26.09.2023 Hammer und Bohrer

Herrin hatte so richtig ausgeschlafen. Und das sogar lange! Wir beide wurden etwa zeitgleich erst gegen halb neun wach und Herrin wirkte so richtig aufgeweckt und voller Tatendrang. Sie nahm den Kochlöffel zur Hand, anscheinend gefällt Ihr der besser, als der Rohrstock, der ja inzwischen auch wieder zur Verfügung stünde. Je drei, schmerzhafte Schläge patschten auf jede Seite, dann aber entließ Sie mich, auch ohne Füße begrüßen und nun ohne Ketten, wieder Richtung Küche.

Nachdem ich Herrin Ihren Kaffee in Ihrem Sessel serviert hatte und die Küche gereinigt hatte, stellte ich mich an mein Pult, um den Blog zu schreiben. Nachdem Herrin Ihren Kaffee geleert hatte, zogen wir uns an und fuhren mit dem bereits voll gepackten Wagen zum Wertstoffhof. Die etwas altertümliche Kartonnagen Presse schien uns mit unseren vielen Kartons ziemlich überfordert, aber der freundliche Mitarbeiter vor Ort meinte nur, da geht noch mehr.

Wir fuhren wieder nach Hause und packten den Wagen ein zweites Mal mit den im Schuppen gelagerten Kartonnagen voll. Diese Mal war die Presse tatsächlich überfordert. Der freundliche Ire schnürte ein riesiges "Presspackpaket", leerte damit die Presse und wir konnten weiter machen. Es fühlte sich gut an, zu wissen, dass der gesamte Kartonagenmüll entsorgt war. 

Zur Belohnung gönnten wir uns im Städtchen beim Franzosen ein Croissant, ein heißes, überbackenes Gemüse Toast und einen Cappuccino. Und eine erste Strafe handelte ich mir auch ein: Herrin hatte mich mit Ihrem Geldbeutel bestellen und zahlen geschickt und ich hatte mir ein Schoko Croissant bestellt. Ohne Ihre vorherige Erlaubnis hätte ich das nicht dürfen. Entsprechend wurde ich auch bereits am Tisch gemaßregelt. Und als mein Pain au Chocolat ankam, sahen wir, das es nicht richtig aufgegangen war und entsprechend lappig und fettig da lag. "Die kleinen Sünden bestraft Herrin halt sogleich", grinste Sie über Ihrem, durchaus gelungenen Croissant.

Danach gingen wir Geschäfte abklappern: Im Bio Laden kauften wir in deutscher Sprache Hartweizenmehl, für die Pasta Herstellung und zwei Hokkaido Kürbisse, da die Inhaberin aus Deutschland stammt. Danach ging es in einige, weitere Läden, Kleinigkeiten besorgen, ehe wir wieder nach Hause fuhren. Dort packten wir die vor einigen Tagen gekaufte Kreissäge wieder ein, fuhren zum Baumarkt und tauschten sie gegen ein anderes Fabrikat um. 

Wieder zu Hause angekommen, wünschte Herrin erst mal einen Tee und eine kleine Pause auf der Couch. Vom Kartons zerlegen am Vortag schmerzten Ihre Muskeln überall, was auch ich gut nachvollziehen konnte, fühlte sich doch auch mein Körper ziemlich müde an. Nach dem Tee machten wir uns aber wieder an die Arbeit und begannen Bilder aufzuhängen. Zunächst musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass normale Nägel in der irischen Wand nicht halten. Damit mussten für jedes Bild Dübel und Schrauben in die Wand versenkt werden. Entsprechend langsam kamen wir voran. Da ich schon einmal am Bohren war, brachte ich auch die Messerleiste in der Küche und, mit Herrins Hilfe, das Hängeregal unserer Sideboard Kombination an. 

Schließlich war im Wohnzimmer noch das Stromkabel auf die andere Seite des Raums zu verlegen. Der Erbauer dieses Hauses hatte seinerzeit sicher nie Rücksprache mit seiner Frau gehalten, wo sie denn möglicherweise Steckdosen benötigen könnte. Das beginnt damit, dass es keinen einzigen Raum gibt, bei dem eine Steckdose unten neben der Tür ist, damit ein Staubsauger eingesteckt werden kann. Die Küche verfügt über acht Steckdosen, ansatzweise genug, aber keine davon ist Staubsauger tauglich. Alle anderen Zimmer haben ímmer paarweise nur entweder zwei, oder maximal vier Steckdosen verbaut. Aber des Erbauers Schuppen, der hat an jeder Ecke ein Paar Steckdosen, also in Summe acht. "Da siehst du mal, worauf der Wert gelegt hat", schüttelte Herrin nur den Kopf.

Das Verlegen des Kabels auf Putz erforderte, dass ich Hammer und Nägel zur Hand nahm, die mir ja schon bei den Bildern zu Schweißausbrüchen verursacht hatten. Die Spezialnägel in den gekauften Plastikschellen funktionierten allerdings relativ gut. Und offenbar konnte ich sie oben an der Decke in einen Spalt zwischen Stahlträger im Durchgang und Deckenkonstruktion schlagen, der ebenfalls hielt. Herrin war es am Ende jedenfalls zufrieden und da Sie den Fernseher erfolgreich über W-Lan angeschlossen hatte, konnten wir uns das geplante Verlegen des LAN Kabels komplett sparen. "Hat super geklappt und schaut sogar ganz gut aus, mein sklave", wurde ich gelobt. "Dann koch doch mal Abendessen."

Eine knappe Stunde später stand das Essen auf dem Tisch. Aus dem übrigen Grünkohl mixte ich ein Grünkohl Pesto, das Herrin mit Edamame Fettuccine und ich mit normalen Linguine aß. Herrin war nicht ganz happy, da Ihr die Zitronenschale im Pesto etwas übermächtig erschien und ich, zu meinem Erschrecken, vergessen hatte, Knoblauch mit zu mixen. "Nein, das war ohne Knoblauch schon gut, mein sklave, aber das nächste mal verwendest du bitte Gemüsebrühe, an Stelle der Hühnerbrühe, damit es ein vegetarisches Essen bleibt, und lässt die Zitronenschale weg." Die Brühe ersetzte weitgehend das Olivenöl, um die Kalorien deutlich zu reduzieren.

Ich räumte danach noch die Küche auf, spülte das Geschirr ab und öffnete einen Flasche von Winning Chardonnay, die sich als toller Griff erwies. Wir setzten uns in die neue Couchecke, die Herrin inzwischen auch schon drei mal umgeräumt hatte und die Ihr trotzdem noch nicht recht zusagte, tranken unsern Wein, schauten einen Film und danach die erste Folge einer irischen Serie, ehe es um 21:45, erneut recht früh, ins Bett ging. Und erneut wählte Herrin die Kettenvariante ohne Befestigung. 


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