Off Topic - Erfahrungsbericht
Herrin und ich haben, wie die meisten sicher verfolgt haben, unser Haus in Irland grundlegend auf Vordermann gebracht und das Dach, inklusive eines zweiten Bads, komplett ausgebaut. Das Ganze ging einher mit einer wärmetechnischen Sanierung des ganzen Hauses, Fenstern, Türen und Isolierung sowie dem Einbau einer Wärmepumpe, an Stelle der alten, zwanzig Jahre alten Öl Heizung. Nicht zu vergessen, haben wir uns eine Photovoltaik Anlage aufs Dach legen und drei leistungsstarke Batterien einbauen lassen.
Wenn jemand sich nun schon verärgert zurücklehnt: Ich möchte wirklich niemandem auf den Schlips treten. Es ist unsere ganz persönliche Erfahrung mit diesen modernen, grünen Technologien, die in Deutschland ja durchaus sehr umstritten sind, die ich hier, sehr persönlich (und daher auch nicht objektiv), beleuchten möchte.
Nun kann man argwöhnen, das sei alles nur grüner, woker Aktionismus und dem linken Zeitgeist geschuldet. Allerdings war ich vor meinem Vorruhestand mein Leben lang von Beruf Controller. Das bedeutet für mich automatisch: Jede Investition muss sich für mich kaufmännisch rechnen. Sonst mache ich es nicht. Herrin und ich haben daher das ganze Vorhaben im Vorfeld sauber durchgerechnet und während des Umbaus angepasst, wo wir Verbesserungen erkennen konnten. So haben wir die Photovoltaik noch aufs ganze Dach erweitert und die dritte Batterie erstanden.
In der Vergangenheit hatten wir für das Haus eine Öl Rechnung im Jahr von rund 3.500€ (für Warmwasser und Heizung) und Stromkosten von rund 2.000€ jährlich (ja, Strom in Irland ist ähnlich teuer, wie in Deutschland). Dennoch war es im Winter ziemlich kalt und ungemütlich im Haus. In den Übergangsmonaten überlegten wir immer genau, wieviel wir denn heizen wollen. Damals hatten wir allerdings sowieso nur drei Räume sowie das Bad im Erdgeschoß geheizt.
Unser Fazit nach einem Sommer und einem Winter mit der Wärmepumpe und der Solaranlage fällt nun so aus: Wir haben, zusätzlich zu den bisherigen Räumen, das Dach den ganzen Winter über komplett beheizt und den Living auch, in dem Herrin Ihre Pflanzen groß zieht. Es ist nun viel angenehmer und wärmer im Haus, als es jemals zuvor gewesen ist. Der Kostenpunkt für Energie (Strom, Wasser, Heizung) beläuft sich für uns dauerhaft auf 0 €. Im Sommer und Herbst haben wir uns ein Guthaben von etwa 700€ mit der Photovoltaik aufgebaut, das auch nach dem Winter immer noch nicht unter 0 gefallen ist. Und für den bisherigen März ist der Stromverkauf schon wieder pari zum Kauf.
Der eine oder andere mag nun einwenden, dass man das Geld erst mal haben muss, um sich so etwas leisten zu können. Es ist richtig, dass Herrin dies aus meiner Abfindung von der Arbeit bezahlen konnte. Aber wir hätten auch einen Kredit dafür aufnehmen können. Ich habe auch dies durchgerechnet: Nach zehn Jahren wären all unsere Investitionen abbezahlt. Und zwar nur aus der Einsparung von Öl und Strom. Sogar der Ausbau des Dachs und des zusätzlichen Bads ist darin enthalten. Nehme ich nur die Sanierungskosten, wären wir schon nach sieben Jahren durch. Für Eigentümer kann dies also wirklich lukrativ sein.
Falls sich jemand fragt, wie wir die Batterien nutzen: Die Photovoltaik lädt sie voll. Aber der praktischste Einsatz, vor allem im Winter (ohne viel Sonne) ist, dass wir den billigen Nachtstrom kaufen und so lediglich 30% des Tages Tarifs zahlen, selbst wenn die Photovoltaik mal nichts oder nur wenig einbringt.
Ich hoffe, dass das den/die einen/eine oder anderen/andere zum Nachdenken anregt. Wärmepumpen und das ganze grüne "Gedöns" darum sind nicht Mittel zum Selbstzweck, sondern für viele Haushalte eine echte Möglichkeit, ein behaglicheres Heim, zu weit niedrigeren Kosten, zu gestalten. Der Öko Effekt, ob man dran glauben will oder nicht, ist dann nur noch ein Sahnehäubchen obendrauf.
Finde ich gut, was ihr da gemacht habt. Wenn man die Möglichkeit hat auf dem eigenen Dach so etwas zu installieren, würde ich das genauso machen. Rentiert sich halt erst mittel- bis langfristig. Aber es lohnt sich.
AntwortenLöschenBeste Grüsse Sklavebeat