18.04.2023 Eier Fiasko mal ganz anders

Das mit dem Wecker klingeln bekommen wir nicht so recht hin. Also er klingelte schon, und nach 20 Minuten sogar ein zweites Mal, aber aus dem Bett kamen wir trotzdem nicht. Als Herrin sich schließlich doch aufmachte, war es bereits kurz vor Acht. Sechs morgendliche Kochlöffel Schläge weiter, kam auch ich auf Touren, begrüßte kurz Herrins Füße und schlurfte in die Küche, meinen regelmäßigen Aufgaben nachkommen. Herrin stand ungeduldig bereits im Raum, als ich gerade erst den Kaffee vom Plunger in die Tasse goß. "Mach schnell, ich muss an die Arbeit, mein sklave!" Das musste ich auch. 

Sehr schweigsam, weil arbeitsam, ging es bis zum frühstück. Herrin mischte sich im Standmixer einen Frühstückssmoothie und ich bekam Toastbrot mit Marmeladen. Hier in Irland darf ich, im Moment zumindest noch, bei Herrin am Tisch speisen. Nachdem ich abgeräumt und abgespült hatte, ging es schweigsam in der Arbeit weiter. Bis auf ein paar Flüche Ihres sklaven und einiger, herrschaftlicher Haus Umrundungen im Sonnenschein, waren wir beide konzentriert am werkeln. Um Ihre "Denkpausen" im Freien beneide ich Herrin. Der sklave sitzt brav und angekettet am Tisch, während Herrin Ihre Runden im Sonnenschein dreht.

Gegen zwölf ging es in die Stadt, das Paket vom Vortag abholen. Das zweite, mit den Weinen, lag noch irgendwo in Dublin rum. Nachdem wir des erbärmlichen Zustand des abzuholenden Pakets gewahr wurden, schwante uns für unser Weinpaket fürchterliches. 

Wenigstens hatte der Inhalt dieses Paketes nicht gelitten!

Noch schnell ein Brot und sechs Eier beim Bäcker gekauft und schon hatte sklave, nach Herrins Ansicht, mit seinem Ellenbogen, Ihr die Eierschachtel aus der Hand geschlagen und die Spiegeleier breitflächig auf dem Trottoir verteilt. "Aber ich war das doch gar nicht Herrin! Haben Sie die Eier nicht fest gehalten?" Genau noch ein Ei war in der Schachtel in Herrins Hand verblieben. "Dann kauf ich eben sechs neue Eier", sprach Herrin und wollte zurück in die Bäckerei. "Fünf Eier wären gescheiter", schlaumeierte sklave angesäuert, ob der ihm zugedachten Schuld am Eibruch. Denn ein Ei war ja noch da und in die Eierschachtel passen nur sechs. "Halt jetzt einfach das eine Ei fest, ich kauf jetzt sechs neue!" Herrin hatte natürlich nicht ganz Unrecht, denn 6 Eier kosteten zwei Euro. Und wie viel ein Ei kostet, stand nirgends geschrieben..... 

Herrin war jedenfalls ziemlich angefressen, ob der, Ihrer Ansicht nach, unbotmäßigen Verlautbarungen und Eingeschnapptheit Ihres sklaven. "Dir ist schon klar, das ich das bestrafen werde, sklave?" "Hmpf..." 

Wir kauften beim Supermarkt ein paar Kleinigkeiten, fanden endlich unser Lieblings IPA, von dem wir ein paar Flaschen mitnahmen und waren um kurz nach Eins deutscher Zeit wieder im Haus. Und weiter ging es in der Arbeit. Erst gegen 16:15 deutscher Zeit hatte ich einen einigermaßen vernünftigen Punkt gefunden, an dem ich die Arbeit einstellen konnte. Rasch stellte ich den am Vortag gekochten Grünkohl und Kartoffeln auf und deckte den Tisch. Ebenso rasch ließ Herrin Ihren sklaven an den Tisch stellen und verpasste ihm fünf Hiebe mit dem irischen Stock, für das mittägliche Rumgeeiere. "Und außerdem wirst du noch eine halbe Stunde Bedenkzeit erhalten, aber da muss ich erst den richtigen Zeitpunkt und Ort dafür finden, sklave."

Der Grünkohl, mit irischem "Kassler", war sehr, sehr gut. "Ich glaube ja, das kommt von den viel feineren Grünkohl Blättern hier in Irland. Das schmeckt so viel weicher und runder so, mein sklave", gab Herrin mir zwischen zwei Bissen zu verstehen. Und unser IPA mundete wirklich wunderbar dazu.

"So, jetzt haben wir zwei Möglichkeiten, mein sklave." Sklave hatte gerade abgespült und aufgeräumt, als Herrin Ihre Optionen aufzählte. "Wir können uns eine Runde schlafen legen, oder aber eine Runde laufen." Die Grünkohl Portion und das Bier hatten Herrin in große Müdigkeit versetzt, so viel war klar. "Herrin, das Wetter ist so toll, laufen wir doch eine Runde." Eine überraschte Herrin öffnete mir die Ketten, ich zog mich an und wir liefen, bei 17 Grad und strahlendem Sonnenschein, eine große Runde. Um halb sieben waren wir wieder zurück und legten uns sogleich auf den Sitzsack auf der Veranda. Wir standen auch erst wieder auf, als auch der letzte Sonnenstrahl erloschen war. Ich öffnete für Herrin noch eine Flasche Banfi Rosso di Montalcino, die wir vor dem Fernseher und während unserer Serie tranken. Als es schließlich dunkel war, machten wir uns noch einmal auf die Terrasse auf, um den Sternenhimmel zu bewundern. Kein Wölkchen und auch kein Mond verdarben uns die Sicht. Dennoch waren wir überrascht, die Milchstraße nicht erblicken zu können. Sollte auch in Irland ein Schleier von Sahara Sand in der Luft schweben? Oder war das der Schleier des Rotweins? Die schöne Färbung des Abendhimmels würde tendenziell auf ersteres deuten. Nach einigen Minuten machten wir uns auf ins Bett und, nachdem Herrin mich befestigt hatte, waren wir schnell ins Land der Träume abgetaucht.

 

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