. Also erledigte ich meine Aufgaben, Stall und Gästezimmer, ohne jede Einschränkung. Den Cage hatte ich leider abnehmen müssen, da der kleine Ring zu sehr Zicken zu machen begonnen hatte. Herrin fand das mehr als nur bedauerlich. Ich versprach , abends, vor dem zu Bett gehen, es mit dem größeren Ring zu versuchen.

Am Nachmittag liefen wir eine große Runde bei trockenem Wetter. Unterwegs trafen wir beide benachbarten Bauern, die jeweils Ihre Wagen zu einem kurzen Schwatz anhielten. "jetzt fehlt nur noch die Nachbarin", knurrte Herrin. Die fuhr zwar später an uns vorbei. blieb aber nicht stehen. Da ich mir im Oberschenkel etwas zerrte, mussten wir zum Schluss hin etwas langsamer laufen. 

Zum Abendessen gab es Filetsteak mit Trüffel und Kartoffelgratin. Herrin hatte den Rabatt bei den Trüffeln gesehen, falls man die doppelte Menge kauft und nun saßen "wir Armen" auf Trüffeln. Dazu bastelte ich "schnell" noch eine Rindfleisch Portwein Sauce. Herrin war so gespannt wie ich. Diese Kombination hatte ich zwar schon in Restaurants gesehen, aber noch nie selber bestellt. Der Preis war zu abschreckend und da ich nicht wusste, wie Rind zusammen mit Trüffel passt, war mir das immer zu Risiko reich gewesen. Logischerweise durfte ich oben sitzen, erwarteten wir doch jederzeit Besuch.

Das Essen schmeckte Herrin "genial!" "Wir kaufen in Zukunft immer die doppelte Menge Trüffel, wenn wir uns das schon gönnen. Dann gibt es einmal die Nudeln und einmal so. Das ist echt irrwitzig gut gelungen. Ab damit in die Essensliste, sklave!" Schön, wenn es gefällt.

Wir warteten auf den Nachbarn und wie so häufig in Irland: Wir warteten vergebens. Aber er schrieb uns noch eine Entschuldigungs-SMS, dass er so viel zu tun gehabt hätte und ob es ok sei, wenn er morgen um zehn anriefe. Herrin nickte.

Den Abend verbrachten wir vor und auf der Couch. Nachdem Herrin die Information wegen Samstag erhalten hatte, legte Sie mir auch umgehend die Ketten wieder an. Gegen halb elf ging es ins Bett und ich legte den Cage mit dem 51mm Ring an. Herrin nahm es mit Wohlwollen auf und verfrachtete mich in die gewohnte Bettsicherung.


 

Kommentare

  1. That is a beautiful view from the fish processing factory. A lovely landscape. What is the old oval-shaped building in front of the ruin? px

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    1. It's an ancient stone fort from around 600AD. There is quite a few of them in this area here.

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