11.02.2024 Ein ausgesprochen unruhiger Sonntag

Herrin schickte mich um halb acht ins Freie, die Hühner raus lassen. Danach kam ich wieder ins Bett und wurde nicht angekettet. Wir beide schliefen wieder ein. Und wachten erst gegen halb zehn wieder auf. "Oh, schon so spät! Umdrehen, sklave!" Damit war das Tagesprogramm etwas über den Haufen geworfen worden. Nachdem ich meinen morgendlichen Pflichten nachgekommen war, wünschte Herrin auch schon Frühstück. Welches ich ohne Ketten servierte, da unser Nachbar sich unter Umständen angekündigt hatte, um eine Fuhre Pferdemist und Erde vorbei zu bringen. Daher ließ mich Herrin auch erneut schweren Herzens, bei Brot und Ei, oben sitzen.

Nach dem Frühstück schrieb ich einen ausführlichen Brief an den Bauern, der uns am Vorabend so überfallen hatte. Tenor: Versteh dich, weil die Wiesen viel zu nass sind und kaputt, aber wir haben dir nur erlaubt zweimal im Jahr durch unser Land zu gehen. Und ausnahmsweise darfst deine Schafe zwei Wochen lang vorbei bringen und täglich unsere Privatsphäre stören, weil wir in den nächsten beiden Wochen eh Remmi Demmi haben werden. Herrin las den Brief Korrektur und anschließend gingen wir eine Runde laufen.

Eine Stunde später waren wir zurück. Ich war noch beim Kaffee zubereiten, als ich großes Baugerät draußen hörte. Ein Bagger stand im Hof. Die Schaufel mit Pferdemist beladen. Unser Nachbar entlud Sie neben dem Folientunnel und kam kurz darauf mit einer ebenso großen Fuhre Erde wieder, die er daneben kippte. Er revidierte seine Aussage vom Vortag, dass ich mit zehn Tonnen Erde, inklusive des geplanten Feldes, hinkommen würde und meinte, 15 Tonnen müssen es schon werden. Das wird ein wenig teurer, aber der genannte Preis lag immer noch deutlich unter meinen Befürchtungen.

Nach meinem nur noch lauwarmen Kaffee ging es für mich in den Folien Tunnel, eine Abdeckung in einem Hochbeet bauen, die einen Gulli verdecken soll. Nicht dass die gute Erde durch den Abfluss raus gewaschen wird. Als ich gerade fertig geworden war, ergoss sich ein heftiger Regenschauer über unser Haus. Die Lautstärke des fallenden Regens auf der Plastikfolie war beeindruckend. Mir blieb nichts anderes übrig, als die zehn Minuten abzuwarten, bis ich mein Werkzeug aufräumen und wieder ins Haus zurückkehren konnte.

Kurz darauf kam erneut der Farmer vorbei. Er hatte den Brief gelesen und war nun bedeutend handsamer. Allerdings wünschte er immer noch permanenten Zugang zu seiner Weide. Herrin war, wie schon beim Nachbarn zuvor, im Haus geblieben und so durfte ich die Diskussion alleine führen. Immerhin konnte ich einen konstruktiven Vorschlag zur Lösung seines und unseres Problems machen. Dieser beinhaltete einen neuen Weg zu seiner Weide anzulegen, parallel zu unserer Einfahrt. Wobei wir selber einen Meter Grund am Rand abgäben. Der Rest müsste vom Bauern kommen, der die Weide oberhalb seiner besitzt. Dieser Vorschlag schien ihn zu begeistern und er versprach, den anderen Bauern auf die paar Meter Grund für die Anlage des Weges anzusprechen.

Etwas entnervt, aber zufrieden, lief ich zu Herrin zurück. Die war ebenso genervt wie ich. Und schon war es Zeit, Abendessen zu kochen. Aus dem Seehecht, den wir Freitags ebenfalls erstanden hatten, galt es, ohne Ketten, ein Fischcurry indisch zu basteln. Dies gelang ziemlich gut, fand Herrin. Mich macht es jedenfalls enorm glücklich, wenn Herrin meine Gerichte schätzt. Und gestern schien das wohl mal wieder recht gut gelungen zu sein.

Den Abend verbrachten wir beide am PC, wobei wir wieder ein Abenteuer miteinander spielten. Herrin hatte mir dazu wieder die Ketten angelegt und mich eine Flasche Adeneuer No.1 Spätburgunder aus der Speisekammer holen lassen. Als wir das Spiel beendet hatten, gingen wir gegen viertel nach zehn ins Bett. Gut befestigt schlief ich alsbald ein.


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