11.04. - 16.04.2025 Wenn das Ei quietscht

Nein, es ist nicht was man denkt. Ich beginne aber besser mal ganz von vorne: Herrin hatte Ihre ersten beiden Fahrstunden in Killarney. Was tut man in der Zwischenzeit mit einem unbeaufsichtigten sklaven, der schließlich auch in Killarney mit weilen musste, da Herrin alleine mit dem Wagen nicht nach Killarney kommen würde? Herrin war alles andere als amused, dass Sie mich währenddessen alleine durch die Gegend schicken musste. Für mich galt es eine ausführliche Einkaufsliste abzuarbeiten, den neuen Wagen zu waschen und einen Tisch für das Abendessen zu reservieren, da die Fahrstunde erst gegen 18:30 zu Ende sein sollte. Aber es war wichtig den Termin unbedingt auf den Montag zu legen, weil Herrin erwartete, dass ab Dienstag Küken im Brutkasten schlüpfen würden.

Auch für mich war das Einkaufen alleine ein echter Stresstest. Ich bin es nicht mehr gewöhnt alleine aus dem Haus zu gehen. Geschweige auch nur daran zu denken, selber alles bezahlen zu dürfen. Herrin hatte mir 100€ und sogar die Bankkarte mitgegeben, da hier vieles bargeldlos von statten geht. Tatsächlich hätte die Waschanlage ohne Karte überhaupt nicht funktioniert. 

Zehn Minuten vor der Zeit war ich mit allem fertig und hatte auch den Tisch in einer nahegelegenen Pizzeria gebucht. Dort überprüfte Herrin alle meine Einzelbelege und das Geld im Portemonnaie, ehe Sie mir von Ihrer Fahrt berichtete. In kurz: Iren lernen fahren anders, als deutsche. Und das ist durchaus problematisch, wenn man die Motorbremse keinesfalls bei der Anfahrt auf eine Kreuzung verwenden soll oder den Blinker erst dann setzen darf, wenn man sich zuvor in alle Richtungen an der Kreuzung selber (drei Spiegel!) versichert hat, dass es ok ist den Blinker zu setzen. Nur zwei der Beispiele, die Herrin nun Kopfzerbrechen bereiten. Die Pizza übrigens, war außergewöhnlich gut und "echt" italienisch.

Als wir zu Hause ankamen, fanden wir, zu unserer vollkommenen Überraschung, zwei früh geschlüpfte Küken vor. Einen Tag zu früh war Herrin noch einmal Mutter geworden. Wir hatten sechs Eier im Brutkasten, zwischendurch mehrfach gecheckt, ob Leben darin wächst und waren nun guter Hoffnung, auch sechs Küken zu bekommen. Die wir selber aufziehen müssen, da die Glucke die Brut abgebrochen hatte. Einen Tag vor dem frühesten, erwarteten Schlupftermin stellte uns nun auch vor eine Herausforderung.

Am darauf folgenden Morgen stellten wir den provisorischen Kükenstall mit Wärmedach im Wohnzimmer auf und siedelten die beiden Küken um. Die anderen Eier blieben im Kasten. Bis zum Abend rührte sich dort nichts. Eigentlich planmäßig. Aber als wir vor dem zu Bett gehen noch mal nachsahen, war in aller Stille und vor allem Geschwindigkeit, ein weiteres Küken geschlüpft. 

Und am nächsten Vormittag kam Nummer vier dazu. Die beiden übrigen Eier lagen still und stumm im Brutkasten, zumal man normalerweise immer schon mal ein piepsen aus dem Ei hören kann. Als wir schließlich die beiden getrockneten Küken zu Ihren Geschwistern im Stall stecken wollten, besah ich mir das braune Ei einmal näher. "Sieht ziemlich tot aus, Herrin. Werden wohl nur vier Hühner werden." Ich drehte das Ei in der Luft, als es mich plötzlich förmlich unter Protest laut anquietschte. "Oder eher doch fünf, mein sklave", grinste Herrin. Denn Ei Nummer sechs blieb weiterhin still und stumm.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Herrin und ich unseren achten Jahrestag hatten und diesen mit einem schönen Mittagessen in Baltimore verbinden wollten. Das Wetter, wie eigentlich jeder Tag in der ersten Aprilhälfte, spielte mit. Aber das ausgewählte Lokal entpuppte sich leider als Reinfall. Angesichts der aufgerufenen Preise für die Gerichte, waren sowohl die Portionen, als auch die Qualität sehr überschaubar. "Mal ehrlich, sklave. Da lasse ich mich lieber von dir bekochen. Das schmeckt immer gut. Und schlecht ist mir auch nicht noch Stunden später."

Und so bekochte ich Herrin am Tag darauf mit einem Ziegenkäse und Kräuter gefüllten Portobello und als Hauptspeise selbstgemachte Fettucine a la Neapolitana. Da war Herrin zu meiner Zufriedenheit deutlich glücklicher, als in dem sogenannten Spitzenlokal.

Unsere erste Garten Ernte haben wir auch schon eingefahren: Grünen Mangold, den ich für Cannelloni mit Mangold-Ricotta Füllung verarbeitete. Dafür verwendete ich unser allerletztes Glas eingemchte Tomaten vom Vorsommer. Wird Zeit, dass die neuen Tomaten im Gewächshaus erste Früchte tragen. Sieht nicht nur lecker aus, meinte Herrin jedenfalls.

Kommentare

  1. Happy belated anniversary from us. That food you cooked looks lovely and those chick's look adorable.

    Glad to hear that you spent herrings money wisely.

    P
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    1. Thanks a lot, p. And we wish you a great vacation in Greece! Pictures look stunning, as always. I.e the maid and the bridge ;-)

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  2. Hallo Kettensklave

    Ich hoffe du hattest Deiner Eheherrin ein schönes, erholsames und genussvolles Osterwochenende geschenkt.

    Herzliche Grüsse
    Lady Sandra

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    1. Hallo Sandra
      Ja, das ist mir zumindest am Sonntag gelungen . Der Montag war dann eher ein Reinfall....

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