10.02.2023 Und ich hätte gerne: Everything Everywhere All at Once

Nein, es ging Herrin gestern nicht wieder gut. Erst mal. Und wieder anders. Es waren weniger der Ärger und die Frustration, als die Nachwirkungen der Magnum Flasche Pomerol am Abend zuvor. Herrin ignorierte daher das Wecker klingeln um Sieben und rückte mir ganz nah auf die Pelle. Das Rasseln um 7:15 ignorierte Sie ebenso hartnäckig und dann nickte auch ich wieder weg. Als ich wieder aufwachte, lag Herrin immer noch Gesicht an Gesicht. "Wollen Sie gar nicht aufstehen, Herrin?" "Nein, erst wenn der Wecker noch mal klingelt. Und das ist um 8:15. Das reicht, um noch einen Tag Urlaub zu nehmen. Mir geht's nämlich gar nicht gut!" Auch ich hatte Kopfschmerzen, hatte aber vor zu arbeiten, da ich an einigen Terminthemen arbeiten musste. Aber nun hieß es warten, bis Gebieterin entschied, aufzustehen und mich gegebenenfalls los zu machen.

Das geschah wider Erwarten doch noch vor dem Wecker um 8:15. Herrin unterließ Ihre Maintenance Schläge ("Die holen wir morgen nach!"), streckte mir auch nur den Fuß, im Liegen, kurz entgegen und ich marschierte, nach einem kurzen Kuss auf den Fußrücken, in die Küche und sorgte für Ordnung und Kaffee.

Die Sporteinheit entfiel gestern ersatzlos. Ein Omelett bekam Herrin gegen 9:45, dieses Mal mit mehr Käse, "aber auch sehr lecker, mein sklave!"

Die Zornes Falten auf Ihrer Stirn waren durch Augenringe ersetzt worden, die aber vergehen würden. Die "Weinkur" hatte angeschlagen! Nach dem Frühstück arbeitete ich konzentriert bis Mittag an meinen Themen. Gegen zwölf Uhr 30 beschloss Herrin, das sonnige Wetter zu einem Ortsrundgang zu nutzen. Wir unterhielten uns auch über den Speisenplan der nächsten Woche, was Herrin denn gerne zu essen möchte und was wir gegebenenfalls noch zusätzlich zu besorgen hätten. Und dabei ließ Göttin diese eine, mich sehr glücklich machende, Bemerkung fallen: "Weißt du, mein sklave: Wenn ich morgens aufwache, überlege ich immer gleich als erstes, was es denn heute zu Essen geben wird. Und dann lächle ich und freue mich riesig drauf, dass du mir etwas ganz toll kochen wirst, das ich bestellt habe."  Am Ende unserer Runde stand ein ausführliches Drei-Läden-Shopping an: Discounter, Drogerie Markt und Premium Supermarkt. Am Ende der Tour war die Einkaufstasche voll und schwer und ich durfte sie nach Hause tragen.

Herrin legte mich sogleich wieder in Ketten, "arbeiten wirst ja jetzt wohl nicht mehr, mein Schatz?!", ließ mich die Lebensmittel einräumen und Ihr den Mittagskaffee zubereiten und kredenzen. Und schon begann ich mit den Vorbereitungen des samstäglichen Abendessens: Ein Fond für den Schweinebraten musste her. Nebenbei bereitete ich die Würzung für unseren Burger am Abend vor. Da Herrin Putenburger bestellt hatte, musste das Putenhack so gewürzt werden, dass es nach Rindfleisch schmeckt. 

Herrin kam mich immer wieder mal besuchen, um den Gerüchen in der Küche nach zu schnuppern. Inzwischen waren Ihre Augenringe verschwunden und gekommen waren Ihre Grübchen und Lachfältchen. Mir kamen fast die Tränen, als ich sah, dass es meiner Göttin wieder gut ging. Ich nahm Ihr Gesicht in meine Hände, streichelte und küsste Sie. Eng umschlungen blieben wir doch tatsächlich ein paar Minuten stehen, ehe Herrin sich wieder auf zu Ihrem Ottomanen machte.

Gegen 15:30 Uhr rief Herrn mir aus der anderen Ecke des Wohnraums zu: "Meinst nicht, dass du dir mal einen Pause gönnen kannst?" Der Fond köchelte vor sich hin und daher bejahte ich. Herrin nahm mich von der Kette in der Küche und legte mich an die in die Ecke. Wir lasen ruhig eine Weile vor uns hin. "Ein Tee wäre jetzt nicht schlecht, mein sklave. Machst uns bitte einen?" Wer könnte da nein sagen? Herrin löste mich von der Couchkette, ich watschelte klirrend los und Herrin folgte mir überraschenderweise. Sie griff sich ein Leder Paddel mit Nieten, das Sie kürzliche gekauft hatte. Eigentlich ist es eine Mischung aus Paddel und Riemenpeitsche. 

Jedenfalls zückte Sie das Instrument und begann mir, auf dem Weg in die Küche, voller Freude, meinen Hintern zu versohlen. Und schlug weiter, während ich das Wasser aufsetzte und dann wieder zurück in die Ecke trottete. Davonlaufen war ja nicht. Gegen Ende des Weges waren doch so viele Schläge auf Hintern und Seiten geprasselt, dass ich es nicht mehr stoisch und tonlos über mich ergehen lassen konnte. Und als ich wieder auf meinen vier Buchstaben auf dem Kissen in der Ecke saß, hatte ich verstanden, dass das Ding alles andere als harmlos ist. 

Nachdem wir den Tee in der Couchecke zusammen geleert hatten, machten wir uns zusammen ans Abendessen. Herrin fühlte sich für Süßkartoffel Pommes zuständig, jubilierte immer wieder mal durch die Wohnung ("Heute gibt's Burger, trallala!"), der sklave für Burger mit allen Beilagen und Salat. Gegen 17 Uhr stand das Essen auf dem Tisch und auch der sklave durfte, um größere Sauereien zu vermeiden, am Tisch essen.

"Und wenn du aufgeräumt hast, machst uns einen Verdauungstee und machst dich danach in der Ecke fest!", gab mir Herrin auf den Weg, als Sie sich auf denselben Richtung Balkon begab. Die Ecke verließ ich den ganzen Abend über nur noch einmal: Als ich Herrin einen 'Entgeistert' servieren durfte. Herrin hatte zwei Filme für den Abend vorbereitet, die wir uns gemeinsam ansahen. Der zweite war "Everything Everywhere All at Once", einer der Oskar Favoriten dieses Jahr. Nun ja, so ganz konnten, zumindest wir beide, den Hype um den Film nicht nachempfinden. Eindeutig als B-Movie konzipiert, der witzig, gut gespielt, schrill und unglaublich schräg ist, aber "bester Film des Jahres"? Als der Film um 22:30 beendet war, schickte Herrin mich auch schon ins Bett. Und sicher befestigt schlief ich auch umgehend ein.



Kommentare