22.12.2023 Kikeriki!

Herrin war bereits kurz vor acht aufgestanden, kam aber nach ein paar Minuten wieder zurück ins Schlafzimmer. "Habe die Hühnerstall Tür schon mal aufgemacht. Damit sie, wenn es hell wird, auch schon raus können." Das war eine sinnvolle Idee, da wir mittags abfahren würden und die Hühner dann sicher in Ihrem Hühnerstall sperren mussten. Herrin kuschelte sich an mich und wir dösten noch ein paar Minuten ehe plötzlich ein ziemlich rostiges "Kikeriki" ertönte. "Oh, er kann es doch", lachte Herrin und wir lauschten noch einigen weiteren knarzigen Versuchen unseres Hahns, erstmals einen ordentlichen Weckruf auszustoßen. Dann zückte Herrin den Kochlöffel und bat mich anschließend  an Ihre Füße.

Der Vormittag verging ziemlich schnell, mit all den verbleibenden Vorbereitungen für unseren Kurztrip und dem Klarschiff machen für die Kids. Gegen Elf frühstückten wir, Herrin nahm mir hinterher alle Cuffs ab und legte mir die Vanilla Cuffs an. Kurz nach halb eins machten wir uns noch an die beschwerliche Aufgabe, die protestierenden Hühner in den Stall zurück zu treiben und danach ging es los. "Jetzt ist es erst mal nichts mehr mit unserem Leben, mein sklave. Aber bleib brav, denn die Ungehorsamkeiten, die du dir in der Kinderzeit leistest, werden hinterher in jedem Fall bestraft. Und da kann ja nun wirklich viel zusammenkommen", warnte mich, eine ansonsten gutgelaunte Königin.

Bereits im ersten Städtchen, das wir durchqueren mussten, verloren wir 20 Minuten im Stau. Auch in Killarney ging es uns nicht besser. Die einkaufswütigen Iren hatten wohl alle noch letzte Weihnachtseinkäufe zu tätigen und blockierten die wenigen Straßen in der Nähe der Supermärkte. Unser Weg führte uns später über kleine Sträßchen nach Süd-West-Cork. Durch die hübsche Stadt Bantry fuhren wir weiter südwärts, bis wir an unserem ersten Zielpunkt ankamen. Gegen vier erreichten wir die angepeilte Geflügelfarm, mit prächtigen Ausblick auf die dortige Bucht, und packten dort unsere Entenbestellung ein. Weiter ging es nach Baltimore, einem Fischerörtchen an der Küste. Wir checkten ins Bed and Breakfast ein, drehten eine kleine Runde durch den Ort und waren zum Sonnenuntergang wieder auf dem Zimmer, um uns auf unser Abendessen, in einem Lokal der Spitzengastronomie, vorzubereiten.

Am liebsten wären wir bei dem sich bietenden Ausblick gar nicht aufgebrochen. Ein Taxi brachte uns gegen sechs ins  Örtchen, wo wir in den nächsten drei Stunden überragend verpflegt wurden. Nicht nur die Speisen, alle türkisch angehaucht, hatten es in sich. Auch die Weinbegleitung zu den einzelnen Gängen war hochinteressant und gelungen. So servierte uns der Sommelier zu einem Gang, Köfte in Bulgurmantel, mit Mandelsplitter, auf Knoblauch Labneh, einen Japanischen Sake. Eine wirklich außerordentlich gelungene Komposition.

Gegen halb zehn kamen wir wieder im B&B an und löschten das Licht gegen zehn. "Nicht nur, dass ich dich ohne Ketten schlafen lassen muss. Nein, jetzt auch noch zwei Einzelbetten. Kann ich dich nicht mal mehr festhalten", murmelte eine schon ziemlich müde Herrin, ehe Sie einschlief.

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