05.09.2022 Der letzte Montag in den Ferien

Um Sechs klingelte der Wecker. Um 6:15 wieder und auch um 6:30. Ich lag mehr oder weniger wach neben Herrin, die immer wieder weggenickt war. Auf einmal hatte Herrin es allerdings doch eilig. Rasch wurde das Morgenprogramm, fünf auf den Arsch und die Füße begrüßen, abgearbeitet und der Kaffee bestellt. "Du musst die Küche nicht gleich fertig machen. Trink lieber rasch deinen Kaffee, wir wollen ja gleich laufen gehen und es ist schon spät!" Leichter gesagt, als getan, denn später würde ich arbeiten müssen und hätte nur schwerlich Zeit, nebenbei die Küche zu erledigen. Also versuchte ich, so schnell es eben ging, Küche und Kaffee unter einen Hut zu bringen. Als Herrin um kurz vor Sieben lauffertig in der Tür stand, kniete ich für Sie, der Kaffee war leer und die Küche sauber.

Um 7:55 waren wir wieder zu Hause, meine Beine waren wie Blei und ich fiel schlapp auf meinen Bürostuhl. Wir waren tatsächlich auch erheblich langsamer, als auf den letzten Runden gewesen. Das war kein Wunder, denn Herrin hatte beim Sonntagsmarsch ein Mordstempo angeschlagen und der Wein am Vorabend war auch nicht wirklich leistungsfördernd gewesen.

Punkt Neun stand Herrins Bircher Müsli und die hausgemachten Marmeladen auf dem Tisch. Obwohl die Kinder im Haus sind, lasse ich es mir nicht nehmen, Herrin das Frühstück liebevoll vorzubereiten.

Danach ging es ohne Pause in der Arbeit weiter. Mittagspause war gestern von 11:30 - 12:30, da ich im Anschluss ein Meeting im Kalender hatte. Der Nachmittag zog sich dahin. Spät "frühstückende" Kids leisteten mir anfangs noch Gesellschaft, später saß ich allein bei einigen Meetings, ehe ich um 16:30, nach dem letzten Meeting den PC ausschaltete.

Und mich sogleich an meinen "Arbeitsplatz" in der Küche begab. K2 erhielt gerechterweise die, vielbeneideten, Reste vom Vortag. Wer fleißig mit kocht, wird belohnt. Nun ja, Spaghetti Amatriciana ist ja auch nicht ganz schlecht. Wenn man es richtig kocht. Ich lernte gestern beim neugierigen Nachschlagen, dass ich 20 Jahre wer weiß was gekocht hatte, nur nicht Amatriciana. Gestern kochte ich nahe am Original Rezept. Ich hatte nur keinen geräucherten Guanciale (Schweinebäckchen), sondern sehr feinen Südtiroler Speck. Ansonsten blieb ich beim Original, hatte sogar K1 noch zum Supermarkt geschickt, um Pecorino Romano zu besorgen. 

Tatsächlich erwies sich das Original Rezept als Quantensprung gegenüber meinem bisherigen Gekoche. Wie der Fussballrekordnationalspieler im fränkischen Idiom sagen würde: "Again what learned!" Herrin fand es, wie ich auch, herausragend gut und das Gericht wird in dieser Façon mit Sicherheit, auch in Zukunft, unseren Speisenplan beleben.

Herrin ließ sich von mir ein Zitronenwasser (!) auf Knien servieren. Ich durfte weiter die Serie schauen, während Herrin mit einem Auge mit sah und mit dem anderen Ihr Spiel am Handy spielte. Welches Sie mich übrigens seit etwa 10 Tagen gar nicht mehr spielen lässt. Warum, weiß ich nicht, aber das muss ich ja auch nicht. Als Herrin den Fernseher kurz nach Zehn ausschaltete und mich kurz darauf ins Bett schickte, war ich nur noch eine Folge hinter Herrins Wissensstand. Ich glaube Herrin ist froh, wenn auch Sie wieder neue Folgen zu sehen bekommt. Um 22:30 lag ich fest verankert im Bett. Unerwarteterweise kuschelte sich Herrin ein wenig an mich. Kurz darauf war ich auch schon eingeschlafen.

 


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