31.08.2022 Ein blöder Tag

Gestern lief nicht viel zusammen. Herrin hatte schlechte Laune und ich war daher arg bedrückt. Aber von Anfang an: Der Wecker schmiss uns nicht um Sechs, zum Frühsport raus, denn Herrin hatte der Wettervorhersage Glauben geschenkt, dass es ab 5 Uhr morgens durchgehend regnen würde. Daher klingelte uns der Wecker, schlaffreundlich, erst um Sieben raus. Gegen 7:15 klopfte Herrin mich mit dem Rohrstock aus dem Bett, ich kümmerte mich um Ihre Füße und dackelte in die Küche. Herrins Laune war vom Vorabend noch wirklich sehr schlecht und so begab ich mich bedrückt an meine Aufgaben und später an die Arbeit.

Gegen Neun gab es Frühstück mit Ei und gegen Elf setzte tatsächlich der vorhergesagte Regen ein. Von Herrin bekam ich ansonsten wenig zu sehen und da ich, ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis, das Zimmer nicht verlassen darf, war ich quasi in der Küche gefangen. "Ich brauche heute Zeit für mich allein", hatte mir Herrin nach dem Frühstück mitgeteilt. Ich schrieb Herrin einen langen Brief, in der ich Ihr meine Gemütslage darlegte. Herrin schrieb mir, Sie nehme es zur Kenntnis. Das bedrückte mich dann doch eher noch mehr. Gegen 12:30 kam Herrin schließlich herein und begab sich auf Ihre Chaiselongue, während ich am Arbeitsplatz sitzen blieb und den Kindern beim Frühstück Gesellschaft leistete. Um 13 Uhr verschwand Herrin wieder aus meinem Blickfeld. 

Gegen 16 Uhr begann ich mit den Vorbereitungen aufs Abendessen. Ich stellte einen sehr gemischten Salat zusammen, anschließend ging es an den Herd, Tortiglioni al Quattro Formaggi kochen. Das Leben einer kleinen Fruchtfliege beendete ich durch beherztes Klatschen meiner Hände. Wie das Leben so spielt, brach dadurch eine Öse im Vanilla Cuff der linken Hand und das Scharnier stand plötzlich offen. Der Magnet im Schloss hält es noch zusammen, aber es schließt nicht mehr richtig. Dem Hersteller sandte ich sofort eine Mail in Herrins Auftrag. Wir dürfen es zur kostenlosen Reparatur zurückschicken. Immerhin!

Um 17 Uhr stand das Abendessen auf dem Tisch. Herrin verblieb recht schweigsam, während alle vier ihr wirklich leckeres Essen aufaßen. Zu allem Überfluss hatte Sie auch in der Arbeit den ganzen Tag Stress gehabt, ein Bug hatte sich wohl eingeschlichen und musste beseitigt werden.

Nach dem Essen fuhren wir noch kurz beim Hühner Bauern vorbei, nahmen im Hofladen Eier und Gemüse mit, fuhren am Rückweg beim Kartoffelbauern vorbei, nahmen 2,5 Kg 'Glorietta' mit und fuhren wieder heim.

"Ich schau im Schlafzimmer meine Serie weiter, du kannst dir einen Film ansehen und einen Gin Tonic trinken. Und danach kannst Bayern einschalten", beschied Herrin mir lustlos und verschwand ins Schlafzimmer an Ihren Bildschirm am Rechner. Ich suchte mir eine französische Krimi Komödie mit Omar Sy aus, mixte einen 0,0% Gin Tonic und sah fern. Herrin kam zweimal ins Wohnzimmer, wohl um zu überprüfen, ob ich Ihren Anweisungen Folge leistete. Als der Film beendet war, begann auch schon das Bayern Spiel. Herrin gesellte sich nun zu mir und wir sahen zusammen das Spiel bis zum Ende an. Und Herrin ließ mich während des Spiels auch wieder Ihre Hand halten. Sie schickte mich anschließend ins Bad und befestigte mich im Bett, unter anderem mit einem Ersatz Cuff an der Hand. Geht ja gar nicht, dass ich aus der Fessel so einfach raus käme.

Kommentare