18.12.2023 Wenn es früh dunkel wird ist Weihnachten nicht weit
Und wieder einmal lief der Tag ganz anders als erwartet. Herrin hatte Arbeitstag und klopfte mich mit dem Kochlöffel mit sich aus dem Bett. Der Wind war wieder etwas eingeschlafen und Herrin, nachdem ich Ihre Füße begrüßt hatte, machte sich auf den Weg zum Hühnerstall, um das Türchen zu öffnen. Ich watschelte in die Küche und kochte Kaffee. Nachdem Herrin Ihren Kaffee erhalten hatte und ich ein wenig in der Küche sauber gemacht hatte, machte ich mich, nun ohne Ketten, auf den Weg zum Hühnerstall. Es galt den gröbsten Mist aus dem Stall zu räumen. Die possierlichen Tierchen hatten Ihre Heimstatt tatsächlich bereits alleine verlassen und fraßen aus dem Trog.
Ich war gerade mit dem Mist am Kompost gewesen, als plötzlich unser Taxi fahrender Maler in die Einfahrt bog. Es gelang mir die Cuffs gerade noch rechtzeitig zu verstecken. Er teilte mir mit, dass der andere Handwerker vorhatte, bereits vormittags vorbei zu kommen, um den Kamin im Living Room fertigzustellen. Herrin war über dieses vollkommen unerwartete Eindringen in unser Leben ziemlich schockiert. "Als nächstes brauchen wir ein gescheites Tor, mein sklave. So geht das nicht mehr weiter. Dauernd fährt hier jemand zu uns rein."
Als nächstes kümmerte ich mich um einige steuerliche Angelegenheiten. Immerhin gelang es mir, die wichtigsten Themen für die irische Steuer nun so zu regeln, dass wir nicht doppelt und dreifach zur Kasse gebeten werden können. Nun konnte ich mich an den Blog machen. Jede Minute erwarteten wir den Handwerker und daher war ich ohne Ketten verblieben und Herrin hatte mir die Vanilla Cuffs angelegt. Aber er kam nicht.
Daher begann ich Mittagessen zu kochen. Hühnchen Koriander Curry stand auf dem Speiseplan und dazu gab es Basmati Reis. Und da der Handwerker bekanntlich jede Minute herein schneien konnte, musste Herrin mich, wie einen ganz normalen Menschen, oben am Tisch sitzen lassen. "Wie definiert man in Irland 'Vormittag', sklave?", grummelte Herrin denn auch, als ich Ihr unser Essen servierte. Ihre Laune hellte sich mit dem ersten Bissen jedoch auf. "Oh, ist das gut!" War es wirklich.
Als ich gegen halb eins gerade die Küche aufgeräumt hatte, kam der Handwerker dann doch noch. Die nächste Stunde schliff er Kanten und Ecken, dichtete Fugen und brachte das Holzsims wieder an. Gegen vierzehn Uhr machte er sich wieder auf den Weg zu seinem letzten Kunden vor den Weihnachtsferien. Und Herrin und ich fuhren zum Baumarkt, eine Plane kaufen. Die Hühner saßen ganz erbärmlich an die Hauswand gequetscht, während es den ganzen Tag über nieselte und regnete. Sie können sich zwar auch unter dem Häuschen aufhalten, aber auf Dauer schien uns das nichts zu sein, da dort Futter und Wasser stehen und verschmutzt würden. Daher wollten wir über den hinteren Teil des Stalls eine Plane zurren, um etwas mehr Schutz vor Wind und Wetter zu bieten. Wir befestigten die Plane auch gleich. Und als wir damit fertig waren, kappten wir bei der Gelegenheit auch gleich einen Schnabel Überbiss bei einer unserer Junghennen. Danach trug mir Herrin auf, den Betonboden unter dem Käfig zu säubern. Dazu eignete sich unser Kärcher herausragend gut. Die Hühner waren wohl nicht erpicht darauf, noch nässer zu werden, krochen unter dem Stall hervor, unter dem sie sich verkrochen hatten, während wir die Plane befestigt hatten. Sie steuerten umgehend den direkten Weg in Ihren Stall an, um dem Kärcher zu entgehen. Wie praktisch! Da es auch schon dunkel zu werden begann, schloss ich Ihr Türchen und machte mich zurück auf den Weg ins Haus.
