15.12.2023 Der Hühnerstall

Herrin und ich wachten gegen acht auf. Ein wenig blieb Sie noch liegen, ehe Sie aufstand. Da ich  nicht im Stande schien meine Augen zu öffnen, ließ Sie mich freundlicherweise liegen. Ich hätte es ohne Ihre Hilfe bekanntlich sowieso nicht aus dem Bett geschafft und döste daher einfach ein wenig weiter. Kurz vor halb neun war Herrin wieder im Schlafzimmer. "Aufstehen, Schlafmütze. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich darauf verzichte, dass du mir den Kaffee servierst, mein sklave." Sie öffnete die beiden Schlösser, dann durfte ich mich an Ihre Füße begeben. Anschließend pinnte Sie mich einige Zeit auf den Boden. Die Schläge entfielen gestern morgen erstaunlicherweise. Herrin, die gestern nicht Ihrer regulären Arbeit nachgehen wollte, entließ mich in die Küche, den aufgebrühten Kaffee einschenken und servieren. Dann durfte ich mich um die Sauberkeit in Wohnzimmer und der Küche kümmern.
Es ging mal wieder in die Parkposition. Zumindest ansatzweise. Herrin hatte die Küchenkette nicht mehr eingehängt und so kniete ich einige Minuten nur an der Kette am Tisch selber. Herrin schickte mich, die Küchenabnahme war ohne Auffälligkeit geblieben, an den Blog. "Und heute Nachmittag müssen wir den Hühner Käfig fertig bekommen. Wir werden morgen drei Hennen und einen Hahn abholen fahren."

Herrin und ich hatten einige Wochen damit verbracht uns über hiesige Hühner schlau zu machen. Wir wollen unbedingt Zwiehühner, also moderate bis gute Eierleistung, bei gleichzeitig vernünftiger Fleisch Produktion. Wir stolperten über einige Rassen, die das wohl gut bedienen, aber das Angebot im Winter ist leider ziemlich mau, so dass wir auf den gängigen Seiten nicht fündig wurden. Ich sollte besser sagen: sklave wurde nicht fündig. Und das hatte einen simplen Grund: Das wichtigste Portal in Irland für viele Themen ist nach wie vor Facebook. Und sklave darf kein Social Media. Daher entging uns dieser wichtigste Strang zunächst komplett. Erst als ich Herrin auf eine Facebook Gruppe aufmerksam machte, die auf einer anderen Seite erwähnt wurde, und meinte, ob Sie sich nicht mal anmelden wollte, wurde uns die Wichtigkeit des Mediums Facebook bewusst. Vier Tage später hatte Sie ein Angebot für drei 17 Wochen alte, reinrassige Light Sussex Hennen und einen erwachsenen Gockel dazu, für 60€.

Kurz vor elf hatte ich den Blog fertig und fing an zu kochen. Die Auberginen waren bereits um halb elf in das Rohr geschoben worden und so hatte ich genug Zeit, um bis zwölf mit dem Hühnchen-Auberginen-Grüncurry fertig zu werden. Um zwölf stand das Essen auf dem Tisch und Herrin fand es mal wieder richtig gut. Ich bereitete im Anschluss einen Kaffee zu, wir zogen uns um, die Ketten kamen runter und wir gingen mit dem dampfenden Kaffee nach draußen, den Stall fertig stellen.

Wir kamen gut voran, vergossen erneut ausgiebig Blut an den Drähten des Käfigs und dichteten ihn rundherum hermetisch gegen größere Eindringlinge ab. Zur Sicherheit legten wir eine dicke Einheit ein Meter hohen Maschendrahtzauns um das ganze und legten eine Lage Schafszaun flach auf den Boden unter dem Außengestänge der "Voliere", damit Füchse und andere Räuber sich weder durchbeißen, noch durchgraben können. Das ganze sicherte ich mit 26 Heringen in der Erde. In der Dämmerung verschraubte ich noch schnell, vor die Eingänge des Holzstalls selber, einige Verschlussscharniere, damit das Häuschen garantiert sicher verrammelt ist. Gegen halb sechs waren wir zurück im Haus und genehmigten uns zur Belohnung ein alkoholfreies IPA.

Herrin und ich schnippelten zusammen einen gemischten Salat mit Mozzarella, den es, auch für mich am Tisch, mit einer Scheibe Vollkornbrot gab. Danach waren wir beide ziemlich kaputt und ließen uns vor und auf der Couch nieder. Herrin stellte die natürliche Ordnung wieder her, in dem Sie mir Ketten anlegte. Und ich durfte Ihr zur Feier des Tages einen Raumland Blanc de Blanc 2014 Extra Brut kredenzen. Dann schalteten wir die Serie ein und sahen bis viertel nach zehn fern. "Und morgen klingelt der Wecker schon um halb acht, mein sklave, weil wir um zwölf in Kenmare sein müssen, die Hühner abholen. Und davor müssen wir noch einkaufen. Der Kühlschrank ist ja komplett leer."

Um halb elf war sklave dann gut befestigt im Bett und wir waren ziemlich rasch eingeschlafen.


Kommentare