02.09.2023 Schwere Arbeit und schwerer Wein

Gegen halb neun waren wir wach. Herrin war gut gelaunt, ließ den Rohrstock tanzen und mich ausführlich Ihren Füßen huldigen. Sie pinnte mich noch einige Zeit auf den Boden vor Ihr, ehe ich in die Küche durfte, Ihren Kaffee zubereiten. Erneut lag die Isolationsmaske noch in Griffweite, so dass ich mich, nach erfolgter Küchenreinigung, in die verdunkelte Parkposition begab. Weitere zehn Minuten vergingen, ehe Herrin zur Kücheninspektion schritt und sich zu mir am Esstisch auf den Klappstuhl setzte. Sie löste die beiden Schlösser an Hals und Händen, streckte mir einen Fuß entgegen und ließ mich Ihren Fuß massieren. So verstrichen weitere etwa zehn Minuten in absoluter Ruhe, bis ich meine Routine beendet hatte. Herrin seufzte und nahm mir die Maske ab und öffnete die Schlösser. "Das ist so schön, aber jetzt gehen wir erst mal einkaufen." 

Nachdem ich angezogen war und Herrin in Ihre Schuhe geholfen hatte, liefen wir Papier wegbringen und dann weiter zum Supermarkt. Lediglich ein paar Zutaten für das Sonntagsabendessen mussten gekauft werden. Als wir mit den Einkäufen zurück waren, befahl Herrin mir: "Nun mach uns schnell Frühstück, mein sklave. Dann können wir danach gleich eine große Runde laufen gehen, ehe es zu heiß wird." 

Direkt nach dem Frühstück brachen wir auch schon auf. Wir liefen die ausgedehnte fünf Dörfer Tour, mit anschließender Walddurchquerung. Gegen halb zwei waren wir wieder, sehr verschwitzt und 18.000 Schritte weiter, zu Hause. Herrin verzog sich auf dem Ostbalkon und überließ es mir, den Blog vom Vortag nieder zu schreiben. Als Sie ihn genehmigt hatte,  machten wir uns auf in den Keller, Weinkartons für den Umzug packen. Nach einer ersten Charge gepackter und katalogisierter Kartons, schickte Herrin mich in die Küche, das Abendessen kochen. Währenddessen hörte ich Sie im Nachbarzimmer weitere Leerkartons mit Flascheneinlagen falten.

Gegen halb sechs stand eines von Herrins Lieblingsgerichten auf dem Tisch: Kürbisnudeln. Ich hatte weiter am Rezept gefeilt und aus einem Teil der Zutaten eine Sauce püriert, die ich unter die Linguine hob. Darüber kamen dann die übrigen Kürbisstücke und der Parmesan. Dazu gab es einen 2017er Riesling Kallstadt, den wir uns gestern redlich verdient hatten. Herrin war rundum begeistert und erklärte das Essen als die bisher beste Version des Gerichts. "Und viel zu wenig Nudeln hast du gekocht, sklave!" Nur um gleich darauf zu jammern: "Wie soll ich denn da jemals wieder abnehmen, wenn du so kochst."

Zur Verdauung machten wir uns erneut auf den Weg in den Keller und packten weitere acht Kartons mit Flaschen und brachten sie in die Excel Liste. Damit wir den Raum weiter betreten konnten, mussten wir die Kisten hoch an der Wand hochstapeln. Und ein Regal im Keller war am Ende noch gar nicht ausgeräumt. 

Nachdem ich den Schweiß der Wanderung und Kellertätigkeit abgeduscht hatte, gingen wir in den Biergarten nebenan. "Die Gelegenheit sollten wir schon noch mal beim Schopf packen, mein sklave. In Irland gibt es schließlich keine Biergärten." Und das aus gutem Grund: Dafür ist es dort einfach immer zu kalt! Wir genossen in aller Ruhe ein Glas Sauvignon, unterhielten und sahen dem Trubel zu. Gegen 21 Uhr liefen wir guter Laune nach Hause. Herrin warf den Fernseher an und bat mich, eine Flasche Rotwein zu öffnen. Der Schiavenza Barolo Broglio 2016 erwies sich als sehr schöner, wenn auch schwerer Wein. Als gegen Elf eine Folge unserer Serie zu Ende und der Wein zur Neige gegangen war, schlurften wir ziemlich angeheitert und angeschlagen ins Bett. Trotz Vierpunkt Sicherung konnte ich prima einschlafen.

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