30.11.2023 Die Elektriker im Haus - Abschrift des handgeschriebenen Blogs
Es ist kalt geworden. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum Herrin den Wecker vier mal klingeln hat lassen. Unter der Bettdecke war es einfach wärmer. Gegen zehn vor acht schlug Sie schließlich mit dem Kochlöffel ein neues Tageskapitel auf uns auch mein Tag begann. Sie nahm mir alle Ketten und Cuffs ab und ließ mich, so befreit, meine Fußanadacht zelebrieren. Und ich war heilfroh, dass ich mich anziehend durfte.
Gefroren hatte es noch nicht, aber nur noch ein Grad Außentemperatur bedeutet doch, dass das wenig isolierte Haus schnell auskühlt. Und gestern waren die Elektriker angesagt, die unserer Solaranlage in Betrieb nehmen sollten. Im nicht isolierten Dach bei offener Luke und häufig offener Eingangstür. Ein durch und durch schattiger Tag stand uns bevor.
Ich hatte gerade die Küche erledigt gehabt und angefangen, Herrin den Plan zu schreiben, als das Team, vier Mann hoch, einfiel. Es gelang mir noch den Blog innerhalb der erlaubten 60 Minuten fertig zu stellen ehe ich den PC ausschalten und Herrin mein Handy zu überreichen hatte. Viel zu beaufsichtigen gab es nicht. Die irischen Handwerker legen keinen Wert auf Small Talk, sondern tun einfach Ihren Job. Die Kollegen, die die Panels aufs Dach geschraubt hatten, waren sogar abgefahren, ohne Goodbye zu sagen.
Kurz nach Elf fing ich an zu kochen. Im Fischladen hatten wir St. Petersfisch erstanden und Herrin hatte sich Lauchrisotto dazu gewünscht. Die Filets benötigten zu meiner Überraschung erstaunlich lange, um durchzubraten. Daher war das Risotto leider nicht mehr ganz so 'al dente', wie ich das üblicherweise hinbekomme.
Der Fisch selber schmeckte überragend gut. 'John Dory' hatte ich aber auch noch nie zuvor gegessen. Das sehr kräftige Aroma war sogar stärker, als das an sich ziemlich rabiate Lauchrisotto. Der Geschmack ging daneben fast unter, Auch Herrin war darüber ziemlich verdutzt.
Den Nachmittag über konnte ich nur abwarten, ob die Elektriker etwas benötigen Herrin machte sich nach dem Essen auf, eine große Runde zu laufen, um dem Lärm und den Menschen zu entkommen. Mich ließ Sie als Aufpasser zurück. Ich begann das Buch zu lesen, das Herrin mir auf den Fire, ohne Internet Zugang versteht sich, gelegt hatte. Sie war bereits nach 75 Minuten ausgepumpt zurück und hatte damit Ihren eigenen Geschwindigkeitsrekord um zehn Minuten unterboten. Chapeau! Der Nachmittag zog sich arg i die Länge und die Techniker machten keine Anstalten, Ihre Arbeiten beenden zu wollen. Da Herrin noch im Städtchen bei Metzger und Fischladen vorbei schauen wollte,, mussten wir daher unser Abendessen vorziehen.
Wir waren einigermaßen genervt vom Gehämmere den ganzen Tag über und hatten auch nicht erwarten, dass die Kollegen bis Abends im Dach und Flur rumwerkeln würden. Nicht nur für Herrin, für die fremde Leute im Haus sowieso grundsätzlich fast unerträglich sind, sondern auch für mich, war das letztlich ziemlich belastend. Immerhin kamen wir so in den Genuss eines außerordentlich schönen Sonnenuntergangs.
Abweichend vom Diätplan stand daher plötzlich etwas 'Soulfood' auf dem Programm. In zwanzig Minuten hatte ich Spaghetti Aglio Olio Peperoncino serviert und als wir gerade die Teller in die Spülmaschine räumten, räumten auch die Elektriker endlich das Feld.
Um 17:30 konnten wir letztlich losfahren. "Wir haben es eilig. Die Läden machen um 18 Uhr zu, mein sklave. Also lass bitte den Plug weg und komm!" Im bereits ziemlich leer gefegten Fischladen kauften wir Lachsfilet, beim Metzger ein Monster Steak, 600 Gramm schwer, für eine neapolitanische Pasta Sauce, und im ALDI und dem zweiten großen Supermarktfüllten wir die übrigen Einkaufstaschen bis obenhin. Bis einschließlich kommenden Montag werden wir wohl nicht mehr zwingend einkaufen fahren müssen.
Als wir zu Hause ankamen, war es schon komplett dunkel. Der klare Sternenhimmel war überwältigend in der fast absoluten Dunkelheit und Stille. Sogar die Milchstraße leuchtete hell und klar. "Lass uns besser reingehen, sklave. es ist saukalt."
Herrin verzichtete den Abend über mich anzuketten. "Die sind morgen früh ja schon wieder im Haus. Da räum ich die ganzen Ketten gar nicht erst wieder raus." Bei einer Flasche Mosbacher Riesling 2022 lie0ßen wir diesen ungemütlichen Tah vor dem Fernseher ausklingen. Und um zehn waren wir bereits im Bett. Und ja, Herrin verzichtete komplette auf die sklaven Befestigung.
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