21.12. - 22.12.2024 Katastrophen und Komplimente
Wintersonnwende verlief ausgesprochen stürmisch. Ein weiterer Orkan behelligte die irische Insel und brachte erneut und andauernd Windgeschwindigkeiten von weit über 100 Km/h. Die Hühner blieben freiwillig in der Voliere und auch wir trauten uns nicht recht vor die Tür.
Per Ferndiagnose konferierte ich mit dem Klempner über die Ursache des neuerlichen Wasserschadens. Seiner Auffassung nach konnte es nur die gleiche Stelle wieder betreffen. Er bat mich nachzusehen. Das hieß für mich, Spachtelmasse wieder entfernen, Schrauben in dem geflickten Wandstück finden, wieder herausdrehen und dann für ihn Photos vom Zustand der Leitung machen. Seine Befürchtung war, dass eine der viel zu langen Schrauben, die er verwendet hatte, um das runde Stück Wand in dahinter liegende Holstücke zu befestigen, das Rohr angekratzt hatte. Nachdem es mir nur mühsam gelungen war, das Stück einigermaßen wohlbehalten wieder aus der Wand zu bekommen, konnte ich konstatieren: Kein Schaden.
Daraufhin bat er mich die Pumpe kurz anzustellen und es zu beobachten. "Definitiv kein Wasseraustritt", meldete ich ihm. Musste dann aber erwartungsgemäß im Erdgeschoss feststellen, dass dort das Wasser eben schon tropfte und die Leitung herunterlief. "Ok, ich komme Sonntag Vormittag vorbei und schaue es mir an", teilte er mir mit, nachdem er das aufgenommene und gesendete Video gesehen hatte, dass das herunter laufende Wasser zeigte. Herrin war, ob der Situation, ziemlich entnervt. Deutete doch alles daraufhin, dass auch noch andere Anschlussteile nicht sauber versiegelt waren und dann weitere Wandteile entfernt werden müssten. Entsprechend missgelaunt waren wir den Rest des Samstags. Herrin konnte die Nacht über nicht gut schlafen und lag lange wach. Einerseits, weil der Sturm röhrte, andererseits weil Sie unser Bad Problem doch ziemlich belastete.
Der Sonntag versprach die Lösung all unserer Probleme! Der Sturm fegte nur noch mit knapp hundert um unser Haus, nur ein weiterer Baum war umgekippt und unsere, durch die Bäume hängend installierte Glasfaser Leitung, war immer noch sicher aufgehängt und spendete Internet. Für mich stand ein Großkampf Tag an, hatte Herrin mich doch gebeten, Ihr ein großes Roggenbrot zu backen und, als Abendessen, Südtiroler Knödelvariationen zuzubereiten. Und das alles, wenn man noch nicht genau weiß, wann und ob der Klempner aufschlägt. Und unser Taxi fahrender Maler hätte schon am Samstag vorbeikommen wollen, den alten Heizkörper und das verzinkte und verbogene Farm-Gatter abholen, das bisher unsere Einfahrt verziert hatte. Aber der könnte auch genauso gut Sonntags vor der Tür stehen.
Daher hatte Herrin mir nach dem Aufstehen schon die Ketten abgenommen. "Es reicht dann echt mal mit den Besuchen", grummelte Sie. Und ich begann sogleich in der Küche zu werkeln. Ich wurde nervöser, je länger der Vormittag dauerte und der Klempner nicht aufschlug. Um zehn war dann auch noch das Internet ausgefallen. Ich war froh, dass ich bereits zuvor die Basis Rezepte für die unterschiedlichen Knödel Varianten geladen hatte. So konnte ich mich damit weiter sinnvoll beschäftigen und die Knödel kochfertig vorbereiten.
Als der Klempner bis 11:30 immer noch nicht da war und ich ihn auch nicht telefonisch erreichen konnte, beschloss Herrin, ein schnelles Frühstück einzuschieben. Damit ich wieder frei wäre, wenn er gleich aufschlüge. Was er natürlich nicht tat. Ich rief ein weiteres Mal an. Erneut keine Antwort. Nun war ich doch ziemlich angesäuert und informierte Herrin, dass ich vorhätte ihn nun so lange immer wieder anzurufen, bis er abnähme. "Mach das, sklave."
Schließlich nahm er irgendwann hörbar entnervt ab.
Er: "Jaaa? Was ist?"
Ich: "Wir waren am Vormittag hier verabredet."
Er: "Mir kam was dazwischen." Pause "Aber ich kann gegen zwei da sein."
Ich: "Dann bis zwei."
Als er gegen zwei bei uns aufschlug, war unser Internet immer noch tot. Wir begannen mit der Fehlersuche für den Wasserschaden. Er kam nach einigem hin und her zu der Überzeugung, dass in einer offen zugänglichen Rohr Weiche eine Dichtung fehlerhaft sei. Er wechselte die Weiche, wir testeten und siehe da: Kein Wasser mehr. Herrin war überaus erleichtert, dass er oben nicht noch weitere Löcher in unsere niegelnagelneuen Wände hatte bohren müssen. Und Sie war vor allem sehr froh, dass er uns um halb vier wieder verließ. Endlich konnten wir das neue Tor schließen.
