28.09.2023 Englisch klempnern und mehr

Gestern weckte uns der Wecker gegen halb sieben. Denn wir erwarteten "in the morning" unseren Taxi Fahrer, der mir beim Anschluss von zwei Wasserleitungen in unserem Schuppen helfen wollte. Herrin wünscht im Schuppen die Waschmaschine zu betreiben, damit in der Küche, wo die alte noch steht, eine Spülmaschine eingebaut werden kann. Aber eins nach dem anderen.

"Los, umdrehen, ich will Kaffee, sklave!" Diese etwas arg verkürzte Aneinanderreihung von unterschiedlichen Befehlen ließ mich erst mal lachen, ehe ich die Zähne zusammenbiss, da Herrin mir mit einem Stakkato an Kochlöffelschlägen spürbar den Hintern wärmte. Da die Abfolge so schnell erfolgte, konnte ich nicht mitzählen, aber ich denke es waren etwa ein Dutzend Hiebe. "Und jetzt mach endlich Kaffee!", sagte Sie schmunzelnd, als Sie mir die Ketten abnahm und mir die Vanilla Cuffs überzog.

Nach dem Kaffee, den Herrin auf der Couch einnahm - Sie hatte noch ein weiteres Mal das Wohnzimmer umgeräumt, jetzt gefällt Ihr die Sitz Situation besser - und nach dem Aufräumen der Küche, begab ich mich an mein Stehpult und schrieb den Blog. Es gelang mir den Blog fertig zu stellen, kurz bevor unser hilfsbereiter Ire eintraf. Wir verschwanden im Schuppen, er besah sich die Situation, ein Ausgang aus einer dicken Plastikwasserleitung sollte gesplittet und dann für einen Waschmaschinen und einen Gartenschlauch Anschluss ausgerüstet werden.

Gegen halb drei waren wir schließlich dann doch mit den Arbeiten zu einem Abschluss gekommen. Dazwischen waren fünf Fahrten zu drei unterschiedlichen Läden notwendig, um einigermaßen passendes Material zu bekommen, das die Anforderungen erfüllt. Das ganze sieht immer noch wie Flickschusterei aus, scheint aber zu halten. Es ist mir ein Rätsel, warum die englischen Schläuche, Verbinder, Weichen und Verschlüsse, alles in Zoll-Maß versteht sich, so schlecht aufeinander abgestimmt zu sein scheinen. Sogar der Klempner Shop verkaufte uns ein kurzes Stück Druckleitung zusammen mit einer Kunststoff Weiche, die nicht dicht zu bekommen war und die er schließlich wieder zurücknahm. Wie die Briten so das Empire errichten konnten, bleibt mir ein Rätsel. Und die ehemalige Kolonie Irland muss nach wie vor mit dem Mist leben. Immerhin lernte ich einen neuen Nachbarn von schräg gegenüber kennen: James, arbeitet im Baumarkt, sein Buder ist "Builder" und damit Ansprechpartner für uns für den Ausbau unseres Dachgeschoßes. Wenn ich den Mann nur verstanden hätte. Und ja, er hat wohl Englisch gesprochen.

Zwischendrin mussten wir eine kurze Mittagspause einlegen, als die Shops für die Mittagspause geschlossen hatten. In dieser kochte ich Herrin ein überbackenes Gemüseomelett mit Guacamole zum sehr späten Frühstück. 

Als ich mich von unserem irischen Helfer verabschiedet hatte, waren wir jedenfalls ebenso nass, wie Herrins gestern gewaschene Wäsche, die an der Wäschespinne mehr Wasser abbekam, als in der Waschmaschine selber. Denn auf der finalen Suche nach einem passenden Druckschlauch (half-inch-heavy-gauge, die Iren sagen "gäidsch") wurden wir durch einen unwirklichen Regenguss komplett durchnässt. Daher entledigte ich mich zu Hause erst mal aller nassen Klamotten und war froh, dass Herrin mir etwas Tee übrig gelassen hatte. Herrin wiederum war froh, mich endlich wieder bei sich begrüßen zu dürfen, hasst Sie es schließlich wie die Pest, wenn ich so alleine herum stravanze.

Eigentlich wäre ich nun reichlich bedient gewesen, aber damit war es nicht getan. Da Freitag Vormittag die Elektrogeräte geliefert werden sollen, mussten wir erst noch den Raum schaffen, diese unterzubringen. Der alte Kühlschrank hat ein fünfzig Zentimeter Aussenmass und der neue wird sechzig Zentimeter breit sein. Um den notwendigen Platz dafür zu schaffen, musste das Schrankgehäuse herausgebrochen werden, in dem der alte Kühlschrank stand. Damit waren dann einige Zentimeter gewonnen und der verbliebene Raum musste mit der Kreissäge gefunden werden, in dem ich die Arbeitsplatte um einige Zentimeter kürzte. Die entstandene Öffnung ließ deutlichen Schimmelgeruch entweichen. Dieser resultiert aber wohl nicht von den Wänden oder dem Brett auf dem Boden. Beides wirkt sehr trocken. Aber die ziemlich großen Ritzen gehen ins Fundament und hier zu den Wasserleitungen unter dem Haus, also immer feucht und nass. Der einzige Weg den Geruch abzudichten schien mir, die breiten Ritzen mit Sanitär Silikon abzudichten. Zufällig hatte ich eine komplette Tube im Umzug mitgenommen und diese benötigte ich auch fast komplett, um die Öffnungen weitgehend abzudichten.

Nachdem Herrin und ich die Küche von Spänen und anderem Dreck gereinigt hatten, durfte ich auch schon mit dem Abendessen kochen beginnen. Herrin hat für die Umzugstage hier ein Potpourri aller Ihrer Lieblingsgerichte bestellt. "Und wenn alles rum ist, gibt es ein bis zwei Monate nur noch Diät Essen und keinen Alkohol mehr. Aber sich jetzt zurückzuhalten wäre echt Blödsinn", erläuterte Sie mir. Und so gab es gestern "Kürbisnudeln". Die auch tatsächlich hervorragend gelangen und die wir mit dem größten Appetit verdrückten. 

Erwartungsgemäß verlief der Abend sehr ruhig und vor dem Fernseher sitzend. Lediglich Herrin sprang ein paar mal unruhig hin und her, öffnete das Sideboard und verschob darin hinter Fensterglas sichtbar stehende Flaschen. "Die stehen nicht im richtigen Abstand zueinander." Ich lächelte Herrin an, die sichtlich errötete. "Du machst dich über mich lustig, sklave. Ich verneinte. Das lag mir wirklich fern. Ich kenne meine Herrin ja und weiß, dass es Dinge gibt, die einfach zu Ihr gehören, aber auf einen "Normalsterblichen" komisch wirken. Auch die von mir eingeräumten Weingläser im Nachbarschrank hatte Sie entsprechend "gerade" gerückt und den Fernseher auf exakt 90 Grad zu den Bodendielen ausgerichtet. Und sehr froh war ich, dass ich beim Aufhängen der Bilder an den Vortagen tatsächlich das Lot gut hin bekommen hatte.

Herrin verzichtete darauf mich anzuketten und wir sahen einfach nur unsere Serie weiter. Herrin holte aus unserer Speisekammer einen schönen Chardonnay, den wir uns gemütlich schmecken ließen. Gegen zehn ging es recht früh ins Bett, da Herrin bereits deutliche Ermüdungserscheinungen zeigte. "Und ich lass dir heute Nacht deine Freiheit, weil ja morgen der Nächste schon so früh kommen wird."

Kommentare

  1. Bei mir ist auch alles „ausgerichtet“. So muss das sein 😎. Dina

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