18.09.2023 Auf der Zielgerade

Das mit der Unruhe in der Nacht wird gerade nicht besser. Ist wohl doch bei uns beiden so einige unterbewusste Aufregung zu spüren. Auch wenn Herrin das Organisatorische hervorragend entzerrt hat und wir eigentlich immer vor dem Plan oder im Plan liegen. 

Gestern standen wir kurz nach acht auf. Herrin hat inzwischen auch den Rohrstock verpackt, daher musste dann Ihre Hand herhalten, um dem nicht angeketteten sklaven fünf Schläge auf die rechte Arschbacke zu versetzen. "Aua, das tut ja sch..... weh!", beklagte Herrin sich lauthals. Ich konnte nur grinsen.

Meine morgendliche Fußandacht unterbrach Herrin etwas vorzeitig und verlangte nach Kaffee. Ich begab mich in die Küche und packte die letzten beiden Kartons, servierte Herrin den Kaffee und wischte zumindest die Oberflächen noch einmal ab. Dann ging es auf eine morgendliche Runde zum Nachbarort und wieder zurück. Wir frühstückten gemeinsam am Tisch, lediglich auf Papierservietten, die Teller hatte ich morgens ja schon weggepackt. 

Nach dem Frühstück erledigten wir eine Menge Organisatorisches. Die finale Packliste ging an das Umzugsunternehmen, eine Zusatzversicherung schlossen wir sicherheitshalber auch noch ab und eine erste Version eines Mietvertrags musste durchgelesen, ergänzt und an den Makler zurückgeschickt werden. Und meiner Rechtsanwältin musste ich auch noch Informationen zukommen lassen, damit sie sich besser mit der Anwältin meiner Ex-Frau auseinandersetzen kann. Anschließend nahm Herrin mir die Ketten ab und ließ mich anziehen.

Herrin kümmerte sich schon einmal um die Säuberung des Wohnzimmer Sideboards, während ich auf die Veranda ging und begann, den Grill zu säubern und reisefertig zu machen. Als auch das erledigt war, ging es für mich ins Bad, alle Silikonprofile der Duschkabinentüren ersetzen. Das erwies sich als überaus anstrengende Arbeit und dauerte weit länger, als von mir antizipiert. Ich musste sogar Herrin dazu rufen, damit Sie mir zur Hand ging. Danach gönnten wir uns erst einmal eine Pause, aßen etwas Salami, mit einer Semmel und tranken ein Irish Road Trip IPA dazu. So als Einstimmung auf Irland.

Nun galt es noch den kleinen Käfig zu zerlegen. Zunächst versuchte ich mich alleine daran. Gegen Ende stieß Herrin dazu und hielt die großen Seitenteile vom Umfallen ab. Schließlich verpackten wir die Einzelteile möglichst unverfänglich in große Kartondeckel. Wie ich finde, ist uns das ziemlich gut gelungen. Nun war wirklich alles in Kartons verstaut. Und alle Kartons, außer den Weinkartons im Keller, stapeln sich in K2's Zimmer. Was an "Zeug" noch irgendwo rumsteht, kommt am Mittwoch, nachdem die Möbelpacker alles verpackt haben werden, in die dann wieder geleerte Mülltonne. 

Im Bild rot umrandet kann man mit viel Phantasie den zerlegten und verpackten Käfig erkennen, der unverfänglich in Mitten all der anderen Kartons herumsteht.

Erschöpft sanken wir in der ehemaligen Couchecke auf unsere Stühle, Herrin inzwischen auf meinem alten, und damit Ihrem neuen, Bürostuhl und ich auf den Klappstuhl. Wir sahen noch die letzte Folge der wirklich tristen Serie zu Ende. Dann gingen wir nacheinander duschen und anschließend zum Italiener ums Eck Abendessen. Herrin hatte vorbestellt, wie übrigens die Lokale für die beiden kommenden Abende auch, und wir teilten uns eine gute Vorspeise (Ziegen Burrata mit Entenbrust) und aßen jeder eine Pizza. Nachdem wir zum Abschied von der Chefin umarmt wurden (Herrin war doch sehr erstaunt), liefen wir noch zum Supermarkt und nahmen uns jeder ein Bier für den restlichen Abend mit. "Das schmeckt richtig fad, nach dem IPA", kommentierte Herrin etwas missmutig, aber korrekt. Da der Supermarkt aber kein IPA führt, war die Alternative eben normales, deutsches Bier gewesen. Und einen Wein zu kaufen und ohne Weingläser zu trinken, erschien Herrin auch keine gute Idee.

Herrin legte mich bei unserer Rückkehr auch tatsächlich wieder in Ketten. Wir begannen mit einer neuen Serie, während wir am Bier nuckelten, tranken schließlich noch den Rest des Tanqueray 0,0 und gingen schließlich gegen 22:30 ins Bett. Und konnten beide bis weit nach Mitternacht nicht einschlafen.


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