15.02.2024 Die Überraschungen nehmen überhand

"Herrin hat mich ja gar nicht angekettet", schoss es mir durch den Kopf, als ich morgens aufwachte. Dafür hatte Sie mir und auch sich üppige Kopfschmerzen beschert. Wir hatten beide einen ausgewachsenen Kater. Entsprechend lange blieben wir im Bett liegen. Nur mich schickte Herrin kurz raus, um unseren im Stall krähenden Hahn Freiheit zu bescheren. 

Erst gegen neun war ich, ganz ohne Morgenritual, in der Küche. Eine IBU und eine Magnesium Tablette weiter kochte ich Kaffee. Herrin ließ ihn sich noch nicht einmal im Arbeitszimmer servieren, sondern holte ihn in der Küche ab. "Ich hab gleich noch ein Teams Meeting, aber heut Mittag mache ich Schluss, mein sklave. Und dann laufen wir eine große Runde. Der Nachbar mit der Erde wollte vielleicht auch noch im Laufe des Tages vorbeischauen. Nun ja, wir werden sehen. Und gegen elf machen wir heute ungeplant ein Kater Frühstück." 

Herrin hatte sich gerade in Ihr Zimmer verzogen, als es plötzlich an der Tür klopfte. "Wir gut, dass Sie die Ketten weg gelassen hat", dachte ich. Draußen stand ein Lieferwagen. "Wir sind hier um den Schuppen aufzubauen." Vor etwa einer Woche hatte es geheißen, dass das diese Woche Mittwoch oder Donnerstag geplant war, aber sie würden sich vorher noch melden. Das sei schließlich Wetter abhängig. Da sich niemand gemeldet hatte, war ich ziemlich konsterniert. Ich zeigte dem Aufbauteam den gewünschten Stellplatz und sie begannen aufzubauen. Mit einer solchen Lautstärke, dass unserer Hühner reichlich verschreckt wurden.

Als Herrin und ich kurz nach Elf beim Frühstück saßen, mussten wir aufspringen und nach draußen laufen, da eines der Hühner, vor lauter Schreck, über den Zaun geflogen war und nun, nicht mehr so schreckhaft, den Weg nicht mehr zurück fand. Der Hahn war aufgebracht, die Hühner rannten nervös hin und her und wir beide hinter dem einen ausgebüchsten her. Hühner sind nicht sonderlich schlau und so versuchte die Henne, mit dem Kopf voran, durch das gespannte Netz des Zauns zu brechen. Das war der Moment als Herrin zugreifen konnte und das Tier über den Zaun hieven. Nun scheuchten wir die Hühner in die Voliere, damit das nicht noch einmal passieren konnte. 

Gegen 13 Uhr war der Schuppen aufgestellt und notdürftig mit drei Beton Schrauben verankert. Mir wurde eingeschärft, noch mindestens 10 weitere Schrauben tief im Asphalt zu verankern, damit der Schuppen den irischen Stürmen auch längerfristig standhalten kann.

Herrin und ich gingen nun auf eine ausgedehnte Katerwanderung. Das Wetter spielte mit und die Bewegung tat uns gut. Herrin machte den Vorschlag, zum Abendessen nach Waterville zu fahren. "Ein wenig die Strandpromenade auf und ab laufen und dann einen Burger essen, oder so was, mein sklave." Schon gegen vier machten wir uns auf den Weg. Natürlich hatte ich Ihr in Schuhe und Jacke geholfen und die Wagentür aufgehalten. Das Wetter klarte weiter auf und so erlebten wir einen wunderbaren, ruhigen und sonnigen Vorabend auf der Strandpromenade und später, mit Meerblick, ein ausgezeichnetes Abendessen. 

Herrin nahm sich den Burger vor und ich durfte den "Roast of the day with all the trimmings" zu mir nehmen. Es handelte sich um einen sehr guten Lammbraten, mit Kartoffelstampf, Karottenpüree, Broccoli und natürlich der dicken Sauce.

Ausgesprochen zufrieden und glücklich machten wir uns auf den Heimweg. Und als wir gerade zu Hause nagekommen waren, stoben die Hühner schon wieder verschreckt auseinander. Ein großer Schaufelbagger kam die Einfahrt herunter gerollt. "Das auch noch", dachte ich. Er war beladen mit fünf Tonnen Erde für den Folien Tunnel, die in eine, dem Gewächshaus nahe Ecke, gekippt wurden. Die Erde war leidlich trocken und so war klar, dass wir am Folgetag eine Menge Arbeit vor uns haben würden. Denn fürs Wochenende war kräftiger Regen angesagt worden. Regen durchnässte Erde bewegen ist noch weniger Spaß, als trockene in die Hochbeete schaufeln zu müssen.

"Heut kommt aber jetzt niemand mehr, mein sklave, oder?", lächelte Herrin süß säuerlich. "Nein, ich glaub nicht, Herrin", grinste ich. "Gut. Dann kommen wenigstens die Ketten wieder dran. Und den Blog darfst morgen schreiben. Heut hättest ja auch gar keine Zeit gehabt." Den Abend verbrachten wir erneut vor den PCs, gingen aber, müde wie wir waren, bereits um viertel vor zehn ins Bett. Dieses Mal auch wieder sicher verstaut.


Kommentare

  1. You did have a busy day but at least everything arrived when it did so hopefully you can return to your normal routines soon. i also agree with your observation about chickens. My Auntie used to keep them and each of them was stupid, especially the one that thought it was a cat :) px

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    1. Yep. Precisely what Herrin said: "I hate the unrest, but it is getting us closer to what we want." And the chicken: Well.....yes :-D

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