16.09.2023 Noch vier Tage

Und wieder war Herrin wieder weit vor mir wach. Sie ließ mich sogar bis viertel vor Neun schlafen. Erst dann klopfte Sie mich mit dem Rohrstock aus dem Bett und schickte mich kurz an Ihre Füße. Nachdem ich die nur noch rudimentär eingerichtete Küche gereinigt, Herrin Kaffee serviert und ein Kissen, zum drauf knien, gefunden hatte - eines der beiden schwarzen aus dem Kugelkäfig - konnte ich sogar für Herrin wieder in die Parkposition gehen. Als Sie etwa nach zehn Minuten im Wohnzimmer eintraf, war Sie darüber auch ziemlich erfreut. 

Herrin löste mich aus meiner Position, ließ mich an den Laptop und ging selber Frühstück besorgen. Fünfzehn Minuten später war Sie zurück und wünschte Frühstück. Auch das Frühstück wird immer armseliger. Gestern leerten sich das Honig Glas, eine Marmelade und auch der Exquisa ging zur Neige. Schnell warf ich danach die Spülmaschine an, ehe wir alle Sachen zusammen packten, die in den Wertstoffhof gebracht werden sollten.

Das waren neben Herrins Bürostuhl, zwei meiner alten Hocker, Kartonnagen, Glas und ein Wäscheständer. Nach einer letzten Fuhre Plastikabfall, machten wir uns mit einem Sack Pfandflaschen auf zum Supermarkt, kauften noch ein paar Nüsse zum Knabbern und Brot für die verbleibenden Tage. 

Zu Hause ging es dann damit weiter, dass ich zwei weitere Kisten mit Küchen Utensilien packte, während Herrin begann, die Möbel etwas zu reinigen, die umgezogen werden sollen. "Ich will schließlich in Irland nicht erst mal damit beginnen müssen, die Schubladen auszuwischen." 

Als wir unsere Aufgaben soweit erledigt hatten, nahm Herrin mich in den Biergarten nebenan mit. Wir tranken ein Oktoberfest Bier und aßen dazu sehr leckeren Obazden mit Breze. Das Bier schlug kräftig an und so liefen wir noch eine kleine Runde über den Drogeriemarkt, ehe es wieder nach Hause ging. Und dort direkt ins Bett, unangekettet!

Das Bier entfaltete seine Wirkung und wir schliefen glatt eine Stunde lang. Herrin war ausgesprochen unzufrieden damit, dass ich Sie nach dem Aufwachen quasi uneingeschränkt anfassen konnte. Daher legte Sie mir auch sofort wieder die Ketten an und schickte mich an die Küchenkette, Abendessen kochen. Aus dem Gefrierschrank hatte ich etwas hausgemachtes Pesto Genovese aufgetaut. Für zwei Personen deutlich zu wenig. Daher kochte ich noch ein hochwertiges Tomatensugo, denn Tomatenflaschen lagen noch einige, in der ansonsten leeren Speisekammer. Den angedachten Salat ließ ich aus, da wir ja schon mit dem Obazden mehr als nur eine Vorspeise gegessen hatten.

Herrin war so semi zufrieden. "Es wäre besser gewesen, erst die Nudeln mit Pesto und danach die Tagliatelle mit Sugo zu servieren." Vermutlich richtig, aber normalerweise würde ich so ein Gericht überhaupt erst gar nicht servieren. Aber die Tomatenflaschen und auch das Pesto wollten eben aufgebraucht werden. 

Anschließend wünschte Herrin den Abend ruhig vor dem Fernseher zu verbringen. Sie hatte morgens, mit dem Epi, einen australischen Rotwein aus dem Feinkostladen mitgebracht, Max's von Penfold's, den wir bei einer neuen Miniserie zu uns nahmen. Ziemlich lecker, aber schwer, würde Herrin sagen, denn Sie nickte bei der nicht allzu spannenden Serie mehrmals weg. Gegen zehn ging es daher auch, sehr früh für einen Samstag, ins Bett. Im Gegensatz zum Nachmittag auch wieder korrekt befestigt.

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