09.12.2023 Wir bauen einen Ofen ein

Herrin hatte rechtzeitig den Wecker gestellt, denn unser Taxi fahrender Allround Handwerker hatte sich endlich angesagt, um, zusammen mit mir, unseren verschlossenen Kamin im Living Room in einen funktionierenden Ofen zu verwandeln. Daher bekam ich nach dem Rohrstock sowohl Ketten, als auch Cuffs abgenommen. 

So gelang es mir die Küche recht schnell auf Vordermann zu bringen und daher durfte ich den Blog schon mal beginnen. Herrin hatte Ketten und ähnliche, auffällige Utensilien im Schrank verstaut und trank noch Ihren Kaffee, als plötzlich unser Handwerker im Wohnzimmer stand. Die Wohnungstür war wohl nicht verschlossen gewesen und so war er einfach durchgelaufen, bis er bei mir ankam. Herrin war spürbar geschockt. Sie verkroch sich wieder in Ihr Büro und begann zu arbeiten, während wir beiden Handwerker den Kamin demontierten.

Erst nach der erfolgten Demontage konnten wir abschätzen, welche Abmessungen ein möglicher Ofen haben dürfte. So fuhren wir zum nahe gelegenen Baumarkt, sahen uns einige Prachtexemplare an gusseisernen Öfen an und nahmen schließlich ein irisches Original mit dem klingendem Namen "Joyce" mit. Und ich erfuhr bei der Gelegenheit, dass alle Öfen dieser Marke den Namen eines berühmten, irischen Schriftstellers tragen. Sand, Zement, Silikon und Rohrstücke vervollkommneten unseren Einkauf.

Die anschließend zum Einsatz kommende, bewährte Try and Error Methode verursachte einen wesentlich längeren Umbau, als ich mir vorstellen hatte können. Als wir nach mehreren Versuchen die machbaren Arbeiten erfolgreich abgeschlossen hatten, war es bereits viertel nach drei. Montag Abend würde noch jemand vorbei kommen, der das Ganze verputzen soll. Erst dann kann der Ofen endgültig angeschlossen und final abgedichtet werden. Als der schlimmste Dreck aufgeräumt war und wir wieder allein waren, war es halb vier. Herrin hatte es sich inzwischen im Wohnzimmer gemütlich gemacht und empfing mich mit mitleidigem Blick. "Das hast du dir auch anders vorgestellt, mein sklave?" Ich nickte. "Weißt du was: So gut mir dein Adventskalender Türchen heute auch gefallen hat: das lassen wir mal besser sein. Irgendwie haben wir gerade immer genug anderes um die Ohren, mein Schatz." Darüber war ich ausgesprochen dankbar!

Herrin hatte sich sogar darum gekümmert, dass die Pasta Sauce weiter einkochte und so konnte ich direkt dazu übergehen, die Nudeln anzufertigen. Herrin gestattete mir den Tagliatelle Aufsatz der Nudelmaschine zu verwenden, anstatt Pappardelle mühsam mit der Hand zu schneiden. Da wir auch beide nur jeder schnell ein Vollkornbrot zwischendurch verschlungen hatten, kam uns das frühe Abendessen um 16:30 gerade recht. Jeder erhielt einen riesigen Teller Tagliatelle mit Rinder Sugo, den wir auch komplett verschlangen. "War wieder lecker und die Nudeln waren besser, als beim letzten Mal." 

Nachdem die Spülmaschine eingeräumt war, setzten wir uns auf die Couch und davor und ich öffnete eine Flasche Eschendorfer Lump vom Weingut Sauer. Sehr, sehr lecker. Herrin warf unsere Serie an, die wir uns zu ende ansahen. Dann begannen wir eine neue Serie mit einer weiteren Flasche Silvaner: Randersacker Pfülben von Weingut Schmitts Kinder. Noch besser! 

Gegen 22:30 hatten wir gute Laune und die nötige Bettschwere und fanden problemlos den Weg ins Bett. Herrin fand sogar die beiden Schlösser und sicherte mich folgerichtig auf meiner Seite.

Kommentare

  1. Es war in den siebzigern Mode in GB, die offenen Kamine zuzumauern... Auch in meinem Zuhause damals in Dorset, war der Kamin zugemauert und mit einem Elektroöfchen ausgestattet. Sah meiner Meinung nach scheisse aus, aber eben. Ausbauen nicht erlaubt. Und der ganze Rückbau anstrengende und man weiss nicht, was im Kamin alles noch so vorhanden ist.
    Grüsse Beat

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    1. Die Briten...... Der Kamin war auch nicht zugemauert, sondern nur verstopft und zugeklebt. Das Haus stand lange leer und so wollte der Eigentümer wohl verhindern, dass die beiden Feuerstellen das Haus verdrecken.

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