18.09. - 21.09.2024 Ein Jahr Irland
Genau ein Jahr ist es nun her, dass wir nach Irland umgesiedelt sind. Und gleich vorweg: Herrin bereut nichts. sklave auch nicht, aber das ist ja kein Maßstab. Das Einzige, was immer noch an Herrins Nerven zehrt, ist die Dauerbaustelle im Dach und damit auch im Eingangs Bereich unseres Hauses.
Die Wetterlage hatte ja versprochen, dass wir so etwas wie einen echten, wenn auch späten Sommer erleben sollten. Tatsächlich hat das Wetter gehalten, was der Wetterbericht in Aussicht gestellt hatte. Es kam am Donnerstag mit 24 Grad sogar zur höchsten, gemessenen Temperatur dieses Jahres. Passender Weise verbrachten wir diesen schönen Nachmittag mit einem entspannten und erholsamen Strandspaziergang. Und den hatten wir auch nötig gehabt.
Am Mittwoch hatte Herrin, angesichts des guten Wetters, nämlich zu einer Bergpartie geladen. Es galt unseren Hausberg zu besteigen. Die Tour umfasste zwar nur etwa 12 Kilometer mit knapp 500 Höhenmetern, aber angesichts des nicht wirklich vorhandenen Weges und des durchaus steilen Aufstiegs, war sie anspruchsvoll. Im vergangenen Jahr hatte ich mir bei der selben Tour einen Muskelfaserriss beim Abstieg zugezogen. Das Missgeschick blieb mir dieses Mal erspart. Und belohnt wurden wir mit dem spektakulären 360 Grad Panorama auf dem Gipfel.
Nach etwas mehr als vier Stunden kamen wir schließlich wieder am Startpunkt an, einem Pizza Take Away, den wir logischerweise sogleich zur Nahrungsaufnahme konsultierten. Belohnung muss schließlich sein. Anschließend gönnten wir uns ein entspanntes Bier auf unserer Veranda.
Freitag morgens ging es bereits vor acht los, auf einen zweitägigen Ausflug. Es ging darum, einen ziemlich blöden Anlass ein wenig zu verzuckern. Wir hatten eine Kiste Wein in Deutschland bestellt und diese war im Hafen von Rosslare durch den irischen Zoll konfisziert worden. Nun liegt Irland zwar in der EU und der Warenverkehr ist grundsätzlich frei. Allerdings gilt dies nicht für alkoholische Getränke, wie wir feststellen mussten. Nicht nur, dass wir den irischen Zoll, etwa 4€ pro Flasche, sowie die Mehrwertsteuer (warum die, entzieht sich meiner Logik. Wir hatten ja bereits die deutsche entrichtet.) nachzahlen mussten. Nein, wir mussten das Paket dann auch noch höchstselbst vor Ort abholen. Und Rosslare liegt viereinhalb Autostunden von Südwest Kerry weg.....
Nachdem ich noch schnell den Hühnerstall gesäubert und Herrin Futter und Wasser aufgefüllt hatte, ging es also los. Bei erneut strahlend blauem Himmel kamen wir gut voran. Als wir uns der Ostküste näherten, verschwand die Sonne im dichten Hochnebel. "Wie passend zum Thema", dachte ich mir. Das Abholen des Weinkartons war dann unkompliziert und fünfzehn Minuten später begann der angenehme Teil der Reise und auch die Sonne war wieder da. Wir fuhren auf die Hook Peninsula. Diese ist berühmt für eine schöne Küstenlandschaft, ein Kloster aus dem 12. Jahrhundert und vor allem für den etwa gleich alten Leuchtturm.
Am Spätnachmittag überquerten wir mit der Fähre die Mündung des Flusses Barrow, der die Grenze der Grafschaften Wexford und Waterford darstellt. Weiter ging es nach Waterford selber, das wir uns noch ein wenig ansahen, ehe wir in einem urigen und uralten Gemäuer zu Abend aßen. Ich hatte auf Herrins Wunsch ein Lokal ausgesucht, wo wir unser einjähriges in Irland angemessen feiern konnten. Das Lokal, Everett's, erwies sich als kulinarischer Volltreffer. Entsprechend beschwingt ließen wir den Abend in einer kleinen Weinbar um die Ecke ausklingen.
Gestern morgen ging es dann langsam weiter zurück Richtung Heimat. Nach einem Zwischenstopp in Cork, wir besuchten ein türkisches Restaurant zum Lunch und den English Market, um ein paar Delikatessen einzukaufen, erreichten wir, bei nicht mehr sonnigem Wetter, gegen 16 Uhr unser zu Hause. Die Hühner waren ganz offensichtlich froh, endlich wieder durch den Garten streifen zu dürfen.
Zu Abend gab es zum Abschluss der Urlaubswoche ausgezeichnete, mit Kürbis gefüllte, handgemachte Ravioli, die wir in einem kleinen, italienischen Laden neben dem English Market in Cork erstanden hatten. "Und da der ganze Urlaubsstress morgen wieder vorbei sein wird, legst auch morgen den Cage wieder an, sklave. Und dann hoffen wir mal, dass auch die Handwerker am Montag wieder kommen, damit Anfang Oktober wirklich alles erledigt sein wird." Wir beten um schlechtes Wetter......
Wie die Zeit vergeht. Tolle Fotos einer herrlichen Landschaft. MwSt ein leidiges Thema. Auch bei uns wenn Herrin etwas für sich oder für mich in DE bestellt, sind viele Geschäfte nicht bereit, die MwSt in Abzug zu bringen. Schade, sind 19%.... Angeblich zu grosser Aufwand.
AntwortenLöschenApropos Cage, immer mehr und länger verschlossen, gell!
Grüsse Beat, seit 11 Jahren Dauerverschlossen (smile)