"Ich geh mal schnell oben auf die Toilette, um zu sehen, ob alles funktioniert", teilte Sie mir mit, als ich gerade das Brot für den Ofen vorbereitete. "Darf ich auch auf die Toilette, Herrin?" "Ja, geh nur. Aber unten." Ich ging also unten, Herrin aufs neue Klo oben.
Ich saß noch auf der Toilette und reinigte die Öffnung im Cage von den unvermeidlichen Tropfen, die grundsätzlich Gestänge und umliegendes Gewebe befeuchten, als von oben ein markerschütternder Schrei ertönte. "SCHALT DIE SCHEISS PUMPE AB, sklave. SOFORT!" Ich sprang auf und zog den Stecker. "Bring Handtücher mit!", schallte es von oben.
Einige Handtücher lagen bereits rings um die Toilette und saugten Wasser auf. "Die Spülung ist übergelaufen! Ruf den Klempner an, der ist ja erst fünf Minuten entfernt." Zunächst öffnete ich den Deckel des Spülkastens, um zu sehen was los war. Ein S-förmiges Plastik Rohr, das den Wasser Zufluss in die richtige Richtung lenkt, war gesprengt. Bei einer 8 Wochen alten Toilette! Dadurch war das hoch gepumpte Wasser nicht, wie vorgesehen, nach unten in den Behälter, sondern nach oben, Richtung Deckel geschossen worden und durch die Ritze des Spalts ausgetreten. Erst jetzt traute ich mich den Klempner anzurufen. Er nahm tatsächlich ab! Per Video Call konnte ich ihm das Problem zeigen. "Was ist das mit Eurem Haus, verdammt noch mal!" Er schüttelte ungläubig den Kopf. Er hatte dafür jedenfalls kein Ersatzteil. "Versuch es mit Kabelbinder zu flicken und besorg dir das Ersatzteil selber. Ist ja noch in Garantie." Da wir die Toilette selber gekauft hatten und er sie nur installiert hatte, die korrekte Vorgehensweise. Tatsächlich gelang es mir die Funktionalität mit vier Kabelbindern, vorläufig und halbwegs gesichert, wieder herzustellen.
Ich widmete mich wieder Brot und Abendessen. Während Herrin auf Ihrem Handy nachsah, was mit dem Internet los sei. Das Problem lag in der Nähe von Killorglin, wo wohl das Hauptglasfaser Kabel in der Region beschädigt worden war. Gegen Abend sollten wir wieder Netz haben, so die Mitteilung. "Mir ist es echt lieber, wir haben Strom, als Internet, sklave. So kannst wenigstens für mich kochen." "Ja, Herrin. Zumal wir ohne Strom auch kein Internet hätten." Herrin lachte auf. "Daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber mal im Ernst, mein sklave: Ich darf mich wirklich glücklich schätzen, so einen tollen Koch wie dich zu besitzen. Der mir fast täglich das beste Essen zubereitet. Das macht mich schon glücklich." Ich wusste gar nicht recht, was ich dazu sagen sollte. "Danke Herrin. Das ist das schönste Kompliment, das Sie mir machen konnten."
Das Brot war bereits 30 Minuten im Ofen, als ich das Abendessen servieren konnte. Herrin ließ mich ausnahmsweise Ihr gegenüber am Tisch Platz nehmen und mit Ihr speisen. Die vier verschiedenen Südtiroler Knödel, Rote Bete- , Rote Bete mit Graukas- , Graukas- und Spinatknödel, begleitet durch einen 2019er Südtiroler Sauvignon Blanc Schreckbichl Lafoa, fanden durchwegs Herrins überschwängliche Zustimmung. So sehr, dass Sie, wie ich auch, noch vier weitere verputzte. Tatsächlich kamen alle 16 Knödel weg!
Nachdem ich das Brot aus dem Ofen geholt hatte, ging es für mich wieder in Ketten und mit Herrin ins Dach Wohnzimmer. Das Internet war pünktlich für unseren Netflix Abend zurückgekehrt. Dort sahen wir unsere aktuelle Serie bis 22:30 weiter, ehe wir wieder im Erdgeschoss nächtigten. Natürlich schlafe ich auch dort in Ketten, wenn auch nicht befestigt. Das Schlafzimmer im Dach ist übrigens gut aufgeheizt und trocknet recht gut ab.
"Immerhin haben wir nun zu Weihnachten endlich mal unsere Ruhe, mein sklave." Herrins Wort in Göttins Ohr.....
Dann wünsche ich euch doch Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins 2025.
AntwortenLöschenBeste Grüsse Sklavebeat
Danke gleichfalls, Beat
LöschenWhat a stressful time you have had with all the water leaks, i am not surprised you both needed some wine. That bread looks delicious and you gate looks amazing.
AntwortenLöschenp
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The bread is an old fashioned German rye sourdough bread. Heavy texture. Turned out really well, although it's impossible to get the same milling of rye here in Ireland.
LöschenAnd yes: Herrin loves the (closed) gate too! :-D