15.04.2023 Sechs jähriges Jubiläum
Das Schweigen der Lämmer war gestern morgen nicht gegeben. Es war definitiv das Jammern der Lämmer, das Herrin und mich morgens hochschrecken ließ. Und nachdem wir erneut eingeschlafen waren, schrien uns zwei Möwen im Duett an. Welcome to Ireland! Gegen Acht lokaler Zeit waren wir dann wirklich wach. Herrin nahm sich, nach einem kurzen Badbesuch, erneut einige Kuschelzeit. "Guten Morgen mein sklave. Alles Gute zum Sechsjährigen!" Vor genau sechs Jahren hatte ich Herrin kennen gelernt. Nach einigen Wochen intensivem E-Mail Austauschs und einigen, langen Telefonaten, holte ich Sie seinerzeit am Ostersamstag, abends gegen 19:30, am Münchner Hauptbahnhof ab. Und kochte Ihr erst mal ein Abendessen in meiner damaligen, kleinen Wohnung: Pasta e Fagioli.
Gestern morgen ließ Herrin es jedenfalls langsam angehen. Außer einiger Einkäufe hatte Sie nichts auf dem Programm. Das Wetter war auch nicht dazu angetan, große Sprünge zu machen. Erst als ich im Bett etwas jammerte, dass auch ich argen Harndrang hätte, meinte Herrin: "Na gut, mein sklave. Dann dreh dich mal schnell um!" Fünf Schläge, mit dem, auf dem Nachttischschränkchen bereitliegenden Kochlöffel, sorgten für ein unverwechselbares Irland "Feeling". Rasch "lief" ich auf Herrins Seite, fiel auf die Knie und kümmerte mich um Ihre Füße. Herrin ließ mich Unterhose und T-Shirt anziehen und so ging es in die Wohnküche, Kaffee zubereiten.
Die Temperaturen im Haus sind nicht wie in Deutschland, wo unsere Fußbodenheizung bereits für warme Füße sorgt. In Irland gibt es dafür die dicken Schafwollhausschuhe. Darin lässt es sich prima aushalten. Ich kümmerte mich um die Küche, kochte und servierte Kaffee, erfreute mich an der Aussicht - tief hängende Nebelschwaden vor grauem Regenwetter - und ging auf die Knie, als Herrin aus dem Schlafzimmer mit Ihrem Kaffee herüber geschlendert kam. So ganz war das alles noch nicht eingespielt, hatte ich doch noch keinen rechten Platz am Boden für mich gefunden. Auch hatte Herrin die Fixierungskette in der Küche noch nicht angebracht.
Kurz nach Neun irischer Zeit durfte ich mich anziehen und wir fuhren in die Stadt, frühstücken und anschließend einkaufen. In unserem Lieblingscafé mussten wir leider feststellen, dass unser Lieblings Gericht nicht auf der Karte stand. Das Ersatz Toast mit Allerlei war leider nicht wirklich ein guter Ersatz, aber satt waren wir jedenfalls geworden. Von da ab klapperten wir die üblichen Stationen ab. Herrin wünschte ein schönes Abendessen, zur Feier des Tages. Daher marschierten wir zunächst die wenigen Schritte vom Café zu einem Haushaltswaren Laden, kamen bepackt mit einem Standmixer und einem Handmixer zum Wagen zurück, deponierten alles und liefen weiter zum Fischladen. Alles im Nieselregen, versteht sich. Ich wählte Räucherlachs und Lotte, für Sonntag, aus und Herrin bezahlte, wie eigentlich immer. Weiter liefen wir zum Metzger und kauften Eier, einen Apfel und ein schönes Stück Fleisch für einen Rinderbraten (750gr). Herrin kam mit nur 15 € davon! Nachdem wir unsere Einkäufe im Wagen abgeladen hatten, fuhren wir zunächst zu Aldi, dann zum großen Supermarkt, um unsere Einkäufe zu komplettieren. Herrins Vorschlag, den Räucherlachs mit Linsensalat zu begleiten, war gar nicht einfach zu realisieren. Denn Linsen konnten wir nur in gekochter Form aus der Dose finden. Diese nahmen wir allerdings auch mit.
Auf dem Heimweg fuhren wir beim Heimwerkermarkt vorbei und sahen uns Akkuschrauber und Bohrmaschinen an. Kaufen wollte Herrin dann zunächst noch nichts, da es Herrin zu voll war und wir zu lange auf Beratung hätten warten müssen.
Zu Hause angekommen legte Herrin mir wieder die Ketten an. Wiederum durfte ich, ungemein sexy, in Unterhose und T-Shirt meines Amtes in der Küche walten. Nachdem ich unsere Einkäufe verstaut hatte, begann ich den Linsensalat zu kochen. Die Linsen aus der Dose waren erbärmlich verkocht und vollkommen geschmacksfrei. Ich musste also die Gemüse (Lauch, Sellerie, Zwiebel, Karotte) sanfter garen, damit wenigstens etwas bissfestes am Ende übrig bleiben konnte. Um zusätzlich Geschmack an die Linsen zu bekommen, gab ich etwas Gemüsebrühe hinzu, die ich verkochen ließ.
Herrin beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit SKY Go. Das entpuppte sich als No Go. Nach gut einer Stunde Versuchens, wusste Herrin mehr. Weil wir letzten Sommer hier in Irland SKY Go benutzt hatten, danach in Deutschland jedoch nie (wir nutzen dort logischerweise den SKY Receiver), hat SKY Ihren Go Zugang gesperrt. Herrin war darob ziemlich ungechillt! Auch der Versuch einer VPN Verbindung nach Deutschland brachte keine besseren Ergebnisse. Keine Bundesliga in Irland, also. "Das hatte ich mir für unser sechs jähriges aber echt anders vorgestellt", grummelte Sie.
Meine Vorspeise war inzwischen servierbereit. Der Linsensalat war abgekühlt, mit etwas Balsamico verfeinert und mit dem Lachs serviert. Es schmeckte Herrin wirklich gut und ich war froh, dass die pampigen, geschmacklosen Linsen einigermaßen kompensiert werden konnten. Danach machte ich mich an den Rinderbraten. Beim aus dem Fenster sehen sah ich, dass unsere Wiese wieder einmal Besuch erhalten hatte. Ein Fasan scheint auch über die Sommermonate im Winterquartier am Fluß übernachten zu wollen.
In Irland hat sklave übrigens bedeutend mehr Arbeit als in Deutschland. Denn hier gibt es keine Spülmaschine im Haushalt. Das bedeutet, der sklave bekommt Spülhände. Die Auswahl der richtigen Handcreme ist für mich daher ausgesprochen wichtig geworden. Während ich also den Rinderbraten vorbereitete, musste ich bereits die Utensilien des ersten Ganges abwaschen und dann auch aufräumen. Denn sonst wäre rund ums Waschbecken kein Platz für das Geschirr von Gang zwei gewesen.
Als sich der Rinderbraten schließlich im Topf befand und vor sich hin garte, platzierte Herrin mich vor den Ohrensessel. Ich servierte Ihr den mitgebrachten Champagner, wir stießen auf unser Jubiläum an und sahen uns dann eine Folge der aktuellen Miniserie an. Nach der Folge stellte ich den Rinderbraten, mit Nudeln und Wildbroccoli fertig. Der gekaufte Standmixer pürierte das Gemüse in der Sauce und so brauchte ich nicht mal mehr andicken. Leider hatten wir keine frischen Bandnudeln bekommen und so mussten Spirelli herhalten. Nicht ganz die gewünschte Beilage, aber dafür sind wir buchstäblich am westlichsten Zipfel des Kontinents. Herrin fand es jedenfalls richtig lecker, das Fleisch war hervorragend und zerfiel beim Kauen.
Nachdem ich die umfangreichen Reinigungsarbeiten in der Küche abgeschlossen hatte, nahm Herrin mich wieder vor den Sessel. Wir verbrachten den restlichen Abend mit unserer Serie und einem ziemlich leckeren St. Emilion Grand Cru von Valandraud. Gegen 22 Uhr lokaler Zeit ging es, für Herrin eigentlich ziemlich spät, ins Bett. Dieses Mal legte Herrin großen Wert darauf, mich Dreipunkt im Bett zu fixieren.
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