23.01. - 24.01.2025 Orkan Eowyn
Herrin ist unruhig und beunruhigt. Und entsprechend durch den Wind. Unser D/s leidet logischerweise darunter, weil Ihre und auch meine Gedanken viel zu oft um den heraufziehenden Orkan kreisen. Wenn sogar der irische Ministerpräsident (=Taoiseach, deutsche Aussprache: Tiischäck) twittert, dass man in Irland keine höhere Warnstufe als Rot zur Verfügung hat und daher wirkliche und extreme Risiken auf Irland zukommen, dann kann man schon mal nervös werden. Die höchste Windgeschwindigkeit, die hier jemals gemessen wurde, waren 182 Km/h bei einem tropischen Zyklon, der sich 1961 nach Irland verirrte. Die gegenwärtigen Wettermodelle sehen ähnlich und höhere Geschwindigkeiten für die ganze Westküste vor. Und dabei rasiert der Sturm mit seinem Zentrum sogar nur an der Küste von Süd nach Nord vorbei.....
Entsprechend haben wir uns gestern auch nur darauf beschränkt, letzte Sicherungsmaßnahmen um das Haus zu treffen. Zwar hatte ich nach dem Aufstehen die morgendlichen Maintenance Schläge erhalten, aber es war doch deutlich zu spüren, dass wir beide mit den Gedanken nicht so recht bei der Sache waren.
Der Tag draußen begann mit Hagel und Sturm, dann kam die Sonne raus und das Wetter beruhigte sich. Wolken kamen auf und gegen fünfzehn Uhr wurde es absolut windstill. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm.
"Lass uns nach oben gehen und Fernsehen schauen, so lange wir noch Strom und Internet haben, mein sklave. Und bring einen Wein mit. Den brauche ich heute." Ehrlich gesagt ging es mir nicht anders. Vorher ging ich noch einmal hinaus zum Hühnerstall, um Eier einzusammeln. Die Stille war gespenstisch. Keine Vögel waren zu hören und auch sonst war die Stille und Ruhe höchst ungewöhnlich und gespenstisch. Keine Kühe, die muhten, keine Schafe, die mähten, nichts. Wie wir vom Haus aus sehen konnten, hatten die Bauern alle Tiere in die Ställe gebracht. Kein einziges Tier war mehr auf den Weiden.
Um 17 Uhr, es hatte gerade angefangen zu nieseln, waren unsere Hühner freiwillig bereits im Hühnerhaus verschwunden. Sie ahnten wohl bereits, was für eine Nacht bevorstand. Und auch um halb sieben, wir hatten inzwischen zu Abend gegessen, "eine echte Henkersmahlzeit, mein sklave", meinte Herrin, denn es gab Loup de Mer mit Saffran Sauce, Vollkornreis und Haus eigenen Broccoli, den ich am Nachmittag noch geerntet hatte, war es draußen still wie der Tod. "Eine Grabesstille", sagte Herrin, als wir in die Dunkelheit hinaus blickten.
Herrin hatte inzwischen über Facebook und Twitter die Meldungen erhalten, dass alle öffentlichen Einrichtungen, Schulen, Unis, öffentliche Verkehrsmittel und auch Supermärkte für die Zeit des Orkans geschlossen seien. Sicherheitshalber hatte Sie mir die Ketten abgenommen. "Falls wir schnell raus müssen....Sicherheit geht vor, mein sklave." Das hatten wir auch noch nie erlebt.....
Es ist eine Ohnmacht, die ich so noch nie kennenlernen durfte. Ausgeliefert sein im BDSM Kontext ist das eine. Den Urgewalten der Erde derart ausgeliefert zu sein, wenn auch nicht schutzlos, wir sitzen im Haus, ist etwas ganz anderes. Wir warten auf den Sturm. Ein schlimmes Warten, dass auch nicht dadurch besser wird, dass sich der Sturm etwas "verspätet". Um 19:20 waren die prognostizierten Windfahnen schon orange. Es frischte aber gerade erst auf...
Um 21 Uhr war der Wind dann voll da. Von da an wurde es zusehends schlimmer. Wir gingen um 23 Uhr ins Bett im Erdgeschoß. Zum Glück konnten wir schnell einschlafen. Aber kurz vor drei wurden wir beide wach. Der ohrenbetäubende Lärm war einfach zu laut, um weiter schlafen zu können. Sogar das Bett vibrierte von den gewaltigen Orkan Böen. Natürlich hatten wir bereits keinen Strom mehr. Erst gegen halb fünf konnten wir wieder einschlafen.
Morgen Update: Das Haus steht, das Gewächshaus und die Schuppen auch. Sogar die Hühnerstelle sind stehen geblieben. Unsere Sicherungsmaßnahmen haben, Göttin sei Dank, Früchte gezeigt und sich als ausreichend erwiesen. Außer ein oder zwei umgestürzten Bäumen vorne an der Straße scheinen wir glimpflich davongekommen zu sein. Natürlich waren wir seit kurz vor zwei Uhr ohne Strom, aber wir konnten morgens den Generator erfolgreich in Betrieb nehmen. Und hatten sogar tatsächlich Internet!
Ja, es war (und ist im Norden noch) ein Rekordsturm. Die höchsten Windgeschwindigkeiten, die je in Irland gemessen wurden, wurden in der Nacht an mehreren Orten weiter nördlich gebrochen. Um die 185 Km/h scheinen die Spitzen Geschwindigkeiten gewesen zu sein. Etwa 800.000 Haushalte sind gerade in Irland ohne Strom. In unserer Gegend sind zwei der größten Orte noch bis heute Abend komplett betroffen. Wir hingegen haben seit etwa 10:30 wieder Strom vom Netz. Ebenfalls in unserer Gegend wurde an einer strandnahe Boje ein Wellengang von 20 Metern Höhe gemessen. Und auch in der Nähe an einem Strand ist der Windmesser um 2:30 ausgefallen, als die Geschwindigkeit letztmalig mit 151 Km/h gemessen wurde.
Fazit: Nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen
It sounds like it was pretty scary but i am relieved to read that you are ok and the house etc undamaged.
AntwortenLöschenp
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