27.09.2023 Endlose Schrauberei im Orkan

Das mit dem Ausschlafen klappt immer besser. Auch gestern hatte Herrin wieder durch und auch länger geschlafen. Aber Ihre Laune blieb, zumindest den Vormittag über, so stürmisch und regnerisch, wie das Wetter draußen. Denn der erste, massive Herbststurm hatte sich über Südirland angekündigt. 

Nach sechs Hieben mit dem Kochlöffel bat Herrin mich an Ihre Füße und legte den Kochlöffel zunächst nicht aus der Hand. Erst als ich beiden Füßen ausreichende Beachtung geschenkt hatte, legte Sie das Werkzeug zur Seite, presste meinen Kopf und Hände mit Ihren Füßen auf den Boden und las wohl ein wenig am Handy. Ich mag diese Position sehr. Und weiß zugleich, dass sie immer nur von kurzer Dauer ist, denn letztlich möchte Herrin eher Ihren Kaffee serviert bekommen, als Ihren sklaven tatenlos auf dem Boden fest zu klemmen. So auch gestern. "Hopp. Mach dich auf den Weg, mein sklave!"

Herrin hat es sich zur Angewohnheit gemacht Ihren Kaffee auf dem Wohnzimmer Sessel gereicht zu bekommen. Gestern geschah dies mit dem gewohnten Geschepper meiner Ketten, die Sie mir nur kurz geöffnet hatte, damit ich eine Shorts und ein T-Shirt überstreifen konnte. Für den Tag jedenfalls hatte Herrin sich viel vorgenommen, war etwas grummelig und meinte, das käme von meiner schlechten Laune. "Dauernd widersprichst du mir, sklave. Das geht so nicht." Nun, ich versuchte, an meinem Gebaren zu arbeiten, was auch sonst.

Frühstück gab es gegen 9:30, Toast, Bagel und Ei. Dazu nahm Herrin mir die Ketten zwischen den Händen ab und wir frühstückten am Tisch. Nachdem ich abgespült hatte, ging es mit dem Wagen ins Städtchen. Und die kleine Mülltüte, die wir entsorgen wollten, hatte ich vergessen mit zu nehmen. Zunächst wollte Herrin zur Bank, einen Scheck einreichen. Das ging ganz problemlos über den Automaten, mit einer Schrifterkennungssoftware. Weiter fuhren wir zum Elektro Fachgeschäft, bei dem wir neue Geräte bestellt hatten. Wir legten einen Liefer- und Installationstermin fest und bezahlten die vier Geräte. Viel Geld für viel weiße Ware.

Der nächste Halt war beim Haushaltswaren Discounter, etwas was es in Deutschland mit einem ähnlich gelagerten Sortiment so nicht gibt. Dort erstanden wir transparentes Doppelklebeband, denn Herrin wünschte die verbliebenen Bilder klebend an den Wänden zu befestigen. Noch schnell beim Supermarkt vorbei und die fehlenden Zutaten für die Abendessen der nächsten beiden Tage eingekauft, fuhren wir auch schon, bei Wind in Orkanstärke, wieder heim. Durch den vielen Regen in der Nacht war der Fluss über die Ufer getreten, so dass wir ihn deutlich von der Verandatür, als braune Walze, vorüberziehen sahen. Das Wasser stand bereits wieder im Weg zum Fluß runter. "Deswegen kann man das Gelände da unten am Fluss auch nicht wirklich sinnvoll nutzen", sinnierte Herrin.

Zu Hause angekommen tranken wir einen Tee und machten uns daran die Bilder aufzuhängen. Das mit dem Doppelklebeband funktionierte nur bei den kleineren Bildern. Die größeren benötigten letztlich doch Bohrer und Schrauber. Bis auf ein kleines Gemälde, bei dem Herrin noch nicht recht weiß, wo Sie es in Ihrem Raum hin haben möchte, hatten wir alle Bilder sinnvoll über die Räume "verteilt". Nur die Küche und die Speisekammer sind bilderlos geblieben. Das kleine Bild hatten wir bei unserem Aufenthalt im Mai von einer lokalen Künstlerin erstanden. Da wir nach erfolgten Montagen noch einige arg freie Wände übrig behielten, schauten wir auf der Webseite der Dame vorbei, fanden noch zwei wirklich schöne und dazu passende, ebenfalls kleine Gemälde und erstanden diese kurzer Hand online. 