Herrin hatte noch ein wenig zu arbeiten und Sie hatte mir aufgetragen, die Dusche zu säubern. Die nächsten dreißig Minuten schrubbte ich die Dusche und auch das Waschbecken. Herrin beendete Ihren Arbeitstag und gesellte sich danach zu mir in unseren Wohnbereich. "Heute Abend hätte ich gerne Miso Suppe, mein sklave." Miso Suppe mit Tofu allein klang mir ein wenig dünn. Aber weißer Reis allein dazu erschien mir zu langweilig. Da fiel mir 'Furikake', ein japanisches Streugewürz für Reis, ein. Da wir das mit Sicherheit nicht würden besorgen können, googelte ich eine 'do it yourself' Variante. "Blöd, wir haben keine Sesamkörner", nuschelte ich vor mich hin. "Wozu brauchst die denn?" Herrin ließ sich von mir die Idee erklären und entschloss sich kurzer Hand, sich ins Städtchen chauffieren zu lassen, um Sesam zu kaufen. "Gute Idee, Herrin. Dann können wir endlich auch den Tiefkühl Spinat mitnehmen, den wir schon zweimal vergessen haben." Und das obwohl er auf der Einkaufsliste ganz oben stand. "Stimmt, sklave", lachte Sie. Wir machten uns auf den Weg in die Dunkelheit. Als wir das Städtchen erreichten, war an jedem Haus Weihnachtsbeleuchtung angebracht und sogar ein hell strahlender Christbaum stand vor dem Rathaus. "Oh mein Gott, ist der hässlich!", kommentierte Herrin zwar treffend, aber hübsch anzusehen war die vorweihnachtliche Beleuchtung der Hauptstraße allemal.
Im Supermarkt bekamen wir Sesam und noch ein paar andere Kleinigkeiten, kauften einen Schreibblock, Arbeitsutensilien für Herrins Arbeit und einen kleinen Eimer für den sklaven, zum Hühnerschiss wegschaufeln. Wieder zu Hause angekommen fehlte natürlich zum dritten Mal der Spinat. Es ist immer schön, Herrin herzhaft lachen zu sehen, nachdem ich Ihr das mitgeteilt hatte.
Sie legte mir die Ketten an und ich begann zu kochen. Nur etwa 30 Minuten später standen die Miso Suppe und der Reis, sowie das selbstgemachte Furikake auf dem Tisch. Ich hatte den Christbaum angeschaltet und die drei Kerzen auf dem Adventsgesteck angesteckt. Und Herrin ließ mich sogar oben essen. "Jetzt fühlt es sich das erste Mal wie Weihnachten an, Herrin."
Herrin, die was das Streugewürz anging, erhebliche Skepsis gezeigt hatte, war angenehm überrascht und verwendete das Gewürzpulver üppig. Dadurch wurde dieses einfache Essen doch sehr aufgewertet. Herrin beschloss anschließend, dass die Weihnachtszeit auch für Sie angebrochen sei. "Dann hol uns doch mal einen weihnachtlichen Rotwein, mein sklave." Es wurde ein Leistadter Kalkofen 2018 von Rings. Und er gab uns das weihnachtliche Gefühl, das Herrin ausgerufen hatte. Wir sahen uns einen Film an, dann die letzte Folge der aktuellen Serie, ehe wir um 22:30 zu Bett gingen. Natürlich auch wieder Dreipunkt gesichert, fiel ich umgehend in einen tiefen Schlaf.
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