12.03.2023 Kulinarisches

Als ich wach wurde, war es schon hell. Und ich musste dringend auf die Toilette. "Herrin, darf ich bitte auf die Toilette?", flüsterte ich leise. Herrin erhörte mich, öffnete die Schlösser und ich klirrte vorsichtig auf die Toilette und wieder zurück. Herrin legte sich zu mir und ließ mich  unbefestigt. "Ist ja schon Acht!" Wir kuschelten etwa eine halbe Stunde lang. Sehr ungewöhnlich für Herrin! 

Ungewöhnlich war auch, dass Herrin acht Schläge mit dem Rohrstock erteilte. "Ich hoffe, es brennt schön?" Ja, tat es. Auch als ich bereits in der Küche zu Gange war. Zunächst bereitete ich den Teig für ein Dinkel Brot vor. Als dieser zum Gehen lassen bei Seite gestellt worden war, weckte ich K2 und wir machten uns daran, Semmeln aus dem, am Vorabend erstellten Teig, zu formen. 

Dreißig Minuten später wanderten die Frühstückssemmeln in den Herd, weitere 20 Minuten später zum Auskühlen auf die Terrasse und weitere 20 Minuten später in unsere danach arg gedehnten Mägen.

Nach dem Frühstück stellte ich das Dinkel Vollkornbrot fertig und füllte es in die Kastenform. Eine halbe Stunde später war es noch einmal gegangen und wanderte nun ebenfalls in den noch heißen Ofen. Als es nach einer Stunde wieder heraus kam, sah es wirklich ziemlich einladend aus. 

Der Nachmittag verlief relativ zäh, wie immer an Kinder Wochenenden. Laufen war nicht möglich, weil Wind und Regen Herrin durchgehend einen Streich spielten. Das Highlight war daher zweifelsohne das probieren des Brots mit etwas Butter. 

Gegen viertel vor fünf machten wir uns zu dritt auf den Weg und gegen halb sechs waren wir zu zweit wieder zurück. Herrin legte mich vergnügt wieder in Ketten und schickte mich kochen. Herrin hatte Perigord Trüffel gekauft und Tagliolini mit schwarzem Trüffel bestellt. Butter und Zwiebel, Sahne, Milch und etwas Parmesan. Und dann den Trüffel hinein reiben und kurz erhitzen lassen. Nudeln unterheben, fast fertig. Im Halbschlaf in der Nacht zuvor war mir eine Idee gekommen, die ich nun umsetzte: ein Eigelb unter die fertigen Nudeln mit "Sauce" heben. Herrin traute dem Frieden nicht, ließ mich das erst auf meinem Teller mit meiner Portion ausprobieren, testete es Ihrerseits und: Schlug sich ebenfalls ein Eigelb drunter! Dazu gab es einen ausgezeichneten fränkischen Sylvaner. "Und da es ein besonderes Essen ist, mein sklave, darfst du auch oben am Tisch sitzen!"

Nach einer wirklich großen Portion sackten wir in der Couchecke hin und erhoben uns nicht mehr. Später gönnten wir uns noch eine Flasche exzellenten Burggarten Sonnenberg 2020 zur Serie und gingen gegen halb elf ziemlich beschwingt ins Bett. Die nötige Bettschwere war sichergestellt, Herrin sorgte für die Bett Sicherung und rasch war ich eingeschlafen.


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