Herrin hatte sich aber für den Tag noch mehr vorgenommen. Als nächstes montierte ich für Sie die ersten zwei sklaven Haltepunkte. Der eine sitzt an der Außenwand, hinter der Couch und dient wohl der Fixierung des sklaven mit der kurzen Couchkette. Der andere Haltepunkt liegt zentral am Durchgang zwischen Wohnzimmer und der Essküche. "Da kommt die sieben Meter lange Kette hin, die du mit Schrumpfschlauch überzogen hast, mein sklave. Damit hast du genügend Platz, um dich in den beiden Räumen zu bewegen. Und mehr Auslauf wirst du auch nicht brauchen, denn das wird dann dein 'Reich' sein. Und mit dem Kunststoffüberzug über der Kette wird auch der schöne Parkett Boden geschont. Sehr praktisch."

Als letztes versuchten wir in Herrins Zimmer den Safe unter dem Schreibtisch zu befestigen. Bis zur Erschöpfung versuchten wir abwechselnd die Original Safe Schrauben in die Wand zu drehen. In allen möglichen Positionen lagen wir unter dem Schreibtisch und schraubten und drehten manuell, da der Akkuschrauber zu klobig für den kleinen Safe war und nicht bis zur Schraube hinein reichte. Letztlich vergebens, die Schrauben drehen zwar in der Wand, aber nicht bis zum Anschlag in sie hinein. Wir gaben verschwitzt erst einmal auf und machten eine Tee Pause. Danach schickte Herrin mich Abendessen kochen.

Herrin hatte unseren Nudelsalat bestellt und wollte eigentlich für sich Zoodles dazu machen. Etwas frustriert durch unsere Ergebnis lose Schrauberei, blies Sie die Zoodles ab und bestellte statt dessen zwei "ordentliche Portionen Spaghetti" für uns. Üblich sind normalerweise 190 Gramm für uns beide. Gestern wurden es 250. Die irische Variation des Gerichts ersetzt die Burrata oder den Mozzarella mit einem irischen Schafs Halloumi. Mir persönlich schmeckt das Gericht so noch besser und gestern hatte ich auch den Eindruck, dass Herrin nach dem Essen etwas besser gelaunt war, als nach der Safe Schrauberei. "So, heute machen wir aber wirklich gar nichts mehr, mein sklave. Mir tut wirklich alles weh. Ich hol jetzt einen Wein und dann machen wir es uns vor dem Fernseher gemütlich."

Wenn man bedenkt, wie sehr der Sturm den ganzen Tag draußen tobte, war es in unserem Haus erstaunlich ruhig geblieben. Im Gästezimmer konnten wir spüren, dass ein Fenster nicht ganz dicht war. Und auch der Living Room hat eine undichte Stelle: Der notwendige Lufteinlass an der Decke, damit bei Kaminbetrieb ausreichend Sauerstoff zugeführt werden kann. Alle anderen Fenster und Türen hielten die Wärme drin und den Wind, inklusive Geräusch, draußen. Eine, für irische Häuser, doch recht erfreuliche Tatsache.

Den Abend verbrachten wir auf der Couch. Herrin bestand darauf, mir wieder die Ketten anzulegen, beließ mich aber noch auf der Couch und ohne Befestigung an der noch nicht installierten Couchkette. Wir sahen uns einen Action Film an und später, zu einer zweiten Flasche Wein, einem Pinot von der Ahr, zwei Folgen der irischen Serie weiter. Gegen halb elf ging es mit der nötigen Bettschwere ins Bett. Zum Rauschen des immer noch tobenden Sturms, Herrin hatte das Schlafzimmer Fenster etwas geöffnet, schliefen wir bestens ein. 

Kommentare

  1. Schön, langsam wird es Ernst. Mehr Auslauf wirst du auch nicht brauchen, denn das wird dann dein 'Reich' sein, hört sich schon mal sehr gut an. Wie ist das aber mit dem Klogang? Außerdem könnte man ja auch einen "Liegeplatz" einrichten, damit der Sklave seine Herrin mit seinem Kettengerassel nachts nicht mehr stört. Evtl. bietet sich ein langer Liegekäfig an

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    1. Klogang wird interessant. Normalerweise war das so, dass Herrin mich immer von der jeweiligen Haltekette lösen musste. Es könnte schon sein, dass Sie sich hier in Irland eine andere Lösung überlegt, die weniger aufwändig für Sie ist.
      Ein Liegekäfig ist in Planung. Er soll aus Holz gebaut sein und Rollen haben. Aber das wird wohl noch ein wenig warten müssen, da dieser von der Größe her nicht ins Erdgeschoß passt, denke ich. Das muss dann warten, bis das Dachgeschoß ausgebaut ist.

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