29.03.2023 Eine hübsche Flasche Wein

Als der Wecker um Sechs klingelte, teilte Herrin mir als allererstes mit, dass Ihr das Thema vom Vorabend sehr leid täte. Und auch ich entschuldigte mich, für mein ungebührliches Verhalten. Wir sprachen noch kurz über unsere Meinungsverschiedenheit vom Vorabend und klärten das Thema voll umfänglich. Herrin und ich sind gleichermaßen Harmonie bedürftig und einsichtig. Das macht es uns beiden sehr viel einfacher.

Die fünf morgendlichen Schläge fielen gestern aus, da ich lediglich K2 zur U-Bahn fahren musste und Herrin, so früh, nicht wirklich wach werden wollte. Ich küsste den herausgestreckten, linken Fuß und machte mich auf in die Küche. 

Zehn vor Sieben, mit gesäuberter Küche und mit Kaffee versorgter Herrin, machte ich mich mit gefüttertem Kind auf den Weg zur U-Bahn. Um Zehn nach Sieben war ich zurück, küsste Herrins Füße und übergab Ihr wieder die Schlüssel. Und wurde umgehend an der Küchenkette verankert und arbeitsfertig gemacht. Auf viertel nach neun richtete ich ein indisch gewürztes Gemüse-Käse Omelett mit Guacamole her. Die indische Variante mit Guacamole dauert inzwischen 45 Minuten für die Herstellung. Wirklich lange für ein Frühstück, aber wenn ich Herrins zufriedenen Gesichtsausdruck beim Kauen sehe, weiß ich, dass sich jede Minute meiner Mühe lohnt.

Der weitere Vormittag verlief, mit einigen Meetings, relativ ruhig. Gegen 11:45 brachen wir auf, die nicht gelieferte DHL Sendung vom Vortag, in der Filiale abholen. Die unbefriedigende Saga geht weiter, denn beide nicht zugestellten Pakete, wurden auch nicht in die Filiale gebracht. Weiter fuhren wir in die Riem Arkaden, Herrins Arbeitsplatz Brille abholen. Dazu hatte ich extra einen Termin gebucht. Es war gesteckt voll bei Fielmann und wir beiden wurden darüber schnell ziemlich nervös, in mitten einer, nicht unerheblichen, Menschenansammlung, im Geschäft, stehen zu müssen. Nach gut 20 Minuten des Wartens waren wir endlich dran und fünf Minuten später und reichlich genervt, wieder auf dem Weg zum Wagen.

Zehn vor eins war ich wieder in meinen Ketten und bereitete Herrins Kaffee vor. Anschließend ging ich wieder "in die Arbeit" und Herrin unternahm einen kurzen Ausflug zum Feinkostladen, um noch Brot zu kaufen. Nach 20 Minuten kam Herrin mit Brot und einem kleinen Schmankerl zurück: getrüffelte Salami mit Parmesan Rinde. Nach dem eher unerfreulichen Mittagsausflug ein wahrer Treat. 

Erst gegen 16:15 begab ich mich in die Küche, das Abendessen vorbereiten. Relativ rasch stand das Essen auf dem Tisch: Gelbe Bete, die ich vor Wochen eingeschweißt gekocht hatte, mit Feldsalat, Röstkartöffelchen und gegrilltem Ziegenkäse. Erneut lecker, nur hier war der eindeutige Beweis, dass nur beste Produkte auch beste Ergebnisse bringen: Käse und Bete waren toll, der Feldsalat nicht mehr in bester Form, ist auch schon spät in der Saison, und die Kartoffeln waren aus dem Supermarkt und eine andere Sorte. Schon überraschend, wie groß der Unterschied im Eßerlebnis war.

Da wir sofort nach dem Essen eine Runde durch den Ort drehten, hatte ich wieder einmal übersehen, die Kaffeekanne sauber zu machen. Das merkte ich aber erst am heutigen Morgen und schrieb es dann auch brav ins Strafbuch. Die Runde war windig und auch immer wieder mit vereinzelten Regentropfen. Aber größere Nässe blieb aus und so waren wir, knapp eine Stunde später, trocken wieder daheim.

Herrin setzte für uns einen Verdauungstee auf und wir begaben uns in die Couchecke, in der Sie mich ordnungsgemäß an die Kette legte. Herrin warf die letzte Folge der australischen Mini Serie an und auch das Finale überzeugte uns sehr. Gegen 20 Uhr versuchten wir uns an einem Testwein, den wir auf Experten Empfehlung bestellt hatten. Der Wein, ein Cotes du Rhone ohne Jahrgangsangabe, erwies sich als ausgesprochen schmackhaft und ausgewogen und gefiel besonders durch das Design und den Namen.

Wir begannen eine Serie aus Japan anzusehen und fanden Gefallen. Die ersten drei Folgen waren sehr kurzweilig und so gingen wir auch erst gegen 22:30 ins Bett. Herrin sorgte für die Durchsetzung meiner "Anschnallpflicht" im Bett und ich war sehr schnell eingeschlafen.


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