20.12.2023 Vorweihnachtliches

Als ich aufwachte, war ich allein. Herrin hatte mich allen Ernstes allein im Schlafzimmer zurückgelassen. Das war sehr großzügig von Ihr! Ein kurzer Blick aufs Handy, 08:20, "Schreck lass nach", und ich schickte Herrin eine Gute Morgen WhatsApp. "Da du nicht mal den Wecker gehört hast, dachte ich, lass den sklaven einfach schlafen. Aber dafür kannst gleich im Strafbuch notieren, dass die Kaffeekanne nicht gespült war. Musste ich erst sauber machen, als ich mir Kaffee machen wollte. Nicht schön, mein sklave."

Draußen tobten inzwischen die Ausläufer, des in Deutschlands unter dem Namen Zoltan bekannten Sturmtiefs. Mein erster Weg führte mich zum Hühnerstall, ausmisten. Die Hühner bequemten sich heraus, waren von den Windgeschwindigkeiten aber ebenso wenig angetan, wie ich. Immerhin bekamen sie so etwas zu fressen und zu trinken.

Nachdem ich zurück und wieder in Ketten war, schickte Herrin mich die Küche säubern. Wie üblich waren danach einige organisatorische Dinge und der Blog dran. Natürlich wurde ich vor dem Essen kochen damit nicht mehr fertig, denn Rosenkohlnudeln benötigen einiges an Zeit und ich war schon spät dran. 

Der Rosenkohl in Irland ist häufig deutlich kleiner, als in Deutschland. Das bedeutete, dass ich für das selbe Gewicht an Rosenkohl, mehr als doppelt so lange putzen musste. Zumindest damit das Essen, wie von Herrin gewünscht, Punkt zwölf auf dem Tisch und für mich, auf dem Fußboden daneben, stand. Die kleine Rosenkohle waren dafür aber auch besonders zart und süß und das Gericht war dem Wetter ausgesprochen angemessen: Es wärmte von innen.

Nach dem Essen erhielt ich die gesammelten Strafen der letzten beiden Wochen. Zum Glück war nicht so viel zusammengekommen: 5 Stockschläge für die Kaffeekanne, zwei für das Ratschen mit dem Handwerker und fünf dafür, dass ich die letzte Strafe im Blog vergessen hatte zu erwähnen. Ich bedankte mich artig und küsste Herrins Hand und Füße, kochte Ihr einen Kaffee und schloss hinterher den Blog ab. 

Anschließend stand die Reinigung des Living Rooms an. Herrin nahm mir dazu die Ketten ab. Staubwischen, kehren und, zu guter Letzt, Boden wischen. Der hatte durch den Kaminumbau deutlich gelitten und musste wirklich gründlichst gereinigt werden. Und natürlich warf ich auch den neuen Ofen ein erstes Mal an. Der Abzug funktioniert und die Dichtungen scheinen zu halten. Allerdings pfeift der Wind lautstark durch den Kamin, dass es die helle Freude ist. Als das erledigt war, kam noch der gesamte Eingangsbereich dran. Die große, durchsichtige Eingangsmatte wollte und wollte sich nicht durchgängig säubern lassen. Einen kurzen Wutanfall meinerseits kommentierte Herrin denn auch so lautstark, wie treffend: "Sag mal, spinnst du, sklave? Kaum musst du mal putzen, schon stellst du dich an und schreist hier rum. Sei froh, dass ich dir die Ketten abgenommen habe. Dann wärs noch viel schwieriger!" Kleinlaut entschuldigte ich mich.

Gegen 15:30, Herrin machte früher Feierabend, fuhren wir noch einmal kurz ins Städtchen und kauften ein paar Kleinigkeiten. Fisch, das war eigentlich die Idee gewesen, war ziemlich ausverkauft. Kein Wunder, denn bei Sturm fahren die Boote seltener raus. Eine Stunde später waren wir wieder zurück und unser Hahn nahm das zum Anlass, sich bereits wieder in die warme Stube seines Hühnerhäuschens zurückzuziehen. Die Damen ließen sich noch länger Zeit. Auch als wir eine gute halbe Stunde später im Dunkeln wieder draußen waren, hatte sie der Sturm wohl so verschreckt, dass sie den Weg ins Häuschen immer noch nicht gefunden hatten. Wir halfen daher tatkräftig nach. Obwohl es nicht kalt war, etwa zwölf Grad, krochen uns Wind und Feuchtigkeit schnell unter die Haut und so sahen wir zu, dass wir wieder ins Haus kamen.

Wieder drinnen, kam ich in Ketten, schaltete die Weihnachtsbeleuchtung an und sorgte so für etwas vorweihnachtliche Stimmung, während draußen der Wind pfiff. Herrin nahm dies zum Anlass, eine Fuß Massage zu wünschen. Die folgende halbe Stunde kümmerte ich mich ausgiebig um Ihre Füße. 

Und danach richtete ich für Herrin und mich einen Teller Tomaten mit Mozzarella her, den wir mit Genuss verdrückten. Den folgenden 0,0 Gin Tonic nahm Herrin auf der Couch zu sich. Sie schaltete den Fernseher an, wir sahen unsere Serie weiter und gingen um viertel nach zehn ins Bett. Herrin packte mich in die Dreipunkt Fixierung und, trotz lautem Sturms, waren wir beide binnen Minuten weggenickt. 